Sekretin (auch Secretin) ist ein gastrointestinales Peptidhormon. Beim Menschen stoppt Sekretin die Produktion der Magensäure und veranlasst das Pankreas, Natriumhydrogencarbonat-reiches Sekret abzugeben. Es gehört zur Glucagon-Familie von Peptidhormonen.[2]

Sekretin
Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur 27 Aminosäuren
Präkursor Prosekretin (103 aa)
Bezeichner
Gen-Name
Externe IDs
Vorkommen
Homologie-Familie Hovergen
Übergeordnetes Taxon Höhere Säugetiere[1]

Seine Vorstufe ist das sogenannte Prosekretin. Sekretin ist – nach dem Adrenalin – das zweite Hormon, das entdeckt wurde. William Bayliss und Ernest Starling fanden 1902 bei Experimenten mit dem im Zwölffingerdarm von ihnen entdeckten Sekretion zur Verdauung seine Funktion als Agens, das über das Blut die Pankreassekretion anregt,[3] heraus und definierten 1905 den von einem Mitarbeiter der beiden Wissenschaftler vorgeschlagenen Begriff „Hormon“.[4][5]

Gebildet wird es in S-Zellen des Zwölffingerdarms. Der Stimulus zur Sekretion ist ein niedriger pH-Wert (unter 4,5) des Speisebreis im Zwölffingerdarm. Bei Fröschen wird es von spezifischen Zellen der Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse gebildet[6].

Zielorgane und Wirkungsweise

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Sekretin

Synthetisches Sekretin

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Im September 1983 konnte das Pharmaunternehmen Hoechst mit Sekretolin (Secretinpentahydrochlorid enthaltend) erstmals ein vollsynthetisches Sekretin als Therapeutikum für gastrointestinale Blutungen und als Diagnostikum der exkretorischen Pankreasfunktion zur Verfügung stellen.[9][10]

Einzelnachweise

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  1. Homologe bei OMA
  2. UniProt P09683
  3. Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 55.
  4. Otto Westphal, Theodor Wieland, Heinrich Huebschmann: Lebensregler. Von Hormonen, Vitaminen, Fermenten und anderen Wirkstoffen. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1941 (= Frankfurter Bücher. Forschung und Leben. Band 1), insbesondere S. 9–35 (Geschichte der Hormonforschung), hier: S. 19–21.
  5. John Henderson: Ernst Starling and ‚hormones‘: an historical commentary. In: Journal of Endocrinology. 184. Jahrgang, 2005, S. 5–10, doi:10.1677/joe.1.06088.
  6. R. S. Heller: The comparative anatomy of islets. In: Advances in Experimental Medicine and Biology. Band 654, 2010, S. 21–37. doi:10.1007/978-90-481-3271-3_2. PMID 20217492. (Review).
  7. J. C. Thompson et al.: Effect of secretin on circulating gastrin. In: Ann Surg. Band 176, 1972, Nr. 3, S. 384–393. PMC 1355412 (freier Volltext)
  8. E. Ipp et al.: The effects of gastrin, gastric inhibitory polypeptide, secretin, and the octapeptide of cholecystokinin upon immunoreactive somatostatin release by the perfused canine pancreas. In: J. Clin. Invest. Band 60, 1977, Nr. 5, S. 1216–1219. PMID 908761, PMC 372476 (freier Volltext)
  9. Deutsches Ärzteblatt. Jahrgang 80, Heft 45, 11. November 1983, S. A-146.
  10. Neu von Hoechst: Sekretolin. In: Der Anaesthsist. Band 33, Heft 1, Januar 1984, S. A 25.