Schlatt AI

Weiler in der Gemeinde Schlatt-Haslen im Kanton Appenzell Innerrhoden, Schweiz
AI ist das Kürzel für den Kanton Appenzell Innerrhoden in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Haslenf zu vermeiden.

Schlatt ist eine Ortschaft im Bezirk Schlatt-Haslen im Kanton Appenzell Innerrhoden in der Ostschweiz. Schlatt ist ein mehrheitlich hügeliges Einzelhof­gebiet mit dem Weiler Schlatt und liegt auf einer Krete nördlich von Appenzell.

Schlatt
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Appenzell Innerrhoden Appenzell Innerrhoden (AI)
Bezirk: Schlatt-Hasleni2w1
Postleitzahl: 9050 Appenzell Schlatt
Koordinaten: 747890 / 246935Koordinaten: 47° 21′ 24″ N, 9° 23′ 47″ O; CH1903: 747890 / 246935
Höhe: 921 m ü. M.
Karte
Schlatt AI (Schweiz)
Schlatt AI (Schweiz)
ww{w

Geschichte

Bearbeiten
 
Bauernhaus Antonelis
 
Zithus in Unterschlatt

Schlatt wurde um 1200 als Slatte erstmals erwähnt.[1] Die Bedeutung des Namens geht auf einen Weideplatz auf einem Hügel oder einen Abhang zurück.[2] Im Gebiet der Lank lassen sich die Bauernhäuser Antonelis  , Remsen   und Zithus   mit dem um 1200 erwähnten Meier des Klosters St. Gallen von Appenzell in Verbindung bringen. Die Höfe Schlatt, Gehrenberg   und Leimensteig   gehörten bis ins 15. Jahrhundert zum klösterlichen Amt Appenzell. Zwischen 1204 und 1220 entstand die Rhode Schlatt. Im Jahr 1850 hatte sie 1294 Einwohner.[1]

In Schlatt wurde die St.-Josephs-Kapelle nach der Errichtung einer von Appenzell abhängigen Kuratkaplanei 1769 baulich erweitert und 1911 bis 1912 durch einen neubarocken Bau ebenfalls von Hardegger ersetzt. Danach verdichtete sich der Weiler, dessen Kern mit Kirche, Pfarr- und Schulhaus sowie zwei Wirtshäusern trotz des Bedeutungsverlusts des Säumer­wegs nach Teufen im 19. Jahrhundert erhalten geblieben war. Der Kirchenkreis wurde 1938 um das Gebiet Leimensteig ausgedehnt, eine Erhebung zur Pfarrei kam aber nicht zustande. 1970 wurde Schlatt ganz in die Pfarrei Appenzell eingegliedert. Seit 2000 wächst der Weiler.[1]

Kirche St. Josef

Bearbeiten

Um etwa 1722, wurde an Stelle eines Bildstocks eine Kapelle zu Ehren des heiligen Josefs errichtet. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts wurde ein neues Schiff an die bestehende Andachtskapelle angebaut. Bei dieser Kirche war der Chor viel kleiner und niedriger als die Kapelle. 1794 wurde das Kapellenschiff um ein Joch verlängert und 1874 ein neues Türmchen erbaut. Kurz nach 1900 reichte der Platz nicht mehr aus und die Kapelle war baufällig. Weil eine nochmalige Verlängerung nicht möglich war entschloss man sich 1905, eine neue Kirche zu bauen. Die alte Kirche wurde im März 1911 abgebrochen. Im Innern ist noch die Kanzel im Rokoko-Stil aus dem Jahr 1760 vom alten Kirchlein erhalten. Am 12. Juni 1912 wurde die neue, von Architekt August Hardegger erbaute Kirche geweiht.[3] Die Orgel mit elf Registern aus dem Jahr 1920 stammt von Orgelbau Kuhn.[4]

Schlatt ist seit 1898 mit Appenzell durch eine Strasse verbunden. Im öffentlichen Verkehr wird Schlatt vom PubliCar Appenzell bedient.

Literatur

Bearbeiten
  • Rainald Fischer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Appenzell Innerrhoden – Das Innere Land: Schlatt. S. 436–441.
Bearbeiten
Commons: Schlatt AI – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c Achilles Weishaupt: Schlatt-Haslen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
    Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht.
  2. Appenzell Schlatt (AI) Auf ortsnamen.ch (Online-Datenbank), abgerufen am 29. November 2023
  3. Kirche Schlatt. Auf der Webseite von Appenzellerland Tourismus AI, abgerufen am 30. November 2023.
  4. Schlatt-Haslen / Schlatt – St. Joseph – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 17. Mai 2024.