Schloss Kropstädt

Schloss in Sachsen-Anhalt

Das Schloss Kropstädt auch Rittergut Kropstädt in Kropstädt, einem Ortsteil von Lutherstadt Wittenberg in Sachsen-Anhalt. Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist das Schloss unter der Erfassungsnummer 094 35361 als Baudenkmal verzeichnet.[1]

Schloss Kropstädt, 2007
Schloss Kropstädt um 1860/61, Sammlung Alexander Duncker

Geschichte

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Durch die Herren von Liesnitz entstand 1150 an der Stelle des heutigen Schlosses die Wasserburg Liesnitz. Diese wurde 1358 von Wittenberger Bürgern gestürmt und zerstört. 1567 erfolgte der Neubau des Schlosses durch Moritz von Thümen. Von 1550 bis 1650 wurde das Anwesen als Haus Grobstätt bezeichnet, danach als Haus Kropstädt, bis weit nach 1877.

Eine konstante Entwicklung des Gutsbesitzes tritt mit der Übernahme durch das Adelsgeschlecht von Leipziger ein. Die Familie bildet genealogisch eine eigene kleine Hauslinie Kropstädt heraus. Kurt von Leipziger (1761–1824), verheiratet mit Sophie von Krosigk, ist einer Ahnen.[2] Das alte Schloss wurde 1842 abgebrochen und zwischen 1855 und 1856 durch den damaligen Besitzer Friedrich Adolf Karl von Leipziger (1821–1872) nach Plänen des Berliner Architekten Friedrich Hitzig im englisch-neugotischen Stil neu erbaut. Von 1908 bis 1909 wurde das Schloss erweitert. Die Innenausstattung ging über die Jahre verloren. Auf Gut Kropstädt lebten 1877 gemeldet 96 Einwohner, in der Gemeinde 868 Einwohner.[3] Zum Gutskomplex Kropstädt gehörte auch ein kleines Nebengut in Assau.[4][5] Das Rittergut Kropstädt mit Rittergut Jahmo besaß 1922 der Kammerherr Karl von Leipzig. Sein Gutsverwalter und Rentmeister war der Major a. D. Roebbelen. Die Gesamtgröße ist beziffert mit 1545 ha. Davon waren 1235 ha Waldbestand.[6] Letzte Gutsbesitzer auf Schloss Kropstädt waren Thesa von Arnim-Kropstädt, geborene von Leipzig-Kropstädt (1879–1932), und nach den Genealogischen Handbüchern des Adels ihr Sohn Karlheinz von Arnim (1904–1965).

1945 wurden die Besitzer des Schlosses enteignet. Durch die Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone im Jahr 1945 wurden die Eigentümer enteignet und das Gebäude wurde während der DDR-Zeit als Kinderheim und Mutter- und Säuglingsheim bis 1991 genutzt. Nach der Wende wurde das Schloss erneut privatisiert und wurde nach 2001 als Hotel sowie als Standesamt und von einer Bildungseinrichtung genutzt.[7][8]

Beschreibung

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Das Schloss Kropstädt am südwestlichen Ortsrand ist ein im Kern spätklassizistischer, zweigeschossiger, verputzter Backsteinbau auf Souterrain mit zwei ungleichen Risaliten. An den Schmalseiten und zum Gutshof befinden sich Altane. Das Schloss ist von einem zehn Hektar großen Landschaftspark umgeben, welcher wahrscheinlich 1850 entstand und heute einen wertvollen Baumbestand besitzt.[7][8]

Besitzer

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Literatur

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  • Matthias Prasse: Der Deutsche Ritterorden in Buro. Komturei, Ordenskirche und historische Gartenanlage. Ein Führer zu Geschichte, Kunst und Architektur. Herrenhaus-Kultur-Verlag, Dresden 2008. ISBN 978-3-00-024926-6.
  • Gerichtlicher Anschlag, über das Ritter-Guth Kropstädt Unter den Wittenbergischen Creyss-Ambts-Bezirck, auf dem sogenanten Flehmig gelegen. N.N., 1738. [1]
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Commons: Schloss Kropstädt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19.03.2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. (PDF) Landtag von Sachsen-Anhalt, abgerufen am 13. November 2019.
  2. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1900. In: "Der Gotha". Gotha 1 Auflage. Leipziger, A. Zwethau-Friedersdorfer Stamm. II. Linie (Kropstädt). Justus Perthes, Gotha 22. Februar 1900, S. 542–543 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 12. August 2022]).
  3. Handbuch der Provinz Sachsen 1889. In: Öffentliche Bekanntmachungen. Kreis Wittenberg. III. Amtsbezirk Kropstädt, Nr. 9., 10.. E. Baensch jun., Magdeburg 1889, S. 359 (google.de [abgerufen am 12. August 2022]).
  4. P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 228–229, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 12. August 2022]).
  5. Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, GF Hogrefe: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher. Mit Unterstützung von Staats- und Kommunalbehörden, sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin, sowie der Kreislandbünde. 4. Auflage. Band VII: Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg, Letzte Ausgabe-Niekammer-Reihe. Reg.- Bezirk Potsdam, Kreis Zauch-Belzig. Verlag Niekammer’s Adreßbücher GmbH, Leipzig 1929, S. 171 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 12. August 2022] Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts).
  6. Oskar Köhler, Gustav Wesche, H. Krahmer: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher, Band V, Provinz Sachsen. 1922. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter und Güter von ungefähr 20 ha herab mit Angabe der Gutseigenschaft, des Grundsteuerertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer zu Halle a. S. (Hrsg.): Verzeichnis der für die Landwirtschaft wichtigen Behörden und Körperschaften. 3. Auflage. V der Reihe von Paul Niekammer, II. Reg. - Bez. Merseburg, Kreis Wittenberg. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1922, S. 234–235 (slub-dresden.de [abgerufen am 12. August 2022]).
  7. a b Hans und Doris Maresch: Sachsen-Anhalts Schlösser, Burgen & Herrensitze. Husum, 2015, ISBN 978-3-89876-776-7, S. 138.
  8. a b Schloss Alt Königsborn. alleburgen.de, abgerufen am 8. September 2020.
  9. Rudolph Graf zu Solms-Laubach: Geschichte des Grafen- und Fürstenhauses Solms. Mit 18 Stammtafeln und Tab. I. und II., Wappenzeichnungen, nebst einem Wappen als Titelvignette. In: Familienchronik. Solms-Sonnenwalde. Kropstädt. Adelmann, Frankfurt am Main 1865, S. Tabellen (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 12. August 2022]).
  10. Mathias Tietke: Lost Places - Wittenberg - Ein Text-Fotoband zu dem, was im Verborgenen liegt oder verloren ging: 20 verlorene oder verborgene Orte, Gebäude und Kunstwerke. 2024: 125
  11. https://principalityofsanbernardino.com/mikhael-jaime-shamis-mezrahi/

Koordinaten: 51° 57′ 46,2″ N, 12° 44′ 38,5″ O