Schloss Gröbers
Das Schloss Gröbers ist ein herrschaftliches Anwesen im zur Gemeinde Kabelsketal gehörenden Ortsteil Schwoitsch der ehemaligen Gemeinde Gröbers in Sachsen-Anhalt. Die Immobilie wird auch als Villa Knauer oder Herrenhaus Gröbers bezeichnet. Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist das Bauwerk unter der Erfassungsnummer 094 55132 als Baudenkmal verzeichnet.[1]
Lage
BearbeitenDas Schloss Gröbers befindet sich westlich der Ortslage von Schwoitsch, auf der Ostseite der von Gröbers in Richtung Osmünde führenden Lindenstraße an der Adresse Lindenstraße 8.[2]
Geschichte
BearbeitenDas Haus entstand 1857 im Stil der Neogotik für den als Rübenzuckerfabrikanten tätigen Ferdinand Knauer, nach dem das Bauwerk einen seiner Namen hat. Bei einer Teilsanierung im Jahr 1999 wurde das Innere des Schlosses entkernt. Die auf dem Areal stehenden beiden Gebäude, das sogenannte Schloss und das einstige Pfarrtöchterheim, stehen mit Stand 2021 seit über zehn Jahren leer und sind von Verfall gekennzeichnet. Der Park ist stark verwildert.[2][3] Seit 2022 laufen erneut Sanierungsarbeiten. Ein privater Investor lässt in den zwei historischen Gebäuden Wohnungen bauen[4], die ab Juni 2023 bezogen werden. Insgesamt entstehen in den historischen Gebäuden 15 Mietwohnungen. Auf dem Areal werden zudem weitere Einfamilienhäuser errichtet, Baubeginn für diese ist Juni 2023.
Beschreibung
BearbeitenOberhalb des Haupteingangs des denkmalgeschützten Gebäudes befindet sich ein Medaillon, in welchem eine Zuckerrübe sowie die Inschrift Dir verdankt dieß Haus sein Entstehen abgebildet ist. Das Anwesen ist von einem Park umgeben. Im Park befindet sich das ehemalige Laboratorium. Bemerkenswert ist der zum Bau genutzte Werkstoff verkieseltes Holz, das im Bergbau der Umgebung als Abfallprodukt anfiel.[2]
Das Bauwerk verfügte im Originalzustand über 30 Zimmer mit insgesamt 1500 m² Wohnfläche sowie einen achteckigen Turm mit gotischem Gewölbe.[3]
Literatur
Bearbeiten- Sabine Meinel, Birthe Rüdiger (Bearb.): Saalkreis. (= Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 5.) Fliegenkopf Verlag, Halle (Saale) 1997, ISBN 3-910147-64-X, S. 50 f.
- Dehio-Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt II, Regierungsbezirke Dessau und Halle. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1999, ISBN 3-422-03065-4, S. 228.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. 03. 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. (PDF) Landtag von Sachsen-Anhalt, abgerufen am 15. Oktober 2019.
- ↑ a b c Hans und Doris Maresch: Sachsen-Anhalts Schlösser, Burgen & Herrensitze. Husum, 2015, ISBN 978-3-89876-776-7, S. 92.
- ↑ a b Villa Knauer. rottenplaces, abgerufen am 15. Oktober 2019.
- ↑ Claudia Crodel: Ein Haus aus 14 Steinen, Mitteldeutsche Zeitung vom 17. Oktober 2022. S. 11.
Koordinaten: 51° 26′ 14,5″ N, 12° 7′ 5,4″ O