Schönmühl
Schönmühl ist ein Stadtteil der oberbayerischen Kleinstadt Penzberg im Landkreis Weilheim-Schongau.
Schönmühl Stadt Penzberg
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Koordinaten: | 47° 44′ N, 11° 24′ O | |
Höhe: | 598 m ü. NHN | |
Einwohner: | 24 (1987)[1] | |
Postleitzahl: | 82377 | |
Vorwahl: | 08856 | |
Lage von Schönmühl in Bayern
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Lage
BearbeitenDer Weiler liegt circa 2,5 Kilometer ostsüdöstlich vom Penzberger Stadtkern zwischen den Weilern Edenhof und Rain am Südhang eines Molasseriegels. Der Ort befindet sich unmittelbar am linken Ufer der Loisach. Nördlich verläuft die Staatsstraße 2063.
Geschichte
BearbeitenIn Schönmühl befand sich eine Mühle an einem Nebenarm der Loisach, der wohl künstlich angelegt wurde. Der Müller betrieb zudem eine Taferne. Grundherr war schon sehr früh das Kloster Benediktbeuern, aus dessen Brauerei der Wirt ab dem Ende des 16. Jahrhunderts sein Bier bezog.[2]
Das denkmalgeschützte Gasthaus Schönmühl wurde Anfang Juli 2023 nach mehr als zweijähriger Schließung und Renovierungsarbeiten wieder eröffnet. Um 1900 kaufte der Chemiker Ernst Streeb die Gaststätte und plante in Schönmühl eine Papierfabrik zu errichten, was jedoch scheiterte.[3] Er betrieb stattdessen ein Sägewerk und ließ 1922 das Wasserkraftwerk Schönmühl errichten, dessen Gebäude sich etwas nördlich des Weilers auf der anderen Seite der Staatsstraße befinden.
Im Gebäude Schönmühl 3, das aus den 1920er-Jahren stammt, befand sich bis 2013 ein Bildungszentrum von E.ON Bayern, dem damaligen Betreiber des Wasserkraftwerks. Seitdem befindet sich dort eine Import-Export-Agentur.[4]
Ab 1898 war Schönmühl durch einen Bahnhof an der Kochelseebahn per Eisenbahn erreichbar, der Haltepunkt wurde jedoch später aufgelöst.
Bis zum Ortsverzeichnis von 1904 wurde Schönmühl als Einöde bzw. Mühle klassifiziert, anschließend als Weiler. Bis mindestens 1928 war der Ort dem Schulsprengel Bichl zugehörig.[5]
Bis um 1833 gehörte der Ort zur katholischen Kuratie Maria Himmelfahrt Nantesbuch der Pfarrei St. Vitus Iffeldorf, dann kam er zur Pfarrei St. Benedikt Benediktbeuern.[6]
Jahr | Einwohner | Gebäude (ab 1885 nur Wohngebäude) |
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1818[7] | 8 | 1 |
1825[8] | 9 | 2 |
1861[9] | 11 | 4 |
1871[10] | 11 | 5 |
1885[11] | 16 | 1 |
1900[12] | 29 | 2 |
1925[5] | 48 | 4 |
1950[13] | 75 | 8 |
1966[14] | 45 | |
1970[15] | 31 | |
1987[1] | 24 | 6 |
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Denkmalgeschütztes Gasthaus Schönmühl, erbaut 1737
- Herz-Jesu-und-Herz-Mariä-Kapelle
Weblinks
Bearbeiten- Schönmühl in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 159 (Digitalisat).
- ↑ Reinhard Heydenreuter: Geschichte mit Zukunft. 100 Jahre Stadt Penzberg in Oberbayern. Volk, München 2019, ISBN 978-3-86222-313-8, S. 37.
- ↑ Arnold Zimprich: Eine Suppe für 20 Pfennig. In: sueddeutsche.de. 18. November 2019, abgerufen am 26. Oktober 2020.
- ↑ Wolfgang Schörner: Firma zieht in alte Eon-Bildungsstätte. In: Merkur.de. 16. Mai 2014, abgerufen am 26. Oktober 2020.
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 370 (Digitalisat).
- ↑ Karl Luberger: Geschichte der Stadt Penzberg. Hrsg.: Stadt Penzberg. 1. Auflage. 1969, S. 97.
- ↑ Karl Luberger: Geschichte der Stadt Penzberg. Hrsg.: Stadt Penzberg. 1. Auflage. 1969, S. 54.
- ↑ Adolph von Schaden: Topographisch-statistisches Handbuch für den Isarkreis im Königreich Baiern. 1825, S. 439 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 332, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 375, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 357 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 356 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 347 (Digitalisat).
- ↑ Karl Luberger: Geschichte der Stadt Penzberg. Hrsg.: Stadt Penzberg. 1. Auflage. 1969, S. 196.
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 64 (Digitalisat).