Schlacht von Misrata

Schlacht im italienisch-türkischen Krieg

Die Schlacht von Misrata fand während des Italienisch-Türkischen Krieges vom 16. Juni bis 8. Juli 1912 vor der Stadt Misrata (Tripolitanien) statt, die eine der wichtigsten Stellungen der osmanisch-arabischen Streitkräfte war.

Schlacht von Ain Zara
Teil von: Italienisch-Türkischer Krieg
Datum 16. Juni bis 8. Juli 1912
Ort Misrata, Tripolitanien, heute Libyen 32° 22′ 40″ N, 15° 5′ 25″ OKoordinaten: 32° 22′ 40″ N, 15° 5′ 25″ O
Ausgang italienischer Sieg
Konfliktparteien

Italien 1861 Königreich Italien

Osmanisches Reich 1844 Osmanisches Reich

Verluste

23 Tote
112 Verwundete

500 Tote
500 Verwundete

Hintergrund

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Im Italienisch-Türkischen Krieg wurde die Stadt Misrata an der Küste zwischen Tripolis und Sirte zu einer wichtigen Nachschubbasis für Kriegsmaterial zur Unterstützung der osmanisch-arabischen Truppen. Das italienische Oberkommando hatte die Eroberung der Stadt bereits für den Dezember 1911 geplant, aber widrige Witterungsbedingungen verhinderten eine Anlandung an die Küste und so mussten die Pläne verschoben werden.

Im Juni 1912 entschied das Oberkommando schließlich den Start der Operation. Man gründete eine Division aus sieben Infanterie-Bataillonen des 40., 50. und 63. Infanterie-Regiments, der Alpini-Bataillone „Verona“ und „Mondovì“, einer Askari-Kompanie des 5. Eritrea-Bataillons, einer Schwadron der 16. Regiments „Lucca“ der leichten Kavallerie, vier Artillerie-Batterien und weiteren Einheiten.[1]

Am 16. Juni 1912 brachten Truppentransporter die Einheiten unter dem Schutz der Schlachtschiffe Re Umberto, Sicilia und Sardegna und der Torpedoboote Airone und Clio an die Küste von Misrata und ein Bataillon in die Nähe von Bu-Sceifa. Die Landungstruppen, die durch Gewehrfeuer von der Re Umberto unterstützt wurden, überwanden den Widerstand einiger osmanischer und arabischer Truppen, die sich hinter den Dünen am Strand verschanzt hatten, eroberten Bu-Sceifa und arbeiteten sich bis an den Rand von Misrata vor.[2] Nachdem weitere Truppen gelandet waren, wurde Qasr Ahmad besetzt und zur Truppenbasis ausgebaut.

Am 8. Juli 1912 begann die italienische Infanterie unterstützt von der Kavallerie ihren Vormarsch. Nach heftigen Kämpfen wurde das Dorf Ras Zarrugh eingenommen, kurz danach wurde Misrata selbst erobert. Die italienischen Truppen hissten in der Burg ihre Fahne. Insgesamt starben in der Schlacht um Misrata auf italienischer Seite sieben Offiziere und 23 Soldaten, 112 wurden verwundet. Auf osmanisch-arabischer Seite wurden 500 Tote und ebenso viele Verwundete geschätzt.

Nach der Einnahme von Misrata verstärkten die Italiener die Stadt mit Einheiten des 50. und 63. Infanterie-Regiments, der Alpini-Bataillone „Verona“ und „Mondovì“, einer Kompanie eritreischer Askari, einiger Artillerie-Batterien, Ingenieure und Service-Personal. Ras Zarrugh wurde mit Truppen des 35. Infanterie-Regiments zur Garnison ausgebaut.

Misrata blieb bis August 1915 in italienischer Hand, als angesichts des Aufstandes in Libyen und der Unmöglichkeit Italiens, das in den Ersten Weltkrieg verwickelt war, Verstärkung zu schicken, alle italienischen Truppen aus der Stadt abgezogen wurden. Misrata wurde schließlich 1922 während des Zweiten Italienisch-Libyschen Krieges von italienischen Truppen zurückerobert.[3]

Literatur

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  • William Henry Beehler: The History of the Italian-Turkish War: September 29, 1911, to October 18, 1912. United States Naval Institute, Annapolis 1913 (Digitalisat)
  • V. Giglio, A. Rivenni: Le Guerre Coloniali d'Italia. Francesco Vallardi Editore, Mailand 1935
  • Charles Stephenson: A Box of Sand: The Italo-Ottoman War 1911–1912. Tattered Flag Press, Ticehurst 2014

Einzelnachweise

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  1. E. Scarpa: Le Fanterie Italiane nelle guerre coloniali. (= Storia delle fanterie italiane, Band IV), Stato Maggiore dell'Esercito Ispettorato dell'Arma di Fanteria, Rom 1952, S. 278–284
  2. Mariano Gabriele: La Marina nella guerra Italo-Turca. Ufficio Storico della Marina Militare, Rom 1998, S. 175
  3. L. Tuccari, I Governi Militari della Libia. Stato Maggiore dell'Esercito Ufficio Storico, Roma 1994.