Schweina (Werra)
Die Schweina ist ein gut 12 km langer, rechter (östlicher) Nebenfluss der Werra im Südwesten des Thüringer Waldes.
Schweina | ||
Flussaue im oberen Schweinagrund unterhalb des Windsberges. | ||
Daten | ||
Lage | Thüringen, Deutschland | |
Flusssystem | Weser | |
Abfluss über | Werra → Weser → Nordsee | |
Quelle | Schaumborn am Rennsteig 50° 52′ 33″ N, 10° 21′ 0″ O | |
Quellhöhe | 625,2 m ü. NN [1] | |
Mündung | Werra bei BarchfeldKoordinaten: 50° 48′ 3″ N, 10° 17′ 35″ O 50° 48′ 3″ N, 10° 17′ 35″ O | |
Mündungshöhe | ca. 240 m ü. NN [1] | |
Höhenunterschied | ca. 385,2 m | |
Sohlgefälle | ca. 31 ‰ | |
Länge | 12,3 km[2] | |
Einzugsgebiet | > 10 km² | |
Linke Nebenflüsse | Goldborn (2,5 km), Luisenbach (2,3 km; Luisenthaler Wasserfall)[2] | |
Rechte Nebenflüsse | Silbergrund (3,6 km)[2] |
Ein linker Nebenbach der Schweina lässt im Luisental den Luisenthaler Wasserfall entstehen.
Verlauf
BearbeitenDie Schweina entspringt in zwei Quellbächen, die die 717 m hohe Birkenheide unmittelbar südwestlich des Rennsteigs von Nordwesten und Südosten flankieren. Die Quelle des nordwestlichen, nominellen Quellbaches liegt am Sattel der Birkenheide zum unmittelbar am Rennsteig gelegenen, 646 m hohen Höllkopf auf der Gemarkung Ruhlas, jedoch erreicht der Bach alsbald das Gemeindegebiet Schweinas, wo der linke Quellbach Goldborn zufließt. Die Schweina fließt weiter in südliche Richtung durch den Schweinaer Grund. An der Nahtstelle zum Buntsandstein-Vorland mündet der wichtigste rechte Zufluss Silbergrund, dessen Quelle am Südhang des 649 m hohen Kissel in Nähe zum gleichnamigen Forsthaus liegt.
Der Bach erreicht schließlich den Kernort Schweinas, in dessen Norden und immer noch an der Nahtstelle der vom Luisenthaler Wasserfall kommende Luisenbach von links mündet.
Ihm folgt der noch immer gewerblich genutzte Höhlenbach, einst Energiequelle der Hüttenwerke und Mühlen im Ort dient er heute einem Fischzüchter. Nach dem Passieren des Ortsteils Marienthal verlässt der Fluss die Gemeinde und mündet bei Barchfeld von rechts in die Werra.
Name
BearbeitenDas Gewässer wurde 933 als sueinaha erstmals urkundlich erwähnt.[3] Der Name geht nach örtlicher Überlieferung auf eine Suhl-Stelle von Wildschweinen zurück. Der Ortsname Schweina hat den gleichen Bezug.
Wirtschaftshistorie
BearbeitenDer Bachlauf wurde oberhalb der Ortslage Schweina bis Anfang der 1990er Jahre für die Trinkwasserversorgung[4] und ab der Ortslage Schweina seit dem Mittelalter intensiv als Mühlwasser, später als Antriebsquelle für Fabriken genutzt. In Marienthal bestand eine Papiermühle. Bis heute wird eine Wasserkraftanlage in Barchfeld von der Schweina angetrieben.
Impressionen
Bearbeiten-
In der südlichen Ortslage Schweinas einmündender Mühlgraben
-
Der Austritt des Höhlenbachs im OT Glücksbrunn
-
Fischzuchtbetrieb am Höhlenbach
-
Hochwasserpegel am Marienthaler Schlösschen
Sonstiges
BearbeitenDer Bach wird seit Jahren im Rahmen eines Umweltmonitoring intensiv erforscht.
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Schweina. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 258 (Digitalisat).
- Klaus Schmidt (Red.): Fließgewässer im Wartburgkreis. Aktuelle Situation und nachhaltige Entwicklung. Herausgegeben von der Unteren Naturschutzbehörde und der Unteren Wasserbehörde des Wartburgkreises (= Naturschutz im Wartburgkreis. Band 11). Wehry-Druck (Untermaßfeld), 2002, ZDB-ID 2288744-1, S. 52.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Topografische Karte 1:25.000.
- ↑ a b c Längen per Geopfad (kmz, 10 kB).
- ↑ Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 487, „Schweina“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
- ↑ Thüringer Staatsanzeiger Nr. 43/2005 - Nr. 479 - Verordnung zur Aufhebung des entsprechenden Trinkwasserschutzgebietes.