Schweighof (Bad Rodach)
Schweighof ist ein Stadtteil[2] der oberfränkischen Stadt Bad Rodach im Landkreis Coburg.
Schweighof Stadt Bad Rodach
| |
---|---|
Koordinaten: | 50° 20′ N, 10° 48′ O |
Höhe: | 300 m ü. NN |
Einwohner: | 6 (2019)[1] |
Eingemeindung: | 1. April 1928 |
Eingemeindet nach: | Elsa |
Postleitzahl: | 96476 |
Vorwahl: | 09564 |
Lage
BearbeitenDie Domäne Schweighof liegt etwa zwei Kilometer östlich von Bad Rodach in der Rodacher Mulde. An der Einöde führen die Staatsstraße 2205 und eine Bahnstrecke vorbei, die beide nach Coburg führen. Außerdem gibt es eine Gemeindeverbindungsstraße nach Gauerstadt.
Geschichte
BearbeitenUrkundlich wurde Schweighof erstmals am 20. Oktober 1144 als „Sweic-hus“ erwähnt, als Graf Gotebold II. von Henneberg durch den Bamberger Bischof Egilbert das Kloster Georgenberg mit dem Zehnten von Schweighof ausstatten ließ. Der Name leitet sich von Viehherde ab und weist auf einen Hof mit größerer Viehhaltung hin. Der Schweighof war bis zur Reformation direkter Besitz von Kloster Veßra. 1533 übernahm der Graf von Henneberg-Schleusingen das Anwesen und machte sich zum obersten Landesherrn. 1562 verpachtete er den Hof, wodurch dieser fürstliches Kammergut wurde. 1642 kam das Gut an Herzog Friedrich Wilhelm. Im Rahmen der Verteilung der Kammergüter von Sachsen-Gotha wurde Schweighof 1677 Eigentum von Herzog Heinrich von Sachsen-Römhild, der es 1683 an seinen älteren Bruder Herzog Albrecht von Sachsen-Coburg veräußerte. Nach dessen Tod im Jahr 1699 gehörte das Gut allen Erbberechtigten, bis es 1723 an Sachsen-Gotha fiel. Der Gutshof umfasste seit 1717 eine Brauereiwirtschaft, deren Gastgerechtigkeit dem Kammergut in einem Pachtbrief beurkundet wurde. 1805 wurden die Gothaischen Kammergüter Schweighof und Rosenau von der herzoglichen Kammer in Coburg erworben. 1855 lebten auf dem Gut, das zwei Wohnhäuser, eines davon ein Gasthof, neun Stadel, ein Brauhaus und einen Backofen hatte, 19 Personen. 1910 wurden 44 Einwohner gezählt.[3]
Von 1892 bis 1988[4] gab es in Schweighof eine Haltestelle der Bahnstrecke Coburg–Bad Rodach. 1919 ging der Schweighof als Domänengut im Rahmen einer Abfindungsregelung von Herzog Carl Eduard auf den Freistaat Coburg über. Nach dessen Anschluss an den Freistaat Bayern wurde das Gut 1920 bayerische Staatsdomäne.
Am 1. April 1928 wurde Schweighof nach Elsa eingemeindet[5] und am 1. Mai 1978 wie Elsa zu einem Rodacher Stadtteil.[6]
Der Coburger Forstbetrieb der Bayerischen Staatsforsten verwaltet seit 2005 das Domänengut Schweighof, das sich in Verpachtung befindet.
Einwohnerentwicklung
Bearbeiten
|
Literatur
Bearbeiten- Irmhild Tschischka: In der Chronik der Bad Rodacher Stadtteile geblättert; Ein Stück Bad Rodacher Stadtgeschichte. Schriften des Rückertkreis Bad Rodach e.V., Heft 29, Bad Rodach 2005, ISBN 978-3-943009-29-3, S. 96–105.
Weblinks
Bearbeiten- Schweighof in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 13. Juni 2023.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ bad-rodach.de: Einwohnerstatistik (einzige Wohnung, Hauptwohnung), Stand 4. November 2019
- ↑ Schild am Rodacher Rathaus
- ↑ www.gemeindeverzeichnis.de
- ↑ Wolfgang Bleiweis, Bernd Schmitt: Die Eisenbahn nach Rodach. Eisenbahn-Fachbuch-Verlag, Coburg 2002, ISBN 3-9807748-2-1, S. 76
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 442.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 679 f. (f. Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).