Koordinaten: 36° 53′ 2″ N, 30° 41′ 46″ O

Die Sea Bright war ein Frachtschiff, das am 16. Dezember 2010 an der Küste von Antalya, Türkei, havarierte, wobei der Schiffskoch ums Leben kam.

Sea Bright
Die havarierte Sea Bright im März 2011
Die havarierte Sea Bright im März 2011
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland (1978–1986)
Agypten Ägypten (1986–2004)
Georgien Georgien (2004–2008)
Sierra Leone Sierra Leone (2008–2009)
Moldau Republik Moldau (2009–2010)
Bolivien Bolivien (ab 2010)
andere Schiffsnamen

Flensau (1978–1986)
Ezz-Eldin Refaat (1986–2004)
Angel (2004–2005)
Sea Bright (ab 2005)

Schiffstyp Stückgutfrachter
Klasse Trampko-Mehrzweckfrachter
Heimathafen Flensburg (1978–1986)
Alexandria (1986–2004)
Batumi (2004–2008)
 ?
Eigner Seereederei Rolf-Dieter Nissen K.G. (1978–1986)
Pan-Arab Shipping Company (1986–2004)
Angel Maritime Company SA (2004–?)
Phoenicia Maritime LLC (zuletzt)
Bauwerft Orenstein & Koppel A.G., Lübeck
Baunummer 748
Übernahme 1978
Verbleib Am 16. Dezember 2010 bei 36° 53′ 2″ N, 30° 41′ 46″ O havariert und 2011 in situ abgebrochen
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 116,64 m (Lüa)
Breite 17,23 m
Tiefgang (max.) 6,371 m
Vermessung 2.897 BRT / 1.952 NRT
 
Besatzung 18 (zuletzt)
Maschinenanlage
Maschine 1 × MaK 6M551AK Dieselmotor (Viertakt-Sechszylindermotor)
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 2.942 kW (4.000 PS)
Höchst­geschwindigkeit 15,25 kn (28 km/h)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 5.829 tdw
Container 249 TEU
Rauminhalt 10.332 m³
Sonstiges
Klassifizierungen Germanischer Lloyd
Registrier­nummern IMO: 7710020

Geschichte und Charakteristika

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Das Schiff wurde auf der Lübecker Werft Orenstein & Koppel (Werftnummer 748) im Jahr 1978 für die Flensburger Seereederei Rolf-Dieter Nissen unter dem Namen Flensau fertiggestellt. Das Schiff hatte drei Laderäume und elf Ladebäume.[1]

Bis 1986 fuhr das Schiff, zusammen mit seinem Schwesterschiff Krusau, für die Reederei Rolf-Dieter Nissen. Im Jahr 1986 wurden beide Schiffe an die ägyptische Pan-Arab Shipping verkauft und bei Technical Chandlers Hamburg GmbH modernisiert. Die Flensau wurde in Ezz-Eldin Refaat und die Krusau in Ibn Sina umbenannt.[2] Im Jahr 2004 wurde die Ezz-Eldin Refaat an die georgische Angel Maritime Company verkauft und in Angel umbenannt. Ab 2005 trug sie den Namen Sea Bright. Zwischen 2006 und 2010 wurde das Schiff achtmal aufgrund von Mängeln festgehalten. Zum Zeitpunkt der Havarie war das Schiff im Eigentum der syrischen Reederei Phoenicia Maritime LLC und fuhr unter der Flagge Boliviens.[3]

Havarie und Verbleib

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Havarie 2010

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Am späten Abend des 16. Dezember 2010 befand sich die Sea Bright auf einer Leerfahrt vor dem Hafen von Antalya, als sie gegen 23.30 Uhr (Ortszeit) durch einen Sturm an die Felsenküste gespült wurde und steuerbords Schlagseite bekam. Das Schiff setzte daraufhin einen Notruf ab. An Bord befanden sich 18 Mann Beatzung (16 Ägypter und zwei Syrer)[4], wovon dreizehn nach der Havarie über Bord sprangen. Alle Besatzungsmitglieder konnten unmittelbar nach der Havarie gerettet werden, bis auf den ägyptischen Schiffskoch, der nicht gefunden werden konnte. Ein Besatzungsmitlied brach sich bei der Havarie ein Bein.[5] Wenige Tage nach der Havarie wurde der Leichnam des vermissten Schiffskochs aus der See geborgen.[6] Bei der Havarie rissen die Treibstofftanks des Schiffes, wobei Treibstoff in das Meer entwich.[5]

Verbleib 2010–2011

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Das Wrack der Sea Bright wurde daraufhin von einem lokalen Unternehmen unter Einsatz eines Schwimmkrans in situ abgebrochen. Ende Juli 2011 wurden die Abwrackarbeiten beendet.[7][8]

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Commons: IMO 7710020 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Lloyd's Register of Shipping: Register of Ships 1992-93: A-G. London 1992, S. 1318.
  2. n. d. In: Hansa. Band 123, 1986, S. 516.
  3. Lucía El Asri: La oscura 'flota boliviana' en el Mediterráneo. 20. Januar 2016, abgerufen am 1. Januar 2025 (spanisch).
  4. 'Sea Bright' adlı gemi Antalya'da Battı 1 Kayıp. 17. Dezember 2010, abgerufen am 1. Januar 2025 (türkisch, Mit Namensliste der Besatzung).
  5. a b Bolivian flagged cargo ship crashes into rocks in Antalya. 17. Dezember 2010, abgerufen am 1. Januar 2025 (englisch).
  6. Missing Egyptian cook’s body found in Antalya. 22. Dezember 2010, archiviert vom Original am 18. Mai 2022; abgerufen am 31. Dezember 2024 (englisch).
  7. Sea Bright gemisi sökülüyor. 31. März 2011, abgerufen am 1. Januar 2025 (türkisch).
  8. Sea Bright Enkazı Falezlerden Kaldırıldı. 27. Juli 2011, abgerufen am 1. Januar 2025 (türkisch, Mit Bild des Schiffsmotors).