Schwarzgefleckte Herbsteule

Art der Gattung Agrochola

Die Schwarzgefleckte Herbsteule (Agrochola litura), zuweilen auch Buschsaum-Herbsteule genannt, ist ein Schmetterling aus der Familie der Eulenfalter (Noctuidae). Das Artepitheton leitet sich vom lateinischen Wort litura mit der Bedeutung „das Beschmieren“ oder „Fleck“ ab und bezieht sich auf die schwarzen Costalflecke auf der Vorderflügeloberseite der Falter.[1]

Schwarzgefleckte Herbsteule

Schwarzgefleckte Herbsteule (Agrochola litura),
rötlich braune Farbvariante

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Eulenfalter (Noctuidae)
Unterfamilie: Xyleninae
Gattung: Agrochola
Art: Schwarzgefleckte Herbsteule
Wissenschaftlicher Name
Agrochola litura
(Linnaeus, 1760)
Exemplar mit farblicher Zweiteilung
Raupe

Merkmale

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Die Flügelspannweite der Falter beträgt 26 bis 35 Millimeter.[2] Die Grundfarbe der Vorderflügeloberseite variiert von rotbraun bis zu violett grau. Bei einigen Exemplaren ist eine farbliche Zweiteilung zu erkennen, die durch den dunklen Mittelschatten in eine helle Innen- und eine dunklere Außenhälfte gebildet wird. Am Vorderrand heben sich kleine schwarzbraune Flecke ab. Die Wellenlinie endet am Vorderrand in einem großen dreieckigen schwarzen Fleck. Ring- und Nierenmakel sind gelblich umrandet. Die Ringmakel ist bräunlich, die Nierenmakel schwärzlich gefüllt. Die Hinterflügeloberseite ist zeichnungslos dunkelgrau gefärbt.

Die Raupen sind grün oder rotbraun gefärbt. Rücken- und Nebenrückenlinien heben sich dünn weißlich ab. Die gesamte Körperoberfläche ist mit vielen, sehr kleinen weißen Punkten überzogen. Der breite Seitenstreifen ist weiß, die Stigmen sind ebenfalls weiß.

Ähnliche Arten

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Die Veränderliche Herbsteule (Agrochola lychnidis) unterscheidet sich in erster Linie durch die sehr kleine, stets schwärzlich gefüllte Ringmakel.

Verbreitung und Lebensraum

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Die Verbreitung der Schwarzgefleckten Herbsteule erstreckt sich durch die Mitte Europas bis in den Westen und Süden Sibiriens. Sie kommt auch von Kleinasien bis Armenien vor.[2][3] In den Alpen steigt sie bis auf etwa 1500 Meter.[4] Lebensraum sind Waldränder, Lichtungen, Heidegebiete, Ufergebiete sowie Gärten und Parklandschaften.[5]

Lebensweise

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Die Falter fliegen von Anfang August bis Ende Oktober. Sie sind nachtaktiv und erscheinen an künstlichen Lichtquellen sowie Ködern und wurden auch saugend an den Blüten von Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) beobachtet.[6] Die Art überwintert im Eistadium. Die Raupen leben polyphag von April bis Juni. Sie ernähren sich von einer Vielzahl unterschiedlicher Pflanzen, dazu zählen: Sal-Weide (Salix caprea), Schlehdorn (Prunus spinosa), Liguster (Ligustrum), Ginster (Genista), Heidelbeeren (Vaccinium), Leimkräuter (Silene), Ampfer (Rumex), Klee (Trifolium), Brennnesseln (Urtica) und Taubnesseln (Lamium). Die vorgenannten Nahrungspflanzen geben einen Eindruck ihrer Vielseitigkeit. Die Liste kann jedoch noch beträchtlich erweitert werden.[6]

Gefährdung

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Die Art kommt in Deutschland verbreitet, zuweilen zahlreich vor und wird auf der Roten Liste gefährdeter Arten als „nicht gefährdet“ eingestuft.[7]

Einzelnachweise

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  1. Arnold Spuler: Die Schmetterlinge Europas. Band 1. E. Schweizerbartsche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1908, S. 249.
  2. a b László Ronkay, José Luis Yela, Márton Hreblay: Hadeninae II. - Noctuidae Europaeae, Volume 5. Sorø, 2001, ISBN 87-89430-06-9, S. 99
  3. Markku Savela: Verbreitung. In: Lepidoptera and some other life forms. Abgerufen am 21. Januar 2020 (englisch).
  4. Walter Forster, Theodor A. Wohlfahrt: Die Schmetterlinge Mitteleuropas. Band 4: Eulen. (Noctuidae). Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1971, ISBN 3-440-03752-5, S. 216
  5. Manfred Koch: Wir bestimmen Schmetterlinge. Band 3: Eulen. 2., erweiterte Auflage. Neumann Verlag, Leipzig/Radebeul, 1972, S. 152/153
  6. a b Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. 1. Auflage. Band 6. Nachtfalter IV. Noctuidae 2. Teil. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1997, ISBN 3-8001-3482-9, S. 435–438
  7. Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. , Landwirtschaftsverlag, Münster, 1998, ISBN 3-89624-110-9

Literatur

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  • László Ronkay, José Luis Yela, Márton Hreblay: Hadeninae II. - Noctuidae Europaeae, Volume 5., Sorø, 2001, ISBN 87-89430-06-9
  • Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. 1. Auflage. Band 6. Nachtfalter IV. Noctuidae 2. Teil. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1997, ISBN 3-8001-3482-9
  • Walter Forster, Theodor A. Wohlfahrt: Die Schmetterlinge Mitteleuropas. Band 4: Eulen. (Noctuidae). Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1971, ISBN 3-440-03752-5
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