Schweißrauch
Als Schweißrauch werden luftgetragene Partikel bezeichnet, die während des Schweißvorgangs erzeugt werden.[1][2] Dieselbe Bezeichnung wird auch für die beim thermischen Schneiden entstehenden luftgetragenen Partikel verwendet.[3]
Hintergrund
BearbeitenSämtliche Schweißvorgänge sowie verwandte Verfahren sind mit der Entstehung von gesundheitsgefährdenden Stoffen verbunden. Diese treten sowohl gas- als auch partikelförmig auf. Gasförmige Stoffe entstehen dabei üblicherweise aus den eingesetzten und umgebenden Gasen, Partikel aus den Schweißzusätzen und etwaigen Werkstück-Beschichtungen.
Einfluss auf die sich bildenden Schweißrauche haben bei den Lichtbogenverfahren unter anderem:
- Schweißgeschwindigkeit
- Schweißspannung
- Schweißstrom
- Werkstoff, insbesondere dessen Oberflächenzustand und Beschichtung
Werden sich nicht verbrauchende Elektroden eingesetzt, können aus diesen keine Partikel entstehen.[4]
Schweißrauche bestehen größtenteils aus Partikeln mit einem Äquivalentdurchmesser, der kleiner als ein Mikrometer ist.[5] Auch ultrafeine Partikel sind in ihnen in beträchtlichen Größenordnungen enthalten.[4]
Wolfram-Inertgas-Schweißen ist im Vergleich zum Metall-Aktivgas-Schweißen deutlich emissionsärmer.[4]
Eine geringe Schweißrauchentwicklung geht häufig mit einer erhöhten Ozonbildung einher.
Einrichtungen zum Erfassen und Abscheiden von Schweißrauch, der bei der Metallbearbeitung freigesetzt wird, können geprüft und zertifiziert werden. Grundlage dafür ist die "Prüf- und Zertifizierungsordnung der Prüf- und Zertifizierungsstellen im DGUV Test".[6]
Literatur
Bearbeiten- VDI/DVS 6005:2018-02 Gefahrstoffe und Lüftungstechnik beim Schweißen (Hazardous substances and ventilation systems for welding workplaces). Beuth Verlag, Berlin, (Zusammenfassung und Inhaltsverzeichnis online)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ DIN EN ISO 15012-4:2016-11 Arbeits- und Gesundheitsschutz beim Schweißen und bei verwandten Verfahren; Einrichtungen zum Erfassen und Abscheiden von Schweißrauch; Teil 4: Allgemeine Anforderungen (ISO 15012-4:2016); Deutsche Fassung EN ISO 15012-4:2016. Beuth Verlag, Berlin, S. 8.
- ↑ VDI 3405 Blatt 6.1:2018-06 (Entwurf) Additive Fertigungsverfahren; Anwendersicherheit beim Betrieb der Fertigungsanlagen; Laser-Strahlschmelzen von Metallpulvern. Beuth Verlag, Berlin, S. 3.
- ↑ VDI/DVS 6005:2018-02 Gefahrstoffe und Lüftungstechnik beim Schweißen (Hazardous substances and ventilation systems for welding workplaces). Beuth Verlag, Berlin, S. 4.
- ↑ a b c Vanessa Kunde: Sind Arbeitsplatzgrenzwerte für Partikelkonzentrationen machbar? In: Gefahrstoffe – Reinhalt. Luft. 77, Nr. 10, 2017, ISSN 0949-8036, S. 421–426.
- ↑ Johannes Pelzer, Martin Lehnert, Anne Lotz, Carsten Möhlmann, Rainer Van Gelder, Arno Goebel, Markus Berges, Tobias Weiss, Beate Pesch, Thomas Brüning: Messungen der Anzahlkonzentration feiner und ultrafeiner Partikel im Schweißrauch. In: Gefahrstoffe – Reinhalt. Luft. 71, Nr. 9, 2011, ISSN 0949-8036, S. 389–392.
- ↑ Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA): Prüfgrundsätze. Abgerufen am 3. März 2021.