Schmalspurbahn Radomir–Petritsch

Die Schmalspurbahn Radomir–Petritsch (bulgarisch теснолинейката Радомир–Петрич) war eine ab 1916 verlegte 168 km lange Feldbahn mit einer Spurweite von 600 mm in Bulgarien.

Radomir–Petritsch
Feldbahnbrücke über den Fluss Struma[1]
Feldbahnbrücke über den Fluss Struma[1]
Streckenlänge:168 km
Spurweite:600 mm (Schmalspur)
Kopfbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)
0,0 Radomir Радомир 15. Januar 1916
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
5,1 Tscherwena Mogila червена Могила
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
10,7 Drugan Друган
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
16,5 Wladimir Владимир
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
20,4 Gradini
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
24,0 Dren Дрен
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
27,7 Karnul (heute Deljan) Кърнул
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
31,0 Topolniza Тополница
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
35,0 Djakowo Дяково
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
39,6 Bdinzi Бдинци
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
44,5 Dupniza Дупница 4. März 1916
Strecke (außer Betrieb)Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)Strecke (außer Betrieb)Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
+24,5 Bergwerk Bobow Dob мина „Бобов доб“
Abzweig quer, nach links und von rechts (Strecke außer Betrieb)Strecke (außer Betrieb)Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
50 ‰
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)Strecke (außer Betrieb)Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
+21,5 Bobow Dob Бобов доб 3. Dezember 1916
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)Strecke (außer Betrieb)Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
+18 Mlamolowo Мламолово
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)Strecke (außer Betrieb)Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
+12 Malo Selo Мало село
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)Strecke (außer Betrieb)Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
+5 Binek Бннек
Strecke nach links (außer Betrieb)Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
0 zum Bergwerk Bobow Dob мина „Бобов доб“
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
50,6 Lomzi
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
57,9 Boboschewo Бобошево
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
63,4 Mursalewo Мурсалево
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
67,6 Kotscherinowo Кочериново
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
69,5 (Abzweigung nach) Rila Рила
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+3,1 Barakowo Бараково 13. Sept. 1916
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+11,8 Rila Рила
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+13,3 Kloster Orliza Орлица 20. Juni 1918
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Schmalspurbahn Kotscherinowo–Rilski Manastir
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
78,4 Gorna Dschumaja Горна Джумая 27. Mai 1916
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
82,9 Kosloduj
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
89,9 Oranowo (heute Simitli) Ораново
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
96,2 Simitli Симитли
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
102,3 Krupnik Крупник 1. August 1916
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
107,6 Metschkul Мечкул
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
111,3 Kresna Кресна 23. Okt. 1916
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
116,4 Schejtan-Dere
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
122,2 Kriwa-Liwara
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
127,2 Gradeschniza Градешница
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
132,9 Beliza (heute Strumjani)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
137,9 Por. Minkow
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
142,7 Sweti Wratsch Св. Врач
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
146,8 Leschniza Лешница
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
151,8 Lewunowo Левуново 9. Nov. 1916
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
158,6 Prepetscheno (Gen. Todorow) Препечено
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+4,9 Marino Pole Марино Поле
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Richtung Demir Hisar
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
168,1 Petritsch Петрич 1. Juli 1917
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
173,1 Eleschniza (heute Belassiza) Елешница
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
179,1 Krepost Крепост
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
183,6 Slatarewo Златарево
Strecke (außer Betrieb)
nach Strumica Струмица

Geschichte

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Die Schmalspurbahn wurde ursprünglich durch die bulgarische Armee und deren Kriegsgefangene als Feldbahn für den Transport von Waffen, Munition und Nachschub während des Ersten Weltkriegs gebaut. Am 15. Januar 1916 traf aus Deutschland die erste Lieferung von Gleisjochen für eine 50 km lange Strecke, 4 Lokomotiven und 40 Wagen ein.

Bau- und Betriebsanweisungen

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Entsprechend der aus dem Deutschen ins Bulgarische übersetzten Bau- und Betriebsanweisung sollten alle 45 km ein Übergangsbahnhof zum nächsten Betriebsabschnitt gebaut werden sowie alle fünf Kilometer ein kleinerer Bahnhof zum Überholen und Kreuzen von Zügen. Steigungen über 25 ‰ und Kurven mit einem Radius unter 30 m waren nicht erwünscht. Es wurde empfohlen, 16 Züge pro Tag im 80-Minuten-Takt abzufertigen, wobei jeweils zwei Züge in einem Abstand von 400–500 m mit einer Durchschnitts­geschwindig­keit von 12–15 km/h fahren sollten. Unter günstigen Bedingungen sollte ein Zug aus maximal 12 Wagen bestehen, wobei jeder Wagen eine Tragfähigkeit von bis zu 5 Tonnen hatte.[2]

Gleisjoche

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Die geraden, jeweils 5 m langen Gleisjoche bestanden aus 7 cm hohen Stahlschienen mit einem Metergewicht von 9,5 kg/m, die im Abstand von 60 cm mit 10 Stahlschwellen von 1,2 m Länge verbunden waren. Eine komplettes Gleisjoch wog 216,5 kg. Für einen 10 km langen Streckenabschnitt wurden außerdem 12 gebogene Gleisjoche mit einem Radius von 30 m und 30 gebogene Gleisjoche mit einem Radius von 60 m sowie weiteres Zubehör geliefert.[2]

Die Dringlichkeit des Bauvorhabens erforderte die Vermeidung von großen Erdarbeiten, was in dem schwierigen Gelände große Steigungen und kleine Kurvenradien sowie das Biegen von Schienen mit einer tragbaren Biegevorrichtung auf der Baustelle erforderte. Ohne praktische Erfahrung mit den aus Deutschland importierten Schienenfahrzeugen wurde eine Beförderungskapazität von 600 t pro Tag mit 10 Zugpaaren bei einer Durchschnitts­geschwindig­keit von 10 km/h angestrebt. Dafür wurden die Bahnhöfe im Abstand von 4 bis 8 km angelegt. Die maximale Steigung betrug auf der Strecke Radomir–Dupniza 30 ‰ und der minimale Kurvenradius 30 m. Die Gleisjoche wurden nicht wie vorgesehen direkt auf dem Boden, sondern auf einem eigens konstruierten Schotterbett verlegt, um ein Einsinken im Morast zu verhindern und um ihre Lebensdauer zu verlängern.

Auf den beiden Streckenabschnitten zwischen Dupniza und Gorna Dschumaja betrug die Steigung weniger 16 ‰ und der Radius war größer als 50 m. Dafür mussten mehrere Holzbrücken gebaut werden, um die in den Fluss Struma mündenden Gebirgsbäche zu überqueren. Auf der Strecke von Mursalewo nach Gorna Dschumaja gab es vorübergehend Steigungen von 30–40 ‰ und eine Kehre mit 30 m Radius, was später durch die Neutrassierung eines 3 km langen Streckenabschnitts mithilfe einer 210 m langen Stützmauer korrigiert wurde. Die Vermessung und Trassierung der Strecke von Krupnik nach Lewunowo war besonders schwierig und erforderte die Errichtung eine 24 m langen Tunnels, um Steigungen von weniger 16 ‰ und Kurvenradien von mehr als 50 m zu ermöglichen.[2]

Bereits am 4. März 1916 konnte der erste Abschnitt von Radomir–Dupniza mit einer Länge von 44,5 km in Betrieb genommen werden. Ab 9. November 1916 war die knapp 152 km lange Strecke bis Lewunowo durchgängig befahrbar. Am 1. Juli 1917 wurde der Abschnitt von Pripetscheno–Petritsch eröffnet. Schließlich wurden die Abschnitte Petritsch–Eleschniza und Eleschniza–Slatarewo eröffnet. Die Strecke wurde später bis Demirhisar (heute Sidirokastro in Griechenland) verlängert. Der 21,7 km lange Streckenabschnitt Petritsch–Slatarewo wurde 1920 abgebaut.[3][4]

Die Strecke von Radomir nach Dupniza war für acht Zugpaare pro Tag und von Radomir nach Levunovo zehn Zugpaare pro Tag ausgelegt. Aufgrund des Mangels an Rollmaterial verkehrten im Sommer 1916 zehn Einzelzüge pro Tag zwischen Radomir und Dupniza sowie sieben Einzelzüge pro Tag zwischen Dupniza und Krupnik. Die Züge hatten jeweils 8 Wagen, so dass 280 Tonnen pro Tag transportiert werden konnten.[2]

Von der Strecke zweigten eine vom 9. November 1916 bis 3. Dezember 1916 verlegte Schmalspurbahn zum Bergwerk Bobow Dob (мина „Бобов доб“) und die Schmalspurbahn Kotscherinowo–Rilski Manastir zum Rila-Kloster (Рилския манастир) ab.

Die gesamte Strecke wurde später auf Normalspur umgespurt und ist heute noch in Betrieb.

Schienenfahrzeuge

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Es gab unterschiedliche, aus Deutschland importierte Heeresfeldbahn-Lokomotiven. Die Zwillinge bestanden aus zwei jeweils dreiachsigen Dampflokomotiven mit einer gemeinsamen Leistung von 1640 PS, die voll beladen bei einem Gesamtgewicht von 17 t Kohle und Wasser für eine zweistündige Fahrt aufnehmen konnten. Die 1850 PS starken, vierachsigen Brigadelokomotiven waren bei einem Gesamtgewicht von 12 t ebenso für eine zweistündige Fahrt ausgelegt. Für eine 10 km lange Betriebseinheit waren 3 Zwillingspärchen und 3 Brigadeloks sowie 6 Tender und 55 Wagen vorgesehen. Die Tender waren bei einem Leergewicht von 2130 kg für eine Nutzlast von 5 Tonnen ausgelegt.[2]

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Einzelnachweise

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  1. Ангел Джонев (Angel Dschonew): Македония в железопътната политика на България, 1878–1918 г. (Mazedonien in der Eisenbahnpolitik Bulgariens, 1878-1918).
  2. a b c d e Ангел Джонев (Angel Dschonew): Предизвикателствата пред България с включването ѝ в Първата световна война, 1915–1916 г. (Die Herausforderungen vor dem Eintritt Bulgariens in den Ersten Weltkrieg, 1915-1916).
  3. Димитър Деянов (Dimitar Deyanov): Железопътната мрежа в България – 1866 – 1975 година (Das Eisenbahnnetz in Bulgarien-1866-1975). ВТУ „Т. Каблешков“ София (VTU „T. Kableshkow“, Sofia), 2005.
  4. Ангел Джонев (Angel Dschonew): 100 години жп линия Радомир-Струмица (100 Jahre Eisenbahnlinie Radomir–Strumica).

Koordinaten: 41° 24′ 31″ N, 23° 12′ 18,8″ O