Scheibenschötchen
Die Scheibenschötchen (Peltaria) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).[1] Der deutsche Trivialname Scheibenschötchen leitet sich aus der Form der Früchte ab, ebenso wie der wissenschaftliche Gattungsname Peltaria, das sich von griechischen Wort πέλτη = pelte für „kleiner Schild“ herleitet.
Scheibenschötchen | ||||||||||||
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Lauch-Scheibenschötchen (Peltaria alliacea) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Peltaria | ||||||||||||
Jacq. |
Beschreibung
BearbeitenVegetative Merkmale
BearbeitenDie Scheibenschötchen-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen oder Halbsträucher.
Die Laubblätter sind am Stängel verteilt. Die Pflanzen sind kahl oder mit spärlichen Gabelhaaren besetzt und oft blaugrün bereift. Die Scheibenschötchen besitzen (wenige) langgestielte Grundblätter und sitzende Stängelblätter mit geöhrtem oder verschmälertem Grund.
Generative Merkmale
BearbeitenDie zwittrigen Blüten sind vierzählig. Die vier Kelchblätter besitzen an der Spitze einen häutigen Rand. Die vier weißen oder rötlichen Kronblätter sind kurz genagelt.
Die Früchte hängen an einem kurzen Fruchtstiel. Die Schötchen sind scheibenförmig und völlig flach und enthalten nur ein bis drei Samen. Die reifen Schötchen sind stark erhaben, netzaderig und von einem Randnerv umzogen.[2]
Systematik und Verbreitung
BearbeitenDie Gattung Peltaria wurde 1762 durch Nikolaus Joseph von Jacquin in Enum. Stirp. Vindob. S. 260 aufgestellt.[1]
Ein Synonym für Peltaria Jacq. ist Leptoplax O.E.Schulz.[3]
Die Scheibenschötchen-Arten kommen von Südosteuropa über den Nahen Osten bis Zentralasien vor.
Nach Warwick, Francis und Al-Shehbaz[4] und Klaus Kubitzki[5] umfasst die Gattung vier Arten, von denen zwei Arten in Europa vorkommen[6]. Es sind aber wohl nur noch drei Arten.[1]
Arten und ihre Verbreitung
BearbeitenEs gibt drei bis vier Arten:
- Lauch-Scheibenschötchen (Peltaria alliacea Jacq.,[1] Syn.: Peltaria perennis (Ard.) Markgraf): Sie kommt vom südöstlichen Österreich bis Albanien und Rumänien vor. Chromosomenzahl 2n = 14 (28, 56).
- Peltaria angustifolia DC.:[1] Sie kommt im Vorderen Orient in Israel[7]: nur auf den Golan-Höhen, Hermon-Gebirge und in Jordanien, Irak sowie Iran vor. Chromosomenzahl 2n = 14.
- Peltaria emarginata (Boiss.) Hausskn. (Syn.: Leptoplax emarginata (Boiss.) O.E.Schulz): Dieser Endemit kommt nur in Griechenland vor. Dies ist wohl ein Synonym von Bornmuellera emarginata (Boiss.) Rešetnik.[1]
- Peltaria turkmena Lipsky:[1] Sie kommt in Zentralasien vor. Chromosomenzahl 2n = 14.
Nicht mehr zu dieser Gattung wird gerechnet:
- Peltaria aucheri Boiss. → Ricotia aucheri (Boiss.) B.L.Burtt:[1] Sie kommt in der Türkei und im Kaukasusraum vor.
Literatur
Bearbeiten- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
- Klaus Kubitzki, Clemens Bayer (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants. Volume 5: Flowering plants, Dicotyledons: Malvales, Capparales, and non-betalain Caryophyllales. Springer, Berlin / Heidelberg / New York 2003, ISBN 3-540-42873-9, S. 148 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- T. G. Tutin, N. A. Burges, A. O. Chater, J. R. Edmondson, V. H. Heywood, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. 2., überarbeitete Auflage. Volume 1: Psilotaceae to Platanaceae. Cambridge University Press, Cambridge / New York / Melbourne 1993, ISBN 0-521-41007-X, S. 358 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Gustav Hegi (Begr.), Friedrich Markgraf (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Band IV Teil 1. Zweite Auflage. Carl Hanser Verlag, München 1958–1963, S. 270–273.
- S. I. Warwick, I.A. Al-Shehbaz: Brassicaceae: Chromosome number index and database on CD-Rom. In: Plant Systematics and Evolution. Band 259, Nr. 2–4, 2006, S. 237–248. DOI: 10.1007/s00606-006-0421-1
- S. I. Warwick, A. Francis, I. A. Al-Shehbaz: Brassicaceae: Species checklist and database on CD-Rom. In: Plant Systematics and Evolution. Band 259, Nr. 2–4, 2006, S. 249–258. DOI: 10.1007/s00606-006-0422-0
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g h Datenblatt Peltaria auf Brassibase von der Uni Heidelberg.
- ↑ Friedrich Markgraf: Familie Cruciferae. S. 270–273. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage, Band IV, Teil 1, Verlag Carl Hanser, München 1958.
- ↑ Peltaria im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- ↑ S. I. Warwick, A. Francis, I. A. Al-Shehbaz: Brassicaceae: Species checklist and database on CD-Rom. In: Plant Systematics and Evolution. Band 259, Nr. 2–4, 2006, S. 249–258. DOI: 10.1007/s00606-006-0422-0
- ↑ Klaus Kubitzki, Clemens Bayer (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants. Volume 5: Flowering plants, Dicotyledons: Malvales, Capparales, and non-betalain Caryophyllales. Springer, Berlin / Heidelberg / New York 2003, ISBN 3-540-42873-9, S. 148 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Peter William Ball: Peltaria Jacq. auf S. 358. In: Thomas Gaskell Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. 2. Auflage, Band 1: Psilotaceae to Platanaceae. Cambridge University Press, Cambridge 1993, ISBN 0-521-41007-X. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Datenblatt Peltaria angustifolia (Beschreibung, Vorkommen, Fotos)