Schauerberg
Schauerberg ist die nach Einwohnerzahl fünftkleinste Ortsgemeinde im Landkreis Südwestpfalz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben an, innerhalb derer sie gemessen an der Einwohnerzahl die zweitkleinste und gemessen an der Fläche die drittkleinste Ortsgemeinde darstellt.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 19′ N, 7° 35′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Südwestpfalz | |
Verbandsgemeinde: | Thaleischweiler-Wallhalben | |
Höhe: | 390 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,08 km2 | |
Einwohner: | 186 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 46 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 66919 | |
Vorwahl: | 06375 | |
Kfz-Kennzeichen: | PS, ZW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 40 042 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hauptstraße 52 66987 Thaleischweiler-Fröschen | |
Website: | www.vgtw.de | |
Ortsbürgermeister: | Martin Eichert | |
Lage der Ortsgemeinde Schauerberg im Landkreis Südwestpfalz | ||
Geographie
BearbeitenSchauerberg liegt auf der Sickinger Höhe. 43,9 Prozent der Gemarkungsfläche sind bewaldet, 46,2 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt (Stand 2017).[2] Zu Schauerberg gehört zusätzlich der Wohnplatz Forsthaus Schauerberg.[3] Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Weselberg, Hermersberg, Höheinöd, Herschberg und Saalstadt. Der Schauerbach bildet im Nordosten, Osten und Süden die Gemarkungsgrenze zu Weselberg beziehungsweise Höheinöd und der Odenbach im Nordwesten diejenige zu Herschberg.
Geschichte
BearbeitenSchauerberg wurde im Jahre 1732 erstmals urkundlich erwähnt, damals in der Schreibweise „Scheuerberg“. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Schauerberg aus mehreren kleineren Siedlungen entstanden ist, die sich im Tal befanden und wesentlich früher entstanden sind. Das Dorf Schauerberg gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum sogenannten Kleingericht der Herrschaft Landstuhl, das im Besitz der der Linie Sickingen-Sickingen der Freiherren von Sickingen war.
1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Schauerberg in den Kanton Waldfischbach im Departement Donnersberg eingegliedert und unterstand der Mairie Herschberg.
Aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen kam das Gebiet im Juni 1815 zunächst zu Österreich und wurde 1816 auf der Grundlage eines Staatsvertrags an das Königreich Bayern abgetreten. Unter der bayerischen Verwaltung gehörte Schauerberg weiterhin dem Kanton Waldfischbach an und war von 1817 an Bestandteil des Landkommissariats Pirmasens innerhalb des Rheinkreises, das 1862 zum Bezirksamt Pirmasens wurde.
Seit 1939 gehörte die Gemeinde zum Landkreis Pirmasens (1997 in Landkreis Südwestpfalz umbenannt). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Schauerberg innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des Regierungsbezirks Pfalz im damals neu gebildeten Land Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde die Gemeinde 1972 der neugeschaffenen Verbandsgemeinde Wallhalben zugeordnet. Seit 2014 gehört Schauerberg zur Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben.
Bevölkerung
BearbeitenEinwohnerentwicklung
BearbeitenDie Entwicklung der Einwohnerzahl von Schauerberg veranschaulicht die folgende, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
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Religion
BearbeitenEnde 2014 waren 62,6 Prozent der Einwohner katholisch und 27,3 Prozent evangelisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[4] Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer und unterstehen dort dem Dekanat Pirmasens, die Evangelischen zur Protestantischen Landeskirche Pfalz.
Politik
BearbeitenBürgermeister
BearbeitenMartin Eichert wurde 2009 Ortsbürgermeister von Schauerberg.[5] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[6][7] Er wurde im Juni 2024 wiedergewählt.
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Über erhöhtem schwarzem Wellenschildfuß, darin fünf silberne Bollen 2:1:2, in Silber eine schwarzgeständerte rotgedeckte goldene Scheune.“[8] | |
Wappenbegründung: Die fünf Bollen erinnern an die ehemaligen Ortsherren, die Herren von Sickingen.
Das Wappen wurde 1983 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenKulturdenkmäler
BearbeitenVor Ort befinden sich zwei Objekte, die unter Denkmalschutz stehen.
Natur
BearbeitenDas Landschaftsschutzgebiet Wallhalbtal – Schauerbachtal erstreckt sich teilweise über die Gemarkung von Schauerberg.
Bei einer Durchfahrt durch den Ort wird entlang der Felder mit Perspektive über die Sickinger Höhe, am Forsthaus vorbei der Wasserschaupfad und der Kessel passiert, an dem sich mehrere Bäche zu Wasserfällen vereinen und im Winter ein bizarres Gebilde aus Wasser und Eis entstehen lassen. Die Talauen mit Mühlengaststätten wie beispielsweise der Weihermühle, dem kleinen Pavillon oder der Kneispermühle, die sich alle bereits jenseits der Gemeindegemarkung befinden, fungieren zusätzlich zur Erholung in der Natur.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaft
BearbeitenVor Ort existieren eine Schreinerei, ein Friseur-, Kosmetik- und Fußpflegestudio, ein Meisterbetrieb Straßenbau, ein Karosserie- und Unfallrestaurationsbetrieb, ein Elektrotechnikmeisterbetrieb, ein Gebäudereinigungsunternehmen und eine Pferdepension.
Verkehr
BearbeitenDer Ort ist über die untergeordnete Kreisstraße 22 aus nördlicher Richtung von Saalstadt zu erreichen. Über die nahegelegene Auffahrt Weselberg der A 62 besteht Anschluss an den Fernverkehr.
Tourismus
BearbeitenDurch die Gemeindegemarkung verläuft ein Wanderweg, der mit einem blauen Punkt gekennzeichnet ist und eine Verbindung mit Hauptstuhl sowie Leimen herstellt.
Persönlichkeiten
BearbeitenIn Schauerberg geboren
Bearbeiten- Hubert Keßler (1934–2008), Fußballfunktionär
- Berthold Kattler (seit 2015 Ehrenbürger der Gemeinde Schauerberg), Altbürgermeister
Mit Schauerberg verbunden
Bearbeiten- Uwe Benkel (* 1960), Vermisstenforscher, verfasste 2013 ein Buch über gefallene und vermisste Bewohner Schauerbergs der beiden Weltkriege.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 28. August 2021.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 167 (PDF; 2,6 MB).
- ↑ Gemeindestatistik KommWis, Stand: 31. Dezember 2014
- ↑ Lothar Feldner: „Aktivposten“ Martin Eichert tritt zur Wahl an. In: Pfälzischer Merkur. 30. August 2021, abgerufen am 18. Januar 2022.
- ↑ Andrea Daum: Klein und modern. Zwei Fragen – Zwei Antworten (Martin Eichert). Die Rheinpfalz, 24. Juni 2016, abgerufen am 28. März 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 28. März 2020 (siehe Thaleischweiler-Fröschen-Wallhalben, Verbandsgemeinde, achte Ergebniszeile).
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.