Die Sea-Witch-Klasse war eine Baureihe von acht Containerschiffen des Typs C5-S-73b der US-amerikanischen Reedereien American Export-Isbrandtsen Lines und United States Lines, die ursprünglich im Auftrag der US-Behörde Maritime Administration (MARAD) entwickelt wurden.

Typ C5-S-73b
Sea-Witch-Klasse p1
Schiffsdaten
Schiffsart Turbinen-Containerschiff
Bauwerft Bath Iron Works, Bath, Maine, USA
Bauzeitraum 1968 bis 1980
Indienststellung 4. Sept. 1968
Gebaute Einheiten 8
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 185,93 m (Lüa)
177,34 m (Lpp)
Breite 23,77 m
Seitenhöhe 16,61 m
Tiefgang (max.) 9,63 m
Entwurfstiefgang: 8,23 m
Vermessung 17.900 BRT
12.900 NRT
Maschinenanlage
Maschine General Electric-Getriebedampfturbine
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 13.050 kW (17.743 PS)
Höchst­geschwindigkeit 20 kn (37 km/h)
Propeller 1 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 16.280 tdw
Container ~1000 TEU

Geschichte

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Die zunächst sechs bestellten Schiffe wurden ursprünglich als herkömmliche Massengutfrachtschiffe von der MARAD für den Dienst bei der American Export-Isbrandsten Lines Inc. bestellt. Um den veränderten Erfordernissen durch die Einführung des Containers begegnen zu können, beantragte American Export-Isbrandtsen bei der MARAD eine Änderung des Auftrags zu einem verlängerten Containerschiffsentwurf und nahm die ersten drei jeweils 13,4 Millionen US-Dollar teuren Schiffe zwischen 1968 und 1970 in Betrieb. Die Containerschiffe der Sea-Witch-Klasse waren bei ihrem Bau die ersten als solche geplanten und gebauten Containerschiffe der American Export-Isbrandtsen Lines. Drei jeweils schon 17 Millionen teure Schiffe folgten 1972/73. Zwei weitere jeweils 43,1 Millionen teure Neubauten des Typs gingen 1979/80 an die United States Line.

Die C.V. Sea Witch kollidierte am 2. Juni 1973 bei der Ausfahrt aus dem New Yorker Hafen mit dem Tanker Esso Brussels, geriet in Brand und strandete schließlich bei Gravesend Bay, wo sie weitere Tage ausbrannte. Drei Besatzungsmitglieder starben.[1] Nach dem Abbringen wurde der Havarist zum Totalverlust erklärt und zunächst in Howland Hook und später in Brooklyn aufgelegt.[2] Aus dem Hinterschiff entstand später ein heute noch im Betrieb befindlicher Produktentanker. Laut Klassenzertifikat behielt das Schiff den Namen C.V. Sea Witch bis Ende 1977, um danach bis Ende 1981 als Chemical Discoverer und bis heute als Chemical Pioneer zu fahren. Ab 1. September 1983 wurde das Schiff von Northrop Grumman grundlegend umgebaut.

Im März 1978 übernahm die Reederei Farrell Line die sieben verbliebenen Schiffe. Drei Schiffe wurden in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre an die US-Navy übertragen und 1988 bei der Norfolk Shipbuilding & Drydock Company in Norfolk, Virginia für den Dienst beim Military Sealift Command zu RFF's (Auxiliary Crane Ship) des Typs C5-S-MA73c umgebaut. Sie sind als solche noch in der Reserveflotte erhalten.

Die restlichen, als reguläre Containerschiffe verbliebenen Einheiten wurden zwischen 1998 und 2009 verschrottet.

Die Werft Bath Iron Works baute zwischen 1968 und 1980 einen von den üblichen Frachtschiffen abweichenden Entwurf mit vorn liegender Kommandobrücke. Beim Bau zählten sie zu den größten Containerschiffen weltweit. Der für den Transport von 928 20-Fuß-Containern ausgelegte C5-S-73B-Typ konnte einen bestimmten Anteil an 40-Fuß-Containern transportieren. Seinerzeit hatten sich diese heute üblichen Standardmaße noch nicht vollends durchgesetzt. Später wurde die Kapazität durch eine höhere Stauung an Deck auf über 1000 TEU angehoben, was die Schiffe zu den ersten 1000-TEU Schiffen machte.

Übersicht

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Es wurden acht C5-S-73b-Schiffe gebaut.

Typ C5-S-73b – Sea-Witch-Klasse
Bauname Bau-
nummer
IMO-
Nummer
Indienststellung Umbenennungen
und Verbleib
Sea Witch 354 6806444 4. Sept. 1968 1973 in New York mit dem Tanker Esso Brussels kollidiert und ausgebrannt, im Juni 1973 aufgelegt, 1984 → Hinterschiff nach Totalverlust zum Bau des Produktentankers Chemical Pioneer verwendet, am 22. Oktober 2021 zum Abbruch verkauft, 2021 Chem P
Lightning 355 6817845 21. Feb. 1969 1978 → Farrell Lines, 1988 → Zum RFF Flickertail State umgebaut (Reserveflotte)
Staghound 356 6916433 20. Juni 1969 1978 → Farrell Lines, 1988 → Zum RFF Cornhusker State umgebaut (Reserveflotte)
Export Freedom 357 7204863 7. Aug. 1972 1978 → Farrell Lines, 1998 → abgebrochen
Export Leader 358 7226689 22. Jan. 1973 1978 → Farrell Lines, 1988 → Zum RFF Gopher State umgebaut (Reserveflotte)
Export Patriot 359 7306764 2. Juli 1973 1978 → Farrell Lines, 1998 → abgebrochen
American Argonaut 400 7635933 7. Juni 1979 1978 → Farrell Lines, 2007 → abgebrochen
American Resolute 401 7635945 22. Feb. 1980 1978 → Farrell Lines, 2009 → abgebrochen

Literatur

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  • Cudahy, Brian J.: Box boats. How container ships changed the world. Fordham University press, New York 2006, ISBN 0-8232-2568-2 (englisch).
  • Witthöft, Hans Jürgen: Container. Eine Kiste macht Revolution. 1. Auflage. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2000, ISBN 3-7822-0777-7.
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Einzelnachweise

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  1. Marine News, Vol. XXVII, No. 7 vom Juli 1973, S. 269
  2. Marine News, Vol. XXVII, No. 9 vom September 1973, S. 348