Langkampfen ist eine Gemeinde mit 4260 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Kufstein, Tirol (Österreich).
Langkampfen
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Kufstein | |
Kfz-Kennzeichen: | KU | |
Hauptort: | Unterlangkampfen | |
Fläche: | 26,51 km² | |
Koordinaten: | 47° 33′ N, 12° 6′ O | |
Höhe: | 504 m ü. A. | |
Einwohner: | 4.260 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 161 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6336 | |
Vorwahl: | 05332 | |
Gemeindekennziffer: | 7 05 15 | |
NUTS-Region | AT335 | |
UN/LOCODE | AT LTF | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Sonnweg 1 6336 Langkampfen | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Andreas Ehrenstrasser (GFL) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022) (15 Mitglieder) |
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Lage von Langkampfen im Bezirk Kufstein | ||
Unterlangkampfen von Südwesten mit dem Pendling | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geographie
BearbeitenDie Gemeinde liegt im Unterinntal auf der nördlichen Innseite zwischen Kirchbichl und Kufstein. Sie gehört zum Gerichtsbezirk Kufstein. Vom Inn, der in einer Seehöhe von 500 Meter die Grenze im Südosten bildet, steigt das Gemeindegebiet nach Nordwesten zu den Brandenberger Alpen an. Die höchsten Erhebungen sind Köglhörndl (1644 m), Mittagskopf (1542 m) und Pendling (1563 m).
Die Gemeinde hat eine Fläche von 26,51 Quadratkilometer. Davon sind 23 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche und 55 Prozent sind bewaldet.[1]
Gemeindegliederung
BearbeitenGliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
- Morsbach (82)
- Niederbreitenbach (1221)
- Oberlangkampfen (992)
- Unterlangkampfen (1965)
Nachbargemeinden
BearbeitenThiersee | Kufstein | |
Angerberg |
Schwoich | |
Angath | Kirchbichl |
Geschichte
BearbeitenDie frühesten Besiedelungsspuren in der Gegend stammen aus der Römerzeit. Der Fund von Gräbern aus der Zeit der bajuwarischen Landnahme im Bereich der Kirche von Unterlangkampfen zeigt, dass sich hier ein zentraler Ort der bayrischen Besiedelung befand. Die erste urkundliche Erwähnung Langkampfens geht auf die karolingische Zeit des späten 8. Jahrhunderts zurück. In einer Traditionsnotiz des Klosters Mondsee von ca. 784–799 wird dem Konvent landwirtschaftlicher Besitz „in villa nuncupante Lantchampha“ übertragen.[3]
Im 14. Jahrhundert wurde erstmals ein Richter von Langkampfen urkundlich genannt, aber vermutlich bestand das Gericht schon früher und hat sich in Verbindung mit der Urpfarre entwickelt. Das Gericht wurde 1385 aufgehoben, die Schranne bestand jedoch als Verwaltungseinheit weiter.
1419 ließ Herzog Friedrich IV. eine Fähre über den Inn errichten und Langkampfen entwickelte sich zu einem wichtigen Stützpunkt der Innschifffahrt, wo sich zahlreiche Schopper (Schiffbauer) ansiedelten. Die Fähre bestand bis zur Errichtung der Brücke zwischen Kirchbichl und Langkampfen um 1900.
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenKultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Schloss Schönwörth: Das Schloss in Niederbreitenbach ist ein umgebauter Wohnturm aus dem 13. Jahrhundert.
- Katholische Pfarrkirche hl. Ursula in Unterlangkampfen
- Katholische Filialkirche hl. Georg in Oberlangkampfen
- In Oberlangkampfen an der Innschleife arbeiteten früher die Schopper (Schiffbauer) und Schifffahrer.
- Thurnerhof: Das Gebäude aus dem 14. Jahrhundert dient als Museum.
-
St. Georg, Oberlangkampfen
-
St. Ursula, Unterlangkampfen
-
Deckenfresko in St. Ursula, Unterlangkampfen
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaft
Bearbeiten- In der Nähe der Haltestelle Schaftenau der Unterinntalbahn haben sich einige Industriebetriebe angesiedelt.
- 1998 wurde von der TIWAG das Innkraftwerk Langkampfen fertiggestellt.
- Im nördlichen Teil der Gemeinde befindet sich der Flugplatz Kufstein-Langkampfen (LOIK).
Größere Produktionsbetriebe und Arbeitgeber sind:
- Coveris Flexibles Austria GmbH (frühere Britton Unterland), Verpackungsmaterial
- Heliotherm, Wärmepumpentechnik
- Kurz, Fertigteilbau
- Sandoz (Novartis), Medikamente
- SPG Prints Austria, Maschinenbau
- Stihl Tirol GmbH, Gartengeräte
- Vita+ Naturprodukte, „Verival“ Bioprodukte
Ein beliebter Badesee ist der Stimmersee.
Die Gemeinde ist Mitglied des Tourismusverbandes Kufsteinerland.
Infrastruktur
Bearbeiten- Eisenbahn: Durch das Gemeindegebiet verläuft die Unterinntalbahn.
- Straße: Die wichtigste Straßenverbindung ist die Inntal Autobahn A12. Sowohl der Knoten Kufstein Süd als auch die Abfahrt Kirchbichl befinden sich auf Gemeindegebiet.
- Flugplatz: Der Flugplatz Kufstein-Langkampfen bietet eine 700 Meter lange Graspiste.[4]
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat besteht aus 15 Mandataren.
Partei | 2022[5] | 2016[6] | 2010[7][8] | |||
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% | Mandate | % | Mandate | % | Mandate | |
Gemeinsam Für Langkampfen - Kompetenzteam Bgm. Andreas Ehrenstrasser (GFL) | 33,67 | 5 | 38,04 | 6 | ||
Das Starke Team für Langkampfen (STARK) | 29,76 | 5 | 12,48 | 2 | 19,02 | 3 |
SPÖ Langkampfen & Parteifreie | 22,81 | 4 | 25,22 | 4 | 34,28 | 5 |
Menschen Freiheit Grundrechte (MFG) | 10,82 | 1 | ||||
FPÖ Langkampfen | 2,95 | 0 | 10,57 | 1 | ||
Langkampfen 2000 plus | 13,69 | 2 | 17,65 | 3 | ||
Bürgermeisterliste Georg Karrer | 29,05 | 4 |
Bürgermeister
BearbeitenBürgermeister seit 1863 waren:[9]
- 1863–1869 Sebastian Mösinger, Brantlbauer
- 1869–1875 Johann Adamer, Schusterbauer
- 1875–1878 Johann Hämmerle, Tischlerbauer
- 1878–1887 Johann Moser, Waltbauer
- 1887–1896 Josef Gratt, Huberwirt
- 1896–1919 Johann Georg Mösinger, Landwirt „Kern“
- 1919–1921 Josef Lang, Landwirt „Kink“
- 1921–1929 Sebastian Wagner, Landwirt „Oberländer“
- 1929–1938 Johann Ehrenstrasser, Land- und Gastwirt „Nadler“
- 1938–1942 Karl Stropek, Elektriker
- 1942–1948 Franz Kapfinger, Landwirt „Bleibach“
- 1948–1950 Josef Pfluger, ÖBB-Beamter
- 1950–1956 Franz Gruber, Landwirt „Berndl“
- 1956–1971 Georg Spenglinger, Chemotechniker
- 1971–1974 Alois Kapfinger, Heizer
- 1974–1992 Josef Hintner, Elektromeister
- 1992–2014 Georg Karrer, Landwirt „Zeißer“
- seit 2014 Andreas Ehrenstrasser, Finanzbeamter
Wappen
BearbeitenBlasonierung: In Blau ein goldenes Innschiff mit schwarzen Streifen auf der Schiffswand und zwei schräg innen stehenden Rudern.[10]
Das 1973 verliehene Gemeindewappen zeigt das Zunftzeichen der in Langkampfen ansässigen Schopper und symbolisiert damit die historische Bedeutung der Innschifffahrt.[11]
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Georg Mösinger (1831–1878), römisch-katholischer Priester und Theologe
- Peter Adamer (1881–1961), Pastoraltheologe und Hochschullehrer
Literatur
Bearbeiten- Harald Stadler: Zur Geschichte von Langkampfen im Spiegel der archäologischen Funde. Golf, Innsbruck 1993, ISBN 3-900773-06-8.
Weblinks
Bearbeiten- Website der Gemeinde
- Eintrag zu Langkampfen im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- 70515 – Langkampfen. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Langkampfen, in der Datenbank Geschichte Tirol des Vereines „fontes historiae – Quellen der Geschichte“
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Langkampfen, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 16. September 2021.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 36–37 Nr. 56.
- ↑ Flugplatzinfos | Fliegerclub Kufstein-Langkampfen - Das Tor zum Alpenflug. Abgerufen am 16. September 2021 (deutsch).
- ↑ Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2022 | Gemeinde Langkampfen. Land Tirol, abgerufen am 28. Juni 2022.
- ↑ Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2016 | Gemeinde Langkampfen. Abgerufen am 16. September 2021.
- ↑ Gemeinderatswahl 2010 | Gemeinde Langkampfen. Abgerufen am 16. September 2021.
- ↑ Gemeinderatswahl 2010. Abgerufen am 16. September 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Bürgermeisterchronik. Gemeinde Langkampfen, abgerufen am 16. September 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Landesgesetzblatt für Tirol, Nr. 42/1973. (Digitalisat)
- ↑ Eduard Widmoser: Tiroler Wappenfibel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1978, ISBN 3-7022-1324-4, S. 40.