Schafbrücke (Saarbrücken)

Stadtteil von Saarbrücken

Schafbrücke (früher Goffontaine oder Stahlhammer genannt) ist ein Stadtteil der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken und liegt im Stadtbezirk Halberg.

Schafbrücke
Das ehemalige Wappen von Schafbrücke
Koordinaten: 49° 13′ N, 7° 3′ OKoordinaten: 49° 13′ 27″ N, 7° 2′ 47″ O
Fläche: 2 km²
Einwohner: 2958 (31. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 1.479 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 66121
Vorwahl: 0681
Schafbrücke (Saarland)
Schafbrücke (Saarland)
Lage von Schafbrücke im Saarland
Kaiserstraße (ehemalige B 40) in Schafbrücke
Kaiserstraße (ehemalige B 40) in Schafbrücke

Geographische Lage

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Schafbrücke liegt im Osten der Landeshauptstadt im Tal des Saar-Zuflusses Rohrbach, in den in dem Stadtteil der Grumbach mündet. Durch den Stadtteil führen die Kaiserstraße (ehemalige Bundesstraße 40) und die Bahnstrecke Mannheim–Saarbrücken mit dem Haltepunkt Schafbrücke.

Geschichte

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Der Name Schafbrücke geht auf eine über den Rohrbach führende Brücke zurück, an der Schäfer vom Eschberg im Frühjahr vor der Schur ihre Schafe wuschen.[2] Nahe der Brücke lag die Brückenmühle, deren Besitzer vor 1580 eine Waffenschmiede und eine Harnischschleiferei betrieben hatte. 1752/1753 errichtete der Bürgermeister von Saarlouis, Pierre Gouvy, bei Schafbrücke eine Eisenhütte mit Stahlhammer. Der aus der Gegend von Lüttich stammende Gouvy benannte das Werk und die sich entwickelnde Siedlung nach seinem Heimatdorf Stahlhammer Goffontaine. Das Werk stellte nach 1870 den Betrieb ein; 1915 erhielt die zu Scheidt gehörende Siedlung den Namen Stahlhammer. Andere Teile des heutigen Stadtteils gehörten bis 1960 zu Bischmisheim. In diesem Teil wurde zwischen 1734 und 1875 eine Ziegelei betrieben; vor 1760 entstand die Grumbacher Mühle, aus der sich im 19. Jahrhundert ein Sägewerk entwickelte. Im Zuge der Industrialisierung siedelten sich weitere Gewerbebetriebe an; in der Folge entstanden Wohnhäuser für die Arbeiter. Schwerpunkt der Siedlungstätigkeit war zunächst die Kaiserstraße, später auch die Verbindungsstraßen nach Brebach und Bischmisheim.

1951/1952 entstand die heutige katholische Pfarrkirche St. Theresia; 1957 folgte eine evangelische Kirche. Die Bildung eigenständiger Kirchengemeinden trug ebenso wie die Entstehung von Vereinen und Schulen zum Wunsch der Bevölkerung bei, die zusammengewachsenen Siedlungen zu einer Gemeinde zusammenzufassen. 1960 wurde die Gemeinde Schafbrücke als letzte Gemeinde im heutigen Saarbrücker Stadtgebiet gebildet; sie entstand aus Teilen der Gemeinden Bischmisheim (Schafbrücke), Scheidt (Neuscheidt, Stahlhammer) und Brebach. Schafbrücke wurde im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform im Saarland am 1. Januar 1974 nach Saarbrücken eingemeindet.[3] Seit 1979 befindet sich an der Grenze zum Eschberg das Einkaufszentrum Saarbasar.

Am 31. Januar 2022 hatte Schafbrücke 2958 Einwohner;[1] der Stadtteil hatte 2014 eine Fläche von 200 Hektar, wovon 51,3 Prozent Wald waren.[4]

Infrastruktur

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  • Ausbildungszentrum AGV Bau Saar[5]
  • Evangelische Kirchengemeinde Schafbrücke[6]
  • Mehrzweckhalle[7]

Persönlichkeiten

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  • Henry Gouvy (1780―1829), Unternehmer aus der Familiendynastie Gouvy
  • Georges Gouvy (1785―1840), Unternehmer aus der Familiendynastie Gouvy
  • Louis Théodore Gouvy (1819―1898, Komponist). Nach ihm wurde auch der Schafbrücker Gouvy-Platz benannt.
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Commons: Schafbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Literatur zu Schafbrücke (Saarbrücken) in der Saarländischen Bibliographie
  • Freifläche in Schafbrücke offiziell als „Gouvy-Platz“ benannt. In: saarbruecken.de. 4. Juni 2013, archiviert vom Original am 2. Juli 2019;.

Einzelnachweise

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  1. a b Bevölkerungsstand am 31.01.2022. In: Zahlen, Daten und Fakten. Landeshauptstadt Saarbrücken, abgerufen am 4. März 2022.
  2. Zur Geschichte von Schafbrücke siehe: Richard Hilgers: Die neuen Stadtteile im historischen Kurzporträt. In: Rolf Wittenbrock (Hrsg.): Geschichte der Stadt Saarbrücken. Von der Zeit des stürmischen Wachstums bis zur Gegenwart. Band 2, Saarbrücker Druckerei und Verlag, Saarbrücken 1999, ISBN 3-930843-41-2, S. 453–480, hier S. 472ff.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 803 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  4. Stadtteil-Dossier Schafbrücke. (pdf, 20 kB) In: saarbruecken.de. Landeshauptstadt Saarbrücken, S. 1, abgerufen am 11. März 2022.
  5. Ausbildungszentrum AGV Bau Saar. Abgerufen am 3. Juli 2019.
  6. Evangelische Kirchengemeinde Schafbrücke: Geschichte. In: ekir.de. 2011, abgerufen am 3. Juli 2019.
  7. Rainer Fromm: Über „Judenrepublik“, „Krummnasen“ und Muselmanen. (Video auf YouTube, 4:09 Minuten) In: heute-journal. 12. März 2009, abgerufen am 3. Juli 2019.