Schloss Friedersdorf am Queis
Das Schloss in Friedersdorf am Queis, heute das polnische Dorf Biedrzychowice (polnisch Pałac w Biedrzychowicach) in der Landgemeinde Olszyna (Langenöls) im Powiat Lubański (Lauban) in der Woiwodschaft Niederschlesien, wurde 1702 errichtet.
Das Schloss, das als Kulturdenkmal geschützt ist, wurde von Moritz Christian von Schweinitz 1702 erbaut. Das barocke Gebäude entstand durch den Umbau einer Anlage aus dem beginnenden 16. Jahrhundert. 1863 wurden Veränderungen durch Alexander von Minutoli-Woldeck vorgenommen.
Geschichte
BearbeitenNach 1427 gehörte der Ort zur Herrschaft Tzschocha, die westlich des Grenzflusses Queis gelegen, zur Oberlausitz gehörte. Nach 1453 war der Ort in Besitz der von Nostitz. Um 1580 wurde, möglicherweise unter Verwendung eines gotischen Vorgängerbaus, ein Festes Haus errichtet. Im Jahr 1651 erwarb Johann Ernst von Warnsdorf den Ort. Für protestantische Flüchtlinge aus Schlesien ließ von Warnsdorf eine Grenzkirche errichten.
Von den Festenberg-Pakisch ging das Schloss 1672 an Hans Christoph von Schweinitz. Moritz Christian von Schweinitz ließ ab 1702 den Renaissancebau barock erweitern. In den 1730er Jahren wurde eine weitere Modernisierung des Baus durchgeführt, möglicherweise nach Plänen von Christoph Hackner. Im Jahr 1787 ging der Besitz an Gottlieb Wilhelm von Bessler, dessen Familie das Schloss 1845 an Adolph Oswald Blumenthal verkaufte.
Im Jahr 1863 erwarb Alexander Friedrich Graf von Minutoli-Waldeck das Schloss, der ein Sammler von Kunstgewerbe war und seine Sammlung dem Berliner Kunstgewerbemuseum vermachte. Im Park ließ er den Waldeckturm errichten, um darin Teile seiner Sammlung zu zeigen. Die nahe Neidburg wurde von Graf von Minutoli-Waldeck für denselben Zweck genutzt.
Durch Heirat ging das Schloss 1895 an die Familie Pfeil und Klein-Ellguth über. Nach dem Übergang an Polen im Jahr 1945 wurde das Schloss ab 1960 als Berufsschule genutzt. In den Jahren 2008/2009 erfolgte eine denkmalgerechte Renovierung.
Literatur
Bearbeiten- Dehio-Handbuch: Schlesien. München / Berlin 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 123–124.
- Arne Franke (Hrsg.): Kleine Kulturgeschichte der schlesischen Schlösser. Band 1. Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn, 2015, S. 125–126.
- Friedersdorf. In: Alexander Duncker (Hrsg.): Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie nebst den königlichen Familien-, Haus-, Fideicommiss- und Schattull-Gütern. Band 15. Duncker, Berlin 1878, Blatt 877 (zlb.de [Text zwei Seiten danach]).
Weblinks
BearbeitenKoordinaten: 51° 2′ 45,1″ N, 15° 22′ 29″ O