Schmerzkrankheit

Schmerz als eigenständiges Krankheitsbild
Klassifikation nach ICD-10
F62.8 Sonstige andauernde Persönlichkeitsänderungen
Persönlichkeitsänderung bei chronischem Schmerzsyndrom
R52.0 Akuter Schmerz
R52.1 Chronischer unbeeinflussbarer Schmerz
R52.2 Sonstiger chronischer Schmerz
R52.9 Schmerz, nicht näher bezeichnet
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Der Begriff Schmerzkrankheit oder Schmerzsyndrom beschreibt den (in aller Regel chronischen) Schmerz als eigenständiges Krankheitsbild, abgekoppelt und unabhängig von dessen Ursachen.

Definition

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Als schmerzkrank bezeichnet man Patienten, bei denen der Schmerz seine Leit- und Warnfunktion verloren und einen eigenständigen Krankheitswert erlangt hat.[1]

Im ICD-10 bildet sich die Schmerzkrankheit derzeit nur ungenügend ab.[2]

Die Ursache des Auftretens einer Schmerzkrankheit ist das langfristige Bestehen von Schmerzzuständen die unabhängig von den Ursachen des Schmerzes zu psychopathologischen Veränderungen führen.[3] Eine unzureichende Therapie und ein ungeeigneter Umgang mit dem Schmerz (Schmerzbewältigung) kann zu einer Fixierung auf den Schmerz und damit dem Beginn einer Schmerzkrankheit führen.[4] Nicht immer sind bei den Betroffenen die Ursachen des Schmerzes offensichtlich.[5]

Auswirkungen

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Von der Schmerzkrankheit Betroffene haben häufig eine lange Krankheitsgeschichte hinter sich und leiden oft an einem verminderten Selbstwertgefühl und Depressionen. Die Erkrankung ist eine häufige Ursache für Arbeits- oder Erwerbsunfähigkeit oder gestörte soziale Interaktionen in Familie und Partnerschaft.[3]

Therapie

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In der Therapie stellt die Schmerzkrankheit ursachenunabhängig als eigenständiges Krankheitsbild dar. Die Behandlung sollte interdisziplinär erfolgen.[3]

(→ Hauptartikel Schmerztherapie)

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Weiterbildungsordnung der Bayerischen Landesärztekammer vom 1. Januar 2009, pdf
  2. Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie e.V.: Chronischer Schmerz wird durch internationale Diagnose-Klassifikation nicht erfasst, Presse-Mitteilung vom 27. Februar 2006, pdf
  3. a b c Altmeyer S. 87ff., e.a.: Theorie und Praxis der systemischen Familienmedizin, Vandenhoeck & Ruprecht, 2003, S., ISBN 3-525-46173-9, hier online
  4. Strian F.: Schmerz, C.H.Beck, 1996, S. 7ff., ISBN 3-406-40336-0, hier online
  5. Hausotter W.: Begutachtung somatoformer und funktioneller Störungen, Urban&FischerVerlag, 2004, S. 66, ISBN 3-437-22047-0, hier online