Schweizerkasten

Hinterbehandlungsbeute welche vorwiegend in der Imkerei in der Schweiz anzutreffen ist

Der Schweizerkasten ist eine Hinterbehandlungsbeute, welche vorwiegend in der Imkerei in der Schweiz anzutreffen ist.

Ansicht von hinten in den Schweizerkasten
Hinterbehandlungskasten nach Berlepsch 1860
Übereinanderliegende Schweizerkästen in einem Bienenhaus
Aussenansicht eines Schweizer Bienenhauses mit Schweizerkästen

Schweizerkästen sind vergleichbar mit einem kleinen Schrank und werden in Bienenhäusern verwendet, da sie vor Witterung geschützt werden müssen. Inwendig sind Rahmentragleisten montiert auf welchen die Brut- und Honigwaben eingeschoben werden können. Zum Türchen hin wird das Bienenvolk mit einem sogenannten „Fenster“, einer in Holz eingefassten Glasscheibe, verschlossen. Es werden drei Fenster für einen Kasten benötigt. Das unterste grosse Fenster schliesst den Zugang zum Brutraum ab. Die oberen beiden Fenster schliessen die Honigräume ab, welche je nach Trachtlage aufgesetzt werden. Das Flugloch der Bienen befindet sich, aus Sicht des Imkers, am unteren hinteren Ende des Kastens.

Geschichte

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Der Ursprung des Schweizerkasten ist auf den von August von Berlepsch erfundenen Hinterbehandlungskasten zurückzuführen. Die Masse des Schweizerkasten weichen nur wenig von den Massen von Berlepsch's Kasten ab. Christian Bürki aus Liebefeld baute sich 1860 einen Bienenkasten nach dem System Berlepsch. Die Honig- und Brutwaben von Bürki hatten dieselben Masse. Josef Jeker, Pfarrer und Redaktor der Schweizerischen Bienenzeitung, verbesserte um 1880 das Modell Bürki. Er erhöhte die Brutwabe und verkleinerte die Honigwabe. Somit fanden im Bürki-Jenker-Kasten zwei Honigräume platz. Um die Jahrhundertwende wurde die Honigwabe auf die halbe Höhe der Brutwaben erhöht. Der Brut- und der doppelte Honigraum erhielten somit dieselbe Höhe. Diese Version des ursprünglichen Kasten von Berlepsch erhielt den Namen „Schweizerkasten“ und ist in dieser Form noch die am häufigsten verwendete Beuteform in der Schweiz.

Vorteile

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Da die Völker von hinten bearbeitet werden und somit vom Flugloch entfernt, verlaufen die Eingriffe ruhiger. Durch das Fenster kann die Volksentwicklung beobachtet werden ohne das Volk zu stören. Dank den hochformatigen Brutwaben lagern die Bienen schneller Honig in den Honigwaben ab, was dem Imker auch in mageren Honigjahren eine Honigernte beschert. Die Bienen vermögen den Honig im Schweizerkasten besser zu trocknen als in Magazinbeuten. Somit besteht weniger Gefahr von Honig mit zu hohem Wassergehalt. Bei Eingriffen müssen nur Waben und keine ganzen Zargen gehoben werden. Der Rücken wird dadurch geschont.

Nachteile

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Schweizerkästen sind meist teurer in der Anschaffung, schwerer und unhandlicher als Magazinbeuten. Da die Eingriffe von hinten erfolgen, müssen zum Erreichen der vordersten Wabe alle davorliegenden herausgenommen werden. Eine Durchsicht, wie auch die Entnahme der Honigwaben ist somit zeitintensiver als in Magazinen.[1][2][3]

Siehe auch

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Literatur

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  • Verein deutschschweizerischer und rätoromanischer Bienenfreunde: Das schweizerische Bienenbuch : Band 5 Natur- und Kulturgeschichte der Honigbiene; 19.,überarb. Aufl.; Appenzell: Selbstverlag VDRB 2011, ISBN 978-3-9523866-0-6
  • Matthias Lehnherr: Imkerbuch : Praxisbezogener Leitfaden für das Imkern in der Schweiz; 8., überarb. Aufl.; Basel: Aristaios-Verlag 2017, ISBN 3-9520322-0-4
  • August von Berlepsch: Die Biene und die Bienenzucht in honigarmen Gegenden nach dem gegenwärtigen Standpunkt der Theorie und Praxis; Mühlhausen in Thüringen 1860; Nachdruck Hansebooks 2016, ISBN 978-3743324190

Einzelnachweise

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  1. Schweizerkasten in der Imkerei. Abgerufen am 29. Januar 2021.
  2. Schweizerkasten – Imkerei Kreiner. Abgerufen am 29. Januar 2021 (Schweizer Hochdeutsch).
  3. Schweizerkasten – Imkerei Kreiner. Abgerufen am 29. Januar 2021 (Schweizer Hochdeutsch).