Schwalbenstein
Schwalbenstein (celidonius) nannten Dioskurides und Plinius im 1. Jahrhundert Konkremente, die aus den Mägen der ersten Brut der Schwalben gewonnen wurden. Ohne dass sie die Erde berührt hatten, wurden die Schwalbensteine in die Haut eines Kalbes oder eines Hirsches eingewickelt und am Arm oder im Nacken getragen. So sollten sie die Träger vor der „göttlichen Krankheit“ schützen.[1][2]
Im 14. Jahrhundert unterschied Konrad von Megenberg zwischen einem roten Schwalbenstein und einem weißen Schwalbenstein, deren Wirkungen er als verschieden, teils entgegengesetzt beurteilte.[3][4][5][6]
Literatur
Bearbeiten- Karl Olbrich. Schwalbenstein. In: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. De Gruyter, Berlin 1936, Band VII, Sp. 1400–1402
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Dioskurides. De materia medica. Buch II Kapitel 60 (Digitalisat)
- ↑ Plinius. Naturalis historia. Band XI 203; Band XXXVII 154
- ↑ Konrad von Megenberg. Buch der Natur. Ausgabe Pfeiffer 1861, VI, 17 (Digitalisat)
- ↑ Hortus sanitatis. Mainz 1491. De Lapidibus, Kapitel 33 (Digitalisat)
- ↑ Hortus sanitatis. Straßburg 1529. Von den Steinen, Kapitel 33 (Digitalisat)
- ↑ Nicolas Lémery. Vollständiges Materialien-Lexicon. Vollständiges Materialien-Lexicon. Zuerst in Frantzösischer Sprache entworffen, nunmehro aber nach der dritten, um ein grosses vermehreten Edition [...] ins Hochteutsche übersetzt / Von Christoph Friedrich Richtern, [...]. Leipzig: Johann Friedrich Braun, 1721. Sp. 541–542 (Digitalisat)