Seedorf UR

Gemeinde im Kanton Uri, Schweiz
UR ist das Kürzel für den Kanton Uri in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Seedorf zu vermeiden.

Seedorf ist eine politische Gemeinde des Kantons Uri in der Schweiz. Zu ihr gehören die Ortschaften Bolzbach, Isleten und Bauen sowie das Quartierteil Seemätteli am Westufer des Urnersees.

Seedorf
Wappen von Seedorf
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Uri Uri (UR)
Bezirk: keine Bezirkseinteilung
BFS-Nr.: 1214i1f3f4
Postleitzahl: 6462 Seedorf und Bolzbach
6466 Bauen und Isleten
Koordinaten: 689535 / 193106Koordinaten: 46° 52′ 59″ N, 8° 36′ 48″ O; CH1903: 689535 / 193106
Höhe: 452 m ü. M.
Höhenbereich: 433–2752 m ü. M.[1]
Fläche: 19,29 km²[2]
Einwohner: 2065 (31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte: 107 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
7,9 %
(31. Dezember 2023)[4]
Gemeindepräsident: Toni Stadelmann
Website: www.seedorf-uri.ch
Seedorf
Seedorf
Lage der Gemeinde
Karte von SeedorfVierwaldstätterseeGöscheneralpseeGrimselseeLago RitómLai da CurneraLai da NalpsKanton BernKanton GlarusKanton GraubündenKanton LuzernKanton NidwaldenKanton ObwaldenKanton ObwaldenKanton SchwyzKanton TessinKanton WallisAltdorf URAndermattAttinghausenBürglen URErstfeldFlüelenGöschenenGurtnellenHospentalIsenthalRealpSchattdorfSeedorf URSeedorf URSeelisbergSilenen URSisikonSpiringenSpiringenUnterschächenWassen
Karte von Seedorf
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Schloss A Pro in Seedorf

Geographie

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Historisches Luftbild von Werner Friedli vom 18. September 1957

Seedorf liegt am Ostfuss des Gitschen im unteren Teil des Urner Reusstals am Südufer des Urnersees (eines Arms des Vierwaldstättersees). Im Südwesten des Gemeindegebiets liegt das Gitschital, das vom Palanggenbach entwässert wird. Auch das weiter nördlich liegende Gigental mit dem von Bolzbach per Seilbahn erreichbaren Bodmi gehört zum Gemeindegebiet.

5,4 % der Gemeinde sind Siedlungsfläche. Auch die Landwirtschaftsfläche ist mit einem Anteil von 19,2 % bescheiden. Der Grossteil des Gemeindeareals ist von Wald und Gehölz bedeckt (40,6 %) oder unproduktives Gebiet (Gewässer und Gebirge; 34,8 %).

Seedorf grenzt im Norden an Seelisberg und an den Vierwaldstättersee, im Nordosten im Flussbett der Reuss an Flüelen, im Osten an Altdorf, im Süden an Attinghausen und im Westen an Isenthal, dessen bis in den Urnersee reichendes Gebiet die Ortsteile Isleten und Bolzbach trennt.

Geschichte

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In Seedorf liegen das Benediktinerinnenkloster St. Lazarus[6] und das Schloss A Pro. Dir Pfarrkirche St. Ulrich und St. Verena entstand im 14. Jahrhundert.[7]

Um 1970 bis 1980 wurde die Autobahn A2 gebaut, die bei Seedorf eine Ausfahrt hat und im Nordwesten des Dorfes durch den Seelisbergtunnel führt.

Per 1. Januar 2021 fusionierte Seedorf mit der ehemaligen Gemeinde Bauen, die seitdem eine Ortschaft der Gemeinde Seedorf bildet.

Sehenswürdigkeiten

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Bevölkerung

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Die Einwohnerzahl wuchs zwischen 1860 und 1900 – mit einem kleinen Einbruch im Jahr 1888 – um beinahe die Hälfte (1860–1900: +47,9 %). Im darauf folgenden Jahrzehnt kam es zu einem ebenso starken Rückgang der Einwohnerzahl, dann in den 1910er Jahren zu einem Stillstand. Seither vervierfachte sich die Einwohnerzahl beinahe (1920–2005: +385,2 %). Unterbrochen wurde das Wachstum nur in den 1990er Jahren, als die Einwohnerzahl stagnierte.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1860 1880 1888 1900 1910 1920 1930 1941 1990 2000 2005 2009 2010 2019
Einwohner 403 506 444 596 413 412 497 535 1518 1509 1587 1680 1742 2051

Anmerkung: Der Wert von 2019 entspricht der Summe von Seedorf und Bauen.

Sprachen

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Die Bevölkerung spricht eine alemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 97,23 % Deutsch, 1,26 % Italienisch und 0,33 % Serbokroatisch als Hauptsprache an.

Religionen – Konfessionen

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Die Bevölkerung war früher vollumfänglich Mitglied der römisch-katholischen Kirche. Die Konfessionsverhältnisse im Jahr 2000 zeigen immer noch die ursprüngliche Struktur an. 1367 Personen waren katholisch (90,59 %). Daneben gab es 5,63 % evangelisch-reformierte Christen und 1,86 % Konfessionslose. 18 Personen (1,19 %) machten keine Angaben zu ihrem Glaubensbekenntnis.

Herkunft – Nationalität

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Von den Ende 2005 1587 Bewohnern waren 1531 (96,47 %) Schweizer Staatsangehörige. Die Zugewanderten stammen aus Südeuropa (Italien), Mitteleuropa (Deutschland und die Niederlande) sowie aus den Nachfolgestaaten Jugoslawiens. Bei der Volkszählung 2000 waren 1454 Personen (96,36 %) Schweizer Bürger; davon besassen 24 Personen die doppelte Staatsbürgerschaft.

Altersstruktur

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Bedingt durch das starke Wachstum der Einwohnerschaft besitzt Seedorf eine verhältnismässig gute Altersstruktur mit vielen jungen Leuten.

Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 ergab sich folgende Altersstruktur:

Alter 0–6 Jahre 7–15 Jahre 16–19 Jahre 20–29 Jahre 30–44 Jahre 45–59 Jahre 60–79 Jahre 80 Jahre und mehr
Anzahl 119 181 103 209 381 312 176 28
Anteil 7,89 % 11,99 % 6,83 % 13,85 % 25,25 % 20,68 % 11,66 % 1,86 %

Legislative

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Die Gemeindeversammlung ist die Legislative. Sie tritt mindestens einmal jährlich zusammen.

Exekutive

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Der siebenköpfige Gemeinderat bildet die Exekutive. Er ist nebenamtlich tätig. Derzeitiger Gemeindepräsident ist Toni Stadelmann (Stand 2021).

Wappen und Fahne

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Beschreibung: Blau zwei schräggekreuzte weisse Hechte mit gelben Flossen.

Das Wappen ist Ende des 19. Jahrhunderts überliefert. Es nimmt Bezug auf die Lage am See und die Fischerei sowie zum Kirchenpatron Sankt Ulrich, dessen Attribut ein Fisch ist.

Wirtschaft

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Seedorf mit Reussdelta, dem benachbarten Steinbruch Eyelen am Palanggenbach aus dem Gitschital, Gewerbebetrieben und Ufer am Urnersee

Im Jahr 2005 gab es 21 Landwirtschaftsbetriebe, die 77 Personen Arbeit boten und auch Alpwirtschaftsgebiete nutzen. Industrie und Gewerbe beschäftigten in 20 Arbeitsstätten 156, der Dienstleistungsbereich in 34 Betrieben 119 Personen. Von den im Jahr 2000 852 erwerbstätigen Personen Seedorfs arbeiteten 199 (23,36 %) in der eigenen Gemeinde. Insgesamt bot der Ort 385 Arbeitsplätze an, von denen 199 (51,69 %) durch Einheimische besetzt waren.

Die 653 Wegpendler verrichten ihre Arbeit grösstenteils in anderen Gemeinden des Kantons Uri. Darunter 298 Personen in Altdorf, 77 in Schattdorf, 49 in Flüelen, 32 in Bürglen und 27 in Erstfeld. Bedeutendste Arbeitsorte ausserhalb des Kantons waren die Gemeinden Schwyz, Stans und die Stadt Luzern. Im Weiteren gab es 186 Zupendler. Diese kamen hauptsächlich aus Altdorf (36 Personen), Schattdorf (24), Attinghausen (23), Bürglen UR (22), Erstfeld (21) und Flüelen (18).

In Seedorf geboren

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  • Leonard (* 1964), Schweizer Schlagersänger, Moderator und Songwriter

Literatur

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  • Helmi Gasser: Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Band 2: Die Seegemeinden. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1986 (Kunstdenkmäler der Schweiz Band 78). ISBN 3-7643-1811-2. S. 139–268.
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Commons: Seedorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  2. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 28. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pxweb.bfs.admin.ch
  6. Vgl. auch Conrad Brunner: Über Medizin und Krankenpflege im Mittelalter in Schweizerischen Landen (= Veröffentlichungen der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften. Band 1). Orell Füssli, Zürich 1922, S. 135–136.
  7. Pfarrkirche von Seedorf