Schulthaus von Moos

Adelsgeschlecht

Schulthaus von Moos und Nevisburg war der Name eines landständischen tirolischen Adelsgeschlechts. Im Laufe der Jahrhunderte war die im Mannesstamm erloschene Familie verarmt und verlor nach und nach alle seine Güter.

Stammwappen derer von Schulthaus in Siebmachers Wappenbuch
Vermehrtes Wappen derer von Schulthaus in Siebmachers Wappenbuch
Wappen derer von Schulthaus am Palazzo de Schuldhaus in Lavis
Ansitz Moos-Schulthaus

Geschichte

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Dem redenden Wappen zufolge geht der Familienname auf das Amt des Schultheiß zurück. Der Herkunftsort war Lavis im Hochstift Trient, wo die Familie den Palazzo de Schuldhaus bewohnte und danach das Prädikat "von Nevisburg" führte. Am 25. Juni 1542 verlieh der damalige König Ferdinand I. in Wien Joachim Schulthauser einen Wappenbrief.[1] Am 24. Februar 1542 erhob Kaiser Maximilian II. den Richter von Königsberg Christoph Schuldhauser zum Reichsritter und genehmigte ihm eine Wappenbesserung. 1605 erfolgte die Eintragung in die tirolerische Adelsmatrikel.[2] Durch die Heirat von Hans Caspar von Schulthaus aus Lavis Anfang des 17. Jahrhunderts mit Maria Salome Lanser von Moos kam der Schloss Moos in Familienbesitz. Im Volk ging das Gerücht um, dass der Brautvater von Lanser seinem künftigen Schwiegersohn von Schulthaus entweder 50.000 Gulden Bargeld oder Schloss Moos als Mitgift anbot.[3]

Der Tiroler Landesfürst Erzherzog Ferdinand Karl von Österreich-Tirol bestätigte den Schulthaus den Adelstand und genehmigte am 26. September 1653 in Innsbruck Christoph Wilhelm und Julius von Schulthaus, sowie dessen Schwester eine Wappenvereinigung mit der Familie Firmian von Moos,[4] einer Seitenlinie des Adelsgeschlechts von Firmian, welche mit Georg von Firmian zu Moos und Hocheppan erlosch.[5] Nächster Eigentümer von Moos war Joseph Anton von Schulthaus und seine Schwestern. Auf diesen folgte Ignaz Benedikt von Schulthaus (1818–1901), der das Schloss ca. 1865 aus finanziellen Schwierigkeiten veräußern musste.[6] Darauf fiel Moos-Schulthaus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in bäuerlichen Besitz. Der Genealoge Otto Titan von Hefner bezeichnete die uradeligen Schulthaus 1865 als unbegütert, welche jetzt in St. Pauls lebten und noch vier Augen zählten.[7] Die Casa Schuldhaus in Lavis wurde später von der italienische Familie Viero bewohnt.[8] 1836 heiratete Rosa von Schulthaus zu Moos (1811–1879) aus Lavis den verwitweten Johann Baptist Graf von Melchiori (1794–1863), dessen Familie ebenfalls aus Lavis stammte.[9][10]

  • Stammwappen: Von Rot und Silber schräg geteilt, mit einem von Rot und Silber geteilten Löwen, der einen goldenen Ast hält. Auf dem Helm ein wachsender silberner Löwe. Decken Rot und Silber.
  • Gemehrtes Wappen: Geviert. In Feld 1. und 4. das Stammwappen. In Feld 2. und 3. in Rot ein silberner Balken, von drei gestürzten silbernen Monden beseitet. Zwei Helme: I. zum Stammwappen. II. zwei rote Hörner mit silbernen Spangen. Decken Rot und Silber.

Siehe auch

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Adolf Matthias Hildebrandt: Katalog der heraldischen Ausstellung zu Berlin 1882. Heymann, 1882, S. 35.
  2. Dr. Ernst von Hoffmann: Schulthaus von Moos und Nevisburg. In: wappen.tiroler-landesmuseen.at. Abgerufen am 4. April 2024.
  3. Johann Jakob Staffler: Tirol und Vorarlberg, statistisch und topographisch, mit geschichtlichen Bemerkungen. Rauch, 1846, S. 821.
  4. Die Fischnaler Wappenkartei: Schulthauss. In: wappen.tiroler-landesmuseen.at. Abgerufen am 4. April 2024.
  5. Ansitz Moos. In: alleburgen.de. Abgerufen am 5. April 2024.
  6. Das Schloss – Museum Schloss Moos-Schulthaus – Eppan. In: moos-schulthaus.it. Abgerufen am 4. April 2024 (deutsch).
  7. Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland. Manz, 1865, S. 357.
  8. Hermann Ignaz Bidermann: Die Nationalitäten in Tirol und die wechselnden Schicksale ihrer Verbreitung. J. Engelhorn, 1886, S. 446.
  9. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser. Justus Perthes., 1908, S. 566.
  10. Genealogisches Handbuch des Adels. C.A. Starke, 2002, ISBN 978-3-7980-0828-1 (google.com [abgerufen am 6. April 2024]).