Der Scheidbogen (auch Scheidebogen) ist ein Bogen, der als Arkade das Mittelschiff einer Kirche vom Seitenschiff scheidet,[1] oder ein Bogen zwischen zwei benachbarten Seitenschiffen.[2] Er findet sich vor allem in Hallenkirchen.[3] Ein Scheidbogen kann durch eine Scheidbogenrippe konstruktiv ersetzt oder dekorativ betont werden.[4] In diesem Fall spricht man – statt von einem Scheidbogen – auch von einer Scheidrippe.[5]

Scheidbögen in der Kirche St. Zeno nach der Gotisierung 1518–1520

Scheidbögen als Elemente von Gewölben und der Wandgliederung

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Scheidbögen begrenzen ein Joch in der Längsrichtung.[6] Ein Paar Gurtbögen, die das Joch in der Querrichtung abschließen, und ein Paar Scheidbögen ergeben ein Kreuzgewölbe.[7] Mit den Gurtbögen sowie den Pfeilern bzw. Säulen an den vier Ecken bilden die Scheidbögen ein Gewölbefeld als das Grundelement eines Gewölbes.[8]

Eine von Scheidbögen getragene Mauer heißt Scheidmauer.[9]

Literatur

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Fußnoten

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  1. Günther Wasmuth (Hrsg.): Wasmuths Lexikon der Baukunst, Bd. 4: P – Zyp. Wasmuth, Berlin 1932, S. 293.
  2. Wilfried Koch: Baustilkunde – Europäische Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart. Sonderausgabe, Orbis Verlag, München 1988, ISBN 3-572-05927-5, S. 447.
  3. Art. Scheidbogen. In: Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart, 4. Aufl. 2005, S. 411.
  4. Art. Scheidbogenrippe. In: Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart, 4. Aufl. 2005, S. 411.
  5. Dieter Kimpel, Robert Suckale: Die gotische Architektur in Frankreich, 1130–1270. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1985, S. 24.
  6. Art. Gewölbe. In: Nikolaus Pevsner, Hugh Honour, John Fleming: Lexikon der Weltarchitektur. 2., erweiterte Aufl. 1987, ISBN 3-7913-0652-9, S. 230–232, hier S. 231.
  7. Günther Binding: Architektonische Formenlehre. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 4., überarbeitete und ergänzte Aufl. 1998, S. 122.
  8. Art. Gewölbefeld. In: Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart, 4. Aufl. 2005, S. 213.
  9. Wilfried Koch: Baustilkunde. Prestel, München, 32. Aufl. 2014, ISBN 978-3-7913-4997-8, S. 159.