Schwammerl
Schwammerl ist eine in Bayern und Österreich gebräuchliche Dialektbezeichnung für Großpilze. Schweizerisch spricht man von Schwämmli oder Schwümm. Im vogtländischen Dialekt spricht man von Schwamme[1], in anderen ostfränkischen Dialekten sagt man Schwamm und in den thüringisch-obersächsischen Dialekten Schwämmel.
Gemeint sind damit nicht alle Pilze im biologischen Sinn, sondern die Fruchtkörper essbarer Pilzarten (siehe Speisepilz) und ihrer ungenießbaren oder giftigen Verwandten (siehe Giftpilz). Beispielhaft ist der Name Eierschwammerl für „Pfifferling“.
Das zugrunde liegende Wort Schwamm stammt von althochdeutsch swamp, altenglisch swamm mit der Bedeutung „Pilz, Meerschwamm“ und ist verwandt mit Sumpf und griechisch somphós („schwammig, porös“).
Im Niederdeutschen ist es in der ersten Bedeutung außer beim Hausschwamm durch das aus dem Lateinischen boletus entstandene Pilz verdrängt worden. Im Bairischen hat es im Diminutiv als Schwammerl überlebt, im Alemannischen umgelautet ä oder in Lautverschiebung ü.
Varia
Bearbeiten- „Schwammerl“ war auch ein Spitzname des Komponisten Franz Schubert.
- Der Schwammerlkönig ist der Titel einer 1988 entstandenen Fernsehserie des Bayerischen Rundfunks.
- Im Volksmund wurde das (2019 abgerissene) Vordach des Münchner Hauptbahnhofs „Schwammerl“ genannt.[2]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Vogtländisches Wörterbuch | Vogtländische Mundart. Abgerufen am 18. November 2023.
- ↑ Florian Zick: Schwammerl-Zoff am Bahnhof. Abendzeitung, 17. Januar 2017.