Schlegelia

Gattung der Familie Schlegeliaceae

Schlegelia Pflanzengattung aus der Familie der Schlegeliaceae. Die etwa 23 Arten sind in der Neotropis vom östlichen Mexiko bis nach Brasilien, sowie auf den Westindischen Inseln verbreitet.

Schlegelia

Schlegelia parasitica

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Schlegeliaceae
Gattung: Schlegelia
Wissenschaftlicher Name
Schlegelia
Miq.

Beschreibung

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Habitus und Laubblätter von Schlegelia parasitica

Vegetative Merkmale

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Schlegelia-Arten sind Sträucher, verholzende Kletterpflanzen, Lianen oder kleine Bäume, die terrestrisch oder epiphytisch wachsen können. Das Holz weist keine anormale Gefäßbildung auf, die Stämme sind meist drehrund.

Es werden kleine Scheinnebenblätter gebildet, die meist an den Zweigen anliegen. Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die relativ dicken, drehrunden Blattstiele sind an ihrer Basis oftmals gelenkig gebogen. Die einfachen Blattspreiten sind oft lederig, der Blattrand ist ganzrandig. Es liegt Fiedernervatur vor.

Blütenstände und Blüten

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Die end- oder seitenständigen Blütenstände sind rispig, büschelförmig oder traubig. Die Blütenstandsschäfte sind meist verholzt. Die Blütenstandsachsen bilden neben den Blütenstielen oftmals kleine, unauffällige Tragblätter aus.

Die zwittrigen Blüten besitzen eine doppelte Blütenhülle. der fast ledrige Kelch ist röhren- oder becherförmig und ist ganzrandig oder unregelmäßig in kleine Kelchzähne geteilt. Er ist beständig und wird durch die Frucht aufgerissen. Die weiße bis pinke oder rote, selten auch gelbe Krone ist glockenförmig bis schmal röhrenförmig, auf der Außenseite kahl und die der Innenseite der Kronlappen ist mit kleinen, drüsigen Schuppen besetzt. Die fünf Kronlappen sind gerundet.

Die vier fertilen Staubblätter stehen in zwei ungleich gestalteten Paaren. Sie setzen in der unteren Hälfte der Kronröhre an und stehen nicht über die Krone hinaus. Die Staubbeutel sind kahl, ihre Theken stehen gespreizt. Meist ist ein kleines Staminodium ausgebildet. Der Fruchtknoten ist zweifächrig, gelegentlich ist er zur Spitze hin nur einfächrig. Die Plazentation ist mittig auf dem Septum jedes Fruchtknotenfachs ausgerichtet, es sind viele Samenanlagen vorhanden. Der einfache Griffel endet einer zwei- oder selten dreispaltigen Narbe.

Früchte und Samen

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Die meist kugelförmigen Beeren besitzen ein hartes, verkrustetes, nicht aufspringendes Perikarp. In einem „Fruchtfleisch“ sind die Samen eingebettet. Die relativ kleinen, schmalen Samen sind gewinkelt und nicht geflügelt.

Systematik und Verbreitung

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Die Gattung Schlegelia wurde 1844 durch Friedrich Anton Wilhelm Miquel in Botanische Zeitung (Berlin), Band 2, 46, Seite 785 aufgestellt.[1][2] Der Gattungsname Schlegelia ehrt den deutschen Zoologen und Naturforscher Hermann Schlegel (1804–1884).[3] Typusart ist Schlegelia violacea Griseb. als Synonym Schlegelia lilacina Miq. Ein Synonym für Schlegelia Miq. ist Dermatocalyx Oerst.[1]

Je nach Autor enthält die Gattung Schlegelia etwa 23 Arten:[1]

Nachweise

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Literatur

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  • William Burger und Kerry Barringer: Schlegeliaceae. In: William Burger (Hrsg.): Flora Costaricensis. In: Fieldiana Botany, New Series, Nummer 41, 2000, S. 69–77.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z Schlegelia. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 5. Juni 2020..
  2. Schlegelia bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 5. Juni 2020.
  3. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. online.
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Commons: Schlegelia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien