Das Segelfluggelände Riesa-Canitz liegt im Stadtteil Canitz der Stadt Riesa im Landkreis Meißen in Sachsen, etwa 4 Kilometer westlich des Zentrums von Riesa.[1]
Segelfluggelände Riesa-Canitz | ||
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Kenndaten | ||
Flugplatztyp | Segelfluggelände | |
Koordinaten | 51° 18′ 11″ N, 13° 13′ 40″ O | |
Höhe über MSL | 123 m (404 ft) | |
Verkehrsanbindung | ||
Entfernung vom Stadtzentrum | 4 km westlich von Riesa | |
Basisdaten | ||
Eröffnung | 1935 | |
Betreiber | Segelfliegerclub Riesa-Canitz e. V. | |
Start- und Landebahn | ||
09/27 | 1000 m × 50 m Gras |
Flugbetrieb
BearbeitenDas Segelfluggelände ist mit einer 1000 m langen und 50 m breiten Start- und Landebahn aus Gras (Richtung 09/27) ausgestattet.[1] Es besitzt eine Betriebszulassung für Segelflugzeuge, Motorsegler und Luftsportgeräte sowie für Motorflugzeuge bis 2000 kg höchstzulässiger Abflugmasse, jedoch nur zum Zwecke des Schleppens von Segelflugzeugen, Motorseglern oder Hängegleitern sowie zum Absetzen von Fallschirmspringern und im ursächlichen Zusammenhang damit stehender Flüge.[1] Der Start von Segelflugzeugen erfolgt per Windenstart oder Flugzeugschlepp.[1] Der Halter und Betreiber des Segelfluggeländes ist der Segelfliegerclub Riesa-Canitz e. V.[1][2]
Geschichte
BearbeitenDer Flugplatz wurde in den Jahren 1934 und 1935 als Einsatzhafen I. Ordnung für die Luftwaffe der Wehrmacht errichtet. Er verfügte über ein Luftwaffengut, Unterflur-Zapfanlagen und einen Eisenbahnanschluss an die Strecke Dresden–Leipzig, der bis zum Tanklager führte. Es entstanden einige hölzerne Hallen, Schuppen und Baracken. Die Platzgröße betrug zu dieser Zeit 1100 × 750 m, die Rollfeldgröße 1000 × 600 m. Genutzt wurde er von der Flugzeugführerschule Oschatz. Zwischen September und November 1944 und im Januar 1945 waren verschiedene Jagdfliegereinheiten der Luftwaffe stationiert. Ab März 1945 lag der Flugplatz in der Kampfzone der sowjetischen 2. Luftarmee. Am 25. April des Jahres wurde er von Einheiten der 1. Ukrainischen Front besetzt und vom Mai bis in den Juni hinein von verschiedenen Jagdfliegereinheiten der sowjetischen Luftstreitkräfte als Einsatzplatz genutzt.
Nach Kriegsende wurden die vorhandenen Gebäude abgerissen und der Flugplatz einige Jahre nicht genutzt. Im Jahr 1953 übernahm die Gesellschaft für Sport und Technik (GST) das Areal und nutzte es als Segelfluggelände. Laut Zeitzeugen sollen in den 1960er Jahren mehrere Belegungen durch sowjetische Hubschraubereinheiten stattgefunden haben; das Gelände war in diesen Zeiträumen für die GST gesperrt. Im Jahr 1979 wurden nach einigen gelungenen Republikfluchten mit Flugzeugen der GST etliche ihrer Segelflugplätze geschlossen, darunter auch Canitz. Nach den politischen Ereignissen von 1989 wurde der Flugplatz zum Anfang der 1990er Jahre der allgemeinen Luftfahrt übergeben und wird seitdem wieder für den Segelflug genutzt.
Literatur
Bearbeiten- Stefan Büttner: Rote Plätze. Russische Militärflugplätze Deutschland 1945–1994. Fliegerhorste–Aerodrome–Militärbrachen. AeroLit, Berlin 2007, ISBN 978-3-935525-11-4.
- Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934–1945 – und was davon übrig blieb. Band 2: Sachsen. VDM, Zweibrücken 2002, ISBN 3-925480-62-5.
- Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934–1945 – und was davon übrig blieb. Lexikon aller Flugplätze von A–Z. VDM, Zweibrücken 2010, ISBN 978-3-86619-054-2.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e Regierungspräsidium Dresden – Luftverkehrsamt Sachsen: Bekanntmachung der Genehmigung für das Segelfluggelände Riesa-Canitz. In: DFS Deutsche Flugsicherung GmbH (Hrsg.): Nachrichten für Luftfahrer I-82/97. 13. März 1997.
- ↑ Der Verein. Segelfliegerclub Riesa-Canitz e. V., abgerufen am 28. Juli 2023.