Schottsuppe

österreichische Suppenspezialität mit Schotten

Schottsuppe ist eine österreichische Suppenspezialität mit Schotten (das ist eine Topfenvarietät) und Brot als Einlage.

In seinem Standardwerk über die klassische österreichische Bauernküche erläutert Franz Maier-Bruck den Schotten als „Topfen von Buttermilch“.[1] Im Mittelhochdeutschen Taschenwörterbuch von Matthias Lexer wird das mittelhochdeutsche Wort schotte mit „Quark von süßen Molken“ übersetzt.[2] Althochdeutsch lautete es scotta.[3] Laut Jacob Grimm bedeutet das alte, wesentlich hochdeutsche Wort „Schotten“, das von scuttan bzw. scottan stammt, „geschüttelte, geschlagene, gestoßene, gebutterte Milch“.[4]

Zubereitung

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Schottsuppe ist ein Gericht, das sich sehr rasch und einfach zubereiten lässt. Geschnitteltes (in Schnitten geschnittenes) oder würfelig geschnittenes Schwarzbrot wird in Tellern platziert, dann werden Schotten darauf gegeben. Sodann wird siedendes Wasser darüber gegossen. Man lässt das Ganze noch zugedeckt quellen, dann ist es essfertig.[5]

Regional wird der Suppe auch noch Sauerrahm beigefügt. Anstelle des Wassers wird auch Milch verwendet. In Tirol verwendete man früher anstelle des Wassers auch Brennsuppe (mit Einbrenn).[5] In dem von Josefine Zöhrer im Jahr 1873 herausgegebenen Werk Neues Salzburger Kochbuch für mittlere und kleine Haushaltungen wird anstelle von Schwarzbrot gebähte Semmel verwendet.[6]

Alte österreichische Bauernküche

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Franz Maier-Bruck verzeichnet die Schottsuppe für die Bauernküche der österreichischen Bundesländer Kärnten, Salzburg, Steiermark und Tirol. Zur Zubereitung wurde oft der auf den Almen aus Buttermilch gewonnene „Rührmilchschotten“ oder „Almschotten“ verwendet. Schottsuppe aß man früher in manchen Gegenden jahrein, jahraus an Sonn- und Werktagen. Auch zum Frühstück wurde sie regional verzehrt.[5] Auf die Eintönigkeit solcher Ernährungsweise verweist die alte Pinzgauer Redensart „Schottsupp’n und Verdruaß hat man bald gnuag“.[7]

In Salzburg erfreut sich das einstige Arme-Leute-Essen neuerdings immer öfter Beliebtheit, es wird auch in der bodenständigen Gastronomie angeboten. Das Unternehmen SalzburgMilch offeriert Schotten als Fertigprodukt.[8] Bei modernen Rezepten wird die Schottsuppe auch mit Schlagobers verfeinert.[9][10][11]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Franz Maier-Bruck: Vom Essen auf dem Lande. Klassische Bauernküche und Hausmannskost. Buchverlage Kremayr und Scheriau/Orac, Wien 2006, ISBN 978-3-7015-0493-0, S. 312.
  2. Matthias Lexer: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch. 37. Auflage. S. Hirzel Verlag, Leipzig 1986, S. 185.
  3. Johann Andreas Schmeller: Bayerisches Wörterbuch. Eintrag Der Schotten. 2. Ausgabe, 2. Band, enthaltend Teil 3 und 4 der 1. Ausgabe, Rudolf Oldenbourg Verlag, München 1877, S. 486.
  4. Schotten. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 15: Schiefeln–Seele – (IX). S. Hirzel, Leipzig 1899 (woerterbuchnetz.de). Weiters: Matthias Lexer: Kärntisches Wörterbuch. Mit einem Anhange: Weihnacht-Spiele und Lieder aus Kärnten. S. Hirzel Verlag, Leipzig 1862, Eintrag schotte, m., S. 225.
  5. a b c Franz Maier-Bruck: Vom Essen auf dem Lande. Klassische Bauernküche und Hausmannskost. Buchverlage Kremayr und Scheriau/Orac, Wien 2006, ISBN 978-3-7015-0493-0, S. 74, 312 f., 363 und 441.
  6. Josefine Zöhrer: Neues Salzburger Kochbuch für mittlere und kleine Haushaltungen. Verlag der Mayrischen Buchhandlung, Salzburg 1873, S. 20, Rezept 76.
  7. Franz Maier-Bruck: Vom Essen auf dem Lande. Klassische Bauernküche und Hausmannskost. Buchverlage Kremayr und Scheriau/Orac, Wien 2006, ISBN 978-3-7015-0493-0, S. 74, 312.
  8. Schotten, 20%, 200g auf milch.com
  9. Claudia Braunstein: Salzburger Schottsuppe, Artikel vom 26. November 2014 auf geschmeidigekoestlichkeiten.at
  10. Jacqueline Winkler: Schnelle Salzburger Schottsuppe. salzburg24.at, 10. Jänner 2018
  11. Traditionelle Schottsuppe Artikel auf salzburg.orf.at (Sendungshinweis: „Fernsehgarten“, 12. März 2014)