Schlattermantel
Ein Schlattermantel ist ein aus zwei Umhängen bestehendes historisches Kleidungsstück für Frauen, das ähnlich einer Pelerine über den Schultern getragen wurde. Dabei ist der äußere Überhang, die Schlatter, etwas kürzer als der innere.[1]
Die von Schneiderinnen in der Zeit von etwa 1880 bis um 1930 hergestellten[2] und zum Teil im eigenen Haushalt in Handarbeit genähten und beispielsweise mit Litze verzierten Mäntel wurden von älteren Frauen[1] im südöstlichen Niedersachsen gelegenen Eichsfeld[3] und insbesondere in der bei Göttingen gelegenen Ortschaft Obernfeld bis lange nach dem Zweiten Weltkrieg getragen.[1]
Das Kleidungsstück zählte – ähnlich wie die Fangsche – zum Sonntagsstaat und wurde bevorzugt zum Kirchgang angelegt.[3]
Das Heimatmuseum Obernfeld hält in seiner Sammlung Historische Kleidung und Trachten mehrere Schlattermäntel für Interessierte vor.[2]
Weblinks
Bearbeiten- o. V.: Historische Kleidung und Trachten; Erläuterungen und Fotografien des Heimatmuseums Obernfeld über die Datenbank Kulturerbe Niedersachsen
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Heidi Rosenbaum: „Und trotzdem war's 'ne schöne Zeit.“ Kinderalltag im Nationalsozialismus, Frankfurt am Main; New York, NY: Campus-Verlag, ISBN 978-3-593-50098-0, Anm. 8 S. 554; Google-Books
- ↑ a b o. V.: Historische Kleidung und Trachten; Erläuterungen und Fotografien in der Sammlung Historische Kleidung und Trachten des Heimatmuseums Obernfeld über die Datenbank Kulturerbe Niedersachsen
- ↑ a b Wie es im Dorf so zugeht. Szenen aus dem dörflichen Leben, in Rolf Adler (Text), Maria Hauff, Hans-Reinhard Fricke (Bearb.): Historischer Alltag in den Dörfern des Untereichsfeldes, hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft der Ortsheimatpflegerinnen und -Pfleger im Untereichsfeld, 2., erweiterte Auflage, Duderstadt: Meck, 2007, ISBN 978-3-932752-22-3, S. 10ff.; hier: S. 21; Google-Books