Scheppau (Schunter)

Nebenfluß der Schunter im niedersächsischen Landkreis Helmstedt

Die Scheppau ist ein über neun Kilometer langer Bach im niedersächsischen Landkreis Helmstedt auf dem Gebiet der Stadt Königslutter. Er entsteht in Bornum aus verschiedenen Abflüssen am Nordhang des Elm. Der Bach verläuft überwiegend nach Norden und Nordosten und mündet südlich von Glentorf von links in die Schunter.

Scheppau
Oberlauf der Scheppau in Bornum am Elm, Blickrichtung Norden

Oberlauf der Scheppau in Bornum am Elm, Blickrichtung Norden

Daten
Gewässerkennzahl DE: 482852
Lage Deutschland
Niedersachsen
Landkreis Helmstedt
Flusssystem Weser
Abfluss über Schunter → Oker → Aller → Weser → Nordsee
Quelle Bornum am Elm
52° 37′ 19″ N, 10° 44′ 57″ O
Quellhöhe 122 m ü. NHN[1]
Mündung GlentorfKoordinaten: 52° 19′ 21″ N, 10° 48′ 22″ O
52° 19′ 21″ N, 10° 48′ 22″ O
Mündungshöhe 108 m[1]
Höhenunterschied 14 m
Sohlgefälle 1,5 ‰
Länge 9,5 km[2]
Einzugsgebiet 28,81 km²[2]
Linke Nebenflüsse Wahberggraben, Lenebruchsgraben, Hundewiesengraben
Rechte Nebenflüsse Pappelhofsgraben
Kleinstädte Königslutter am Elm
Wasserkörper NLWKN 15050
Karte
Blick vom Elm zum Rieseberg entlang einem Zufluss der Scheppau und Bornum am Elm

Blick vom Elm zum Rieseberg entlang einem Zufluss der Scheppau und Bornum am Elm

Der Oberlauf wird auch Mühlenbach oder Mühlengraben genannt. Die Scheppau wird 1384 als Schepowe erstmals schriftlich erwähnt. Der Name setzt sich zusammen aus dem Grundwort -au(e) und dem niederdeutschen Wort schepp „schief“.[3]

Geographie

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Einige Quellbäche der Scheppau entspringen südlich von Bornum am Elmrand und fallen im Sommer häufig trocken. In Bornum gibt es eine Quelle, die ganzjährig schüttet.[4] Als Quellpunkt werden hier die Koordinaten des Zusammenflusses am Rottensweg, Ecke Molkereiweg angegeben. Das in anderen Karten als Mühlengraben bezeichnete Gewässer wird in den Umweltkarten bereits zur Scheppau gezählt.[5]

Am nördlichen Ortsrand passiert der Bach ein Neubaugebiet und das Gelände der Alten Mühle und wird kanalartig nach Norden zum gleichnamigen Ort Scheppau geführt. Diesen umfließt er nördlich und schwenkt nach Nordwesten zum Waldgebiet Sundern bei Rieseberg. Hinter dem nördlich gelegenen Waldgebiet und dem Ort im Süden richtet sich der Lauf wieder nach Norden nahezu parallel zur Schunter, die er bei Glentorf erreicht.

Nördlich von Bornum überqueren die Bahnstrecke Braunschweig–Magdeburg und bei Ochsendorf die Autobahn A2 den Bachlauf.

Zuflüsse

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  • Wahberggraben, von links bei Bornum
  • Lenebruchsgraben, von links bei Scheppau
  • Pappelhofgraben, von rechts bei Rieseberg
  • Hundewiesengraben, von links südlich von Glentorf

Gewässerqualität

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Bewertung 2012/2015

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Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz führt die Scheppau in seinen Datenblättern als „Wasserkörper 15060“. Der Landesbetrieb stuft die Scheppau nach diesem Datenblatt hinsichtlich des Fließgewässertyps als einen „löss-lehmgeprägten Tieflandbach“ vom Typ 18 ein und bewertet die chemische Beschaffenheit wegen Quecksilbers im Gewässer als „schlecht“. Der ökologische Gesamtzustand wird wegen erheblicher Strukturdefizite als „mäßig“ bezeichnet. Hydromorphologisch ergab die Kartierung: 14 % Stufe VII, 44 % Stufe VI, 24 % Stufe V, 14 % Stufe IV, 2 % Stufe III und nur 1 % Stufe II. Als Gründe dafür werden die überwiegend unbewachsenen Uferstreifen und der naturferne Verlauf angegeben. In den Ackerfluren reicht der bewirtschaftete Bereich bis an die Uferkante, es erfolgt der Eintrag von Düngemitteln und Pestiziden. Die Handlungsempfehlungen für eine ökologische Verbesserung fokussieren auf strukturelle Verbesserungen auf landeseigenen Flächen und auf die Vermeidung von Stoff- und Sedimenteinträgen. Das Datenblatt enthält eine Reihe von Einzelmaßnahmen zur Verbesserung, damit das Gewässer künftig den Anforderungen der EG-Wasserrahmenrichtlinie entsprechen kann.[6]

Renaturierung

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Das Land Niedersachsen plant die ökologische Aufwertung der Scheppau als Schwerpunktgewässer nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union. Anfang 2017 gestaltete das NLWKN aus dem stark begradigten und strukturarmen Bach in vier Bauabschnitten einen natürlichen Bach. Neben der Verlegung des Bachlaufs und dem Einbau von Kies und Totholz in die Bachsohle wurden die Bachränder so neugestaltet, dass in einem mäandrierenden Verlauf Auengehölze, Feuchtgrünland und Röhrichte entstehen können. Mit 290.000 Euro aus EU-Mitteln des Programms der Fließgewässerentwicklung wurde der Abschnitt zwischen Scheppau und Rotenkamp vom NLWKN umgestaltet. Ziel des Vorhabens ist, den nach der Wasserrahmenrichtlinie erstrebten guten ökologischen Zustand mit einer Durchgängigkeit von der Mündung bis zur Quelle in einer naturnahen Struktur zu erreichen.[7]

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Commons: Scheppau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b LGLN: Topographische Karte 1:50.000, Stand 2000, CD-ROM Top50-Viewer
  2. a b Auflistung der Wasserkörper im Okereinzugsgebiet mit Daten. Abgerufen am 2. März 2014.
  3. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 468, „Scheppau“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
  4. NLWKN: Gewässergütebericht Oker 2002, Braunschweig Oktober 2002, S. 77 ff., Abschnitt Scheppau
  5. Niedersächsische Umweltkarten. Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, abgerufen am 17. Juni 2023.
  6. NLWKN: Wasserkörperdatenblatt 15050 Scheppau, Stand Dezember 2016, Wasserkörperdatenblatt 15060 - Scheppau, Stand: Dezember 2016.
  7. Pressemitteilung des Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz vom 24. Februar 2017