Schwarzblautangare

Art der Gattung Schillertangaren (Tangara)

Die Schwarzblautangare (Tangara vassorii) früher auch Vassori-Tangare ist eine Vogelart aus der Familie der Tangaren (Thraupidae). Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das die südamerikanischen Länder Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien umfasst. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.

Schwarzblautangare

Schwarzblautangare

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Tangaren (Thraupidae)
Unterfamilie: Thraupinae
Gattung: Schillertangaren (Tangara)
Art: Schwarzblautangare
Wissenschaftlicher Name
Tangara vassorii
(Boissonneau, 1840)

Merkmale

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Die Schwarzblautangare erreicht eine Körperlänge von etwa 13 Zentimetern. Das Männchen ist hauptsächlich kobaltblau. Eine schmale Maske, die Flügel und der Schwanz sind schwarz. Die unteren Flügeldecken und Flügelstreifen sind ebenfalls kobaltblau. Das Weibchen ist farblich etwas matter.

Verbreitung und Lebensraum

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Die Art kommt relativ häufig an feuchten Waldrändern und in überwachsenen Graslandschaften in Höhen zwischen 1800 und 3500 Metern vor. Man findet sie aber auch in der Krummholzzone und in von Schwarzmundgewächsen dominierter Sekundärvegetation.

Verhalten

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Die Art ist meist in Paaren und Gruppen bis zu sechs Vögeln unterwegs. Oft ist sie auch mit anderen Vogelscharen zu beobachten. Dabei sind es nicht die Gattungsgenossen der Schillertangaren (Tangara), sondern Arten aus den Gattungen Bergtangaren (Anisognathus), Hakenschnäbel (Diglossa) oder Spitzschnäbel (Conirostrum), mit denen man die Vassori-Tangare zusammen sieht. Sie ist ein sehr aktiver Vogel, der immer in Bewegung ist. Das stereotypische Insektensuchen kommt bei ihr weniger vor. Meist hüpft sie auf der Suche nach Früchten von Ast zu Ast. So kann es durchaus vorkommen, dass sie kopfüber Blätter und Zweige nach Nahrung untersucht. Die typische Nahrung sind meist Früchte und seltener Insekten.

Unterarten

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Es sind drei Unterarten beschrieben worden, die sich vor allem in ihrer Färbung und ihrem Verbreitungsgebiet unterscheiden:[1]

  • Tangara vassorii vassorii (Boissonneau, 1840)[2]Nominatform, kommt in Venezuela in den Anden Táchiras bis Mérida und bis in den Nordosten Trujillos vor. In Kolumbien kommt sie an allen drei Andenhängen vor. Im pazifischen Bereich reicht das Vorkommen im Norden bis ins Departamento de Antioquia und Cauca. In Ecuador ist sie ebenfalls an beiden Hangseiten der Anden vorhanden. In Peru ist sie nur noch an den Osthängen im Nordosten des Landes präsent.
  • Tangara vassorii atrocoerulea (Tschudi, 1844)[3] – Kommt südlicher als T. v. branickii von Auquimarca bis Santo Domingo in Bolivien vor. Das Blau dieser Unterart ist etwas heller als das von T. v. vassorii. Auf dem Rücken, den Flanken, auf Brust und Bauch sind schwarze Flecken, die bei der Nominatform fehlen. Manche Individuen lassen zusätzlich einen kleinen, runden, gelblich schimmernden Fleck, auf dem Scheitel erkennen.
  • Tangara vassorii branickii (Taczanowski, 1882)[4] – Diese Unterart besitzt einen silbernen Oberkopf und Nacken. Kommt im zentralen Amazonien bis in den Süden der La Libertad vor.

Namensgebung

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Die Erstbeschreibung der Schwarzblautangare erfolgte 1840 durch Auguste Boissonneau unter dem wissenschaftlichen Namen Tanagra (Euphone?) Vassorii. Das Typusexemplar wurde ihm aus Santa Fe de Bogotá zugesandt.[2] Eine Illustration zur Erstbeschreibung wurde 1841 in Magasin de Zoologie veröffentlicht. Die Illustration lieferte der französischen Künstler Jean-Gabriel Prêtre (1768–1849), die Gravur stammte von Christophe Annedouche (1803–1866) und der Druck erfolgte durch Narcisse Claude Julien Rémond (1799–1863).[5] Bereits 1760 führte Mathurin-Jacques Brisson die Gattung Tanagra ein.[6] Dieser Begriff stammte aus der Tupi-Sprache und bedeutet Tänzer bzw. einer, der sich umdreht und hüpft.[7] Den Artname widmete Boissonneau einem seiner besten Freunde.[2] Hierbei könnte es sich um den Präparator Pierre-Nicolas Vasseur (1814–1882) handeln.[8] Branickii ist Graf Konstanty Grzegorz Branicki (1824–1884) gewidmet.[4] Atrocoerulea ist ein lateinisches Wortgebilde aus ater für schwarz und caeruleus für blau.[9]

Literatur

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  • Auguste Boissonneau: Oiseaux nouveaux ou peu connus de Santa-Fé de Bogota. In: Revue Zoologique par La Société Cuvierienne. 1840, S. 2–8 (französisch, biodiversitylibrary.org).
  • Auguste Boissonneau: G. Tangara. Linné. (Group des Tangaras Euphones) T. de Vassor. T. Vassorii. Boissonneau. In: Magasin de zoologie, d'anatomie comparée et de palaeontologie (= 2. Band 3). 1841, S. 1 & Tafel 23 (französisch, biodiversitylibrary.org).
  • Mathurin-Jacques Brisson: Ornithologia, sive, Synopsis methodica sistens avium divisionem in ordines, sectiones, genera, species, ipsarumque varietates. Cum accurata cujusque speciei descriptione, citationibus auctorum de iis tractantium, nominibus eis ab ipsis & Mationibus impositis, nominibusque vulgaribus. Band 3. Ad Ripam Augustinorum, apud Cl. Joannem-Baptistam Bauche, bibliopolam, ad Insigne S. Genovesae, & S. Joannis in Deserto, Paris 1760 (biodiversitylibrary.org).
  • Steven Leon Hilty, William Leroy Brown: A guide to the birds of Colombia. Princeton University Press, Princeton 1986, ISBN 978-0-691-09250-8, S. 616–617.
  • Steven Leon Hilty, John A. Gwynne, Guy Tudor: Birds of Venezuela. Princeton University Press, Princeton 2002, ISBN 978-0-691-09250-8, S. 771 (google.de).
  • Robert Sterling Ridgely, Paul J. Greenfield: Birds of Ecuador Field Guide: Status, Distribution, and Taxonomy. Band 1. Princeton University Press, Princeton 2001, ISBN 978-0-8014-8720-0, S. 728 (a).
  • Robert Sterling Ridgely, Paul J. Greenfield: Birds of Ecuador Field Guide: Field Guide. Band 2. Princeton University Press, Princeton 2001, ISBN 978-0-8014-8721-7, S. 636 (b).
  • Rodolphe Meyer de Schauensee, William H. Phelps, Guy Tudor: A Guide to the Birds of Venezuela. Princeton University Press, Princeton 1992, ISBN 978-0-691-08205-9, S. 337.
  • Thomas Scott Schulenberg, Douglas Forrester Stotz, Daniel Franklin Lane, John Patton O’Neill, Theodore Albert Parker III: Birds of Peru. Princeton University Press, Princeton, New Jersey 2007, ISBN 978-0-7136-8673-9, S. 564.
  • Johann Jakob von Tschudi: Avium conspectus quae in Republica Peruana repiuntur et pleraque observatae vel collectae sunt in itinere. In: Archiv für Naturgeschichte. Band 10, Nr. 1, 1844, S. 262–317 (Latein, biodiversitylibrary.org).
  • Władysław Taczanowski: Liste des Oiseaux recueillis au Nord da Perou par MM. Stolzmann au Pérou nord-oriental. In: Proceedings of the Scientific Meetings of the Zoological Society of London for the Year 1882. Nr. 1, 1882, S. 2–49 (französisch, biodiversitylibrary.org).
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Commons: Schwarzblautangare (Tangara vassorii) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. IOC World bird list Tanagers and allies
  2. a b c Auguste Boissonneau (1840), S. 4
  3. Johann Jakob von Tschudi (1844), S. 285
  4. a b Władysław Taczanowski (1844), S. 10
  5. Auguste Boissonneau (1841), S. 1, Tafel 23
  6. Mathurin-Jacques Brisson (1760), S. 3
  7. Tangara The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
  8. vassorii The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
  9. atrocoerulea The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling