Schloss Amboten
Schloss Amboten (lettisch Embūtes pilsdrupas) ist eine Ruine in Embūte (deutsch Amboten), Lettland, das heute Teil der Gemeinde Vaiņode (Weinoden) ist. Das Schloss geht auf die Bischofsburg Amboten zurück, die Residenz des Bischofs von Kurland im nördlichen Kurland war, bevor die Burg Pilten erbaut wurde.[1]
Ordensburg Amboten | ||
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Ruinen von Schloss Amboten | ||
Staat | Lettland | |
Ort | Embūte | |
Entstehungszeit | 1265 | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | Ruine | |
Geographische Lage | 56° 30′ N, 21° 49′ O | |
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Geschichte
BearbeitenDie Region kam mit dem Kurenvertrag unter Herrschaft des Bistums Kurland.[2] Die vorher bestehende kurische Siedlung wird in Chroniken als ein Ort mit starkem kurischem Widerstand erwähnt. Ab 1290 war Burg Amboten im Besitz des Livländischen Ordens[1] und im Jahr 1611 gehörte sie Wilhelm Kettler. Die Burg wurde im Großen Nordischen Krieg zerstört. Im sechzehnten Jahrhundert wurde die Burg zu einem Schloss umgebaut.
Der letzte Besitzer des Schlosses war die Familie Hahn. Das Schloss brannte 1919 nieder und Baronin von Hahn zog nach Deutschland. Nach lokalen Gerüchten soll die Baronin den Brand selbst gelegt haben, um eine Verstaatlichung durch die lettische Regierung zu verhindern. Jedoch war eine Verstaatlichung zur Zeit des Brandes noch gar nicht beschlossen, so dass die Brandbeteiligung der Baronin bezweifelt wird.[3] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Steine des Schlosses als Baumaterialien verwendet.
Architektur
BearbeitenDie Bischofsburg war als Höhenburg auf einer engen steil abfallenden Kuppe am rechten Ufer der Abbus, eines linken Nebenflusses der Windau, erbaut.[4] Das Schloss war unter Verwendung der Mauern der vormaligen Burg erbaut, was sich an der Aufteilung der Räume und dem Baumaterial erkennen lässt.[3] Heute sind die Ruinen von Bäumen umgeben und in einem schlechten Zustand.
Evangelisch-Lutherische Kirche Embūte
BearbeitenDie lutherische Dorfkirche von Embūte (Amboten) wurde von 1674 bis 1684 erbaut und war mit 300 Sitzplätzen eine der größten im Herzogtum Kurland. Die Kirche hat während des Ersten Weltkriegs nicht gelitten, wurde aber am Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört. Erhalten sind die Umfassungsmauern und der Glockenturm mit Spuren der Artillerie-Angriffe[5].
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Armin Tuulse: Die Burgen in Estland und Lettland (= Verhandlungen der Estnischen gelehrten Gesellschaft. Band 33). Õpetatud Eesti Seltsi Toimetused, S. 209.
- ↑ Urkundentext Kurenvertrag. Abgerufen am 12. Februar 2019.
- ↑ a b Imants Lancmanis: Herrenhäuser in Kurland. Band 4, 2011, ISSN 1869-2451.
- ↑ Karl Woldemar von Löwis of Menar: Burgenlexikon für Alt-Livland. Walters und Rapa, Riga 1922, S. 45 (Digitalisat). Digitalisat ( des vom 3. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ https://www.zudusilatvija.lv/objects/object/21751/