Schnellschach
Das Schnellschach ist eine Form des Schachspiels, bei welcher den Spielern eine Bedenkzeit von mehr als 10, aber weniger als 60 Minuten für alle Züge zur Verfügung steht.[1] Die Spielregeln, welche vom internationalen Schachverband FIDE festgelegt werden, weichen vom Standardschach leicht ab.[2]
Zwischen dem normalen Turnierschach und dem Blitzschach nimmt das Schnellschach bei der Bedenkzeit eine Mittelstellung ein. Der Zeitverbrauch pro Spieler wird bei allen drei Schachformen mit einer Schachuhr gemessen. Während beim Blitzschach jedem Spieler für alle Züge meist fünf Minuten zur Verfügung stehen, sind beim Normalschach meist zwei Stunden allein für die ersten 40 Züge verfügbar.
Wenn in der Weltspitze mit digitalen Schachuhren gespielt wird, dann kommt meist der Fischer-Spielmodus zum Einsatz, etwa mit 25 Minuten Bedenkzeit für die Partie und einer zusätzlichen Zeitgutschrift von 10 Sekunden pro Zug.
Weiterhin gelten beim Schnellschach einige besondere Regeln, die beim Normalschach nicht gültig sind: So entfällt beispielsweise das sonst obligatorische Mitschreiben der Züge.
Das Schnellschach ist eine relativ neue Entwicklung und wurde etwa Mitte der 1980er Jahre populär. Normalschach und Blitzschach existierten schon erheblich länger. Während das Normalschach für die meisten Zuschauer durch seine Langsamkeit keine hohe Attraktivität bietet und das Blitzschach die Qualität des Spieles erheblich mindert, bietet das Schnellschach eine Synthese aus den Vorzügen beider anderen Formen.
Im Jahre 2012 organisierte die FIDE erstmals eine Weltmeisterschaft im Schnellschach, die in Astana ausgetragen wurde. Gespielt wurde ein einrundiges Turnier mit 16 Teilnehmern, die Bedenkzeit betrug 15 Minuten plus 10 Sekunden pro Zug. Sieger wurde Sergei Karjakin mit 11,5 Punkten.
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- FIDE-Regeln, Anhang B ( vom 28. September 2007 im Internet Archive) – Schnellschach
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Deutsche Übersetzung der FIDE Schachregeln vom 1. Juli 2014 auf der Website des DSB, Anhang A1, S. 21.
- ↑ Deutsche Übersetzung der FIDE Schachregeln vom 1. Juli 2014 auf der Website des DSB, Anhang A, S. 21 f.
- ↑ Rapid Chess. Business World, 6. Januar 2013, archiviert vom am 15. Oktober 2015; abgerufen am 15. Oktober 2015.
- ↑ The title isn't exactly a historic one, Kasparov's in 2001 was the first.
- ↑ FIDE announcement that Anand is World Rapid Champion. Archiviert vom am 1. Januar 2020; abgerufen am 14. Oktober 2015.
- ↑ World Rapid Championship 2012, Karjakin wins. Archiviert vom am 1. Januar 2020; abgerufen am 15. Oktober 2015.
- ↑ Shakhriyar Mamedyarov became the World Rapid Chess Champion. Archiviert vom am 1. Januar 2020; abgerufen am 15. Oktober 2015.
- ↑ Magnus Carlsen wins FIDE World Rapid Championship! Archiviert vom am 8 October 2019; abgerufen am 15. Oktober 2015.
- ↑ Magnus Carlsen wins 2015 FIDE World Rapid Championship! Archiviert vom am 1. Januar 2020; abgerufen am 15. Oktober 2015.
- ↑ Vassily Ivanchuk is new World Champion in Rapid Chess. 28. Dezember 2016, abgerufen am 12. Juli 2024 (englisch).
- ↑ a b Double gold for Ukraine in FIDE World Rapid Championship. Archiviert vom am 1. Januar 2020; abgerufen am 29. Dezember 2016.
- ↑ a b FIDE World Rapid Champions: Dubov and Ju. In: ChessBase. 28. Dezember 2018, abgerufen am 28. Dezember 2018.
- ↑ 1992 Women's World Rapid and Blitz Championship. 23. Juni 2014, abgerufen am 12. Juli 2024 (englisch).
- ↑ FIDE Archive: Women's World Rapid and Blitz Championships 2012. Abgerufen am 12. Juli 2024 (englisch).
- ↑ Kateryna Lagno crowned Women's World Rapid Champion. Archiviert vom am 23 October 2015; abgerufen am 15. Oktober 2015.
- ↑ FIDE "Women" World Rapid Ch. 2016 Final Ranking after 12 Rounds. Abgerufen am 12. Juli 2024 (englisch).
- ↑ Kosteniuk ist Russe, trat aber wegen der Sanktionen der WADA gegen Russland unter der Flagge des Russischen Schachverbandes an.
- ↑ Bodnaruk ist Russe, trat aber wegen des Banns aufgrund des Krieges gegen die Ukraine unter der Flagge der FIDE an.