Das Schnitzmesser der Mangbetu ist ein zentralafrikanisches Werkzeug. Das Messer wird in der Regel zum Holzschnitzen aber auch zum Schälen verwendet.[1] Es wird hauptsächlich von den Mangbetu aber auch Azande genutzt.[2] Die Mangbetu sind für große Kunstfertigkeit in der Holzschnitzerei bekannt.[3]

Die Eigenbezeichnung wird mit aganda[4] oder ngongo tieti[2] angegeben.

Beschreibung

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Das Messer verfügt über eine schief gestellte, kurze Klinge, welche in der Regel einschneidig ist.[4] Die Eisenklinge ist manchmal mit Durchlochungen verziert.[2] Die schiefe Klinge unterstützt den Zeigefinger des Schnitzers.[3]

Das Griffstück besteht aus Holz oder Bein und ist mit Umwicklungen aus Eisen, Messing oder Kupfer dekoriert.[2] Beim Schnitzen wird der Griff gegen den Unterarm gepresst.[4] Bei manchen Exemplaren ist der Griff bzw. Stiel lang genug um das Ende in die Ellenbogenbeuge zu legen.[5]

Die Gesamtlänge beträgt etwa 35–45 cm.[4][2] Es wurden keine Scheiden beobachtet.[2]

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Einzelnachweise

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  1. Georg Schweinfurth: Im Herzen von Afrika, zweiter Teil, F.A. Brockhaus, Leipzig 1874, S. 115 [1]
  2. a b c d e f Tristan Arbousse Bastide: Traditional weapons of Africa (billhooks, sickles and scythes), British Archaeological Reports, 2010, ISBN 1-4073-0690-1, S. 46
  3. a b Georg Schweinfurth: Im Herzen von Afrika, zweiter Teil, F.A. Brockhaus, Leipzig 1874, S. 120 [2]
  4. a b c d Jan Czekanowski: Wissenschaftliche ergebnisse der Deutschen Zentral-Africa-Expedition 1907-1908, Band VI, zweiter Teil, Verlag Klinkhardt & Biermann, 1924, S. 131 [3]
  5. Enid Schildkrout, Curtis A. Keim: The Scramble for Art in Central Africa, Cambridge University Press, 1998, ISBN 978-0-521-58678-8, S. 112 [4]