Sektion Schwabach des Deutschen Alpenvereins
Die Sektion Schwabach des Deutschen Alpenvereins (kurz DAV Schwabach) ist eine Sektion des Deutschen Alpenvereins in Schwabach. Die Sektion Schwabach wurde am 15. Oktober 1891 gegründet und ist somit eine der älteren und mit 3.376 Mitgliedern (Stand: 31. Dezember 2023)[2] eine der mittleren Sektionen des Deutschen Alpenvereins, und der größte Verein der kreisfreien Stadt Schwabach.
Sektion Schwabach des Deutschen Alpenvereins (DAV) (DAV Schwabach) | |
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Rechtsform | eingetragener Verein |
Gründung | 15. Oktober 1891 |
Sitz | Schwabach, Bayern |
Zweck | Der Zweck dieser Vereinigung ist, abgesehen von allgemeinen Betrachtungen des DAV, den Freunden der Alpen Gelegenheit zu bieten, sich allmonatlich einmal zur geselligen Unterhaltung zusammen zu finden.[1] |
Vorsitz | Klaus-Ludwig Daniel |
Mitglieder | 3373 (2023) |
Website | dav-sc.de |
Geschichte
BearbeitenAm 15. Oktober 1891 wurde die Sektion Schwabach von Herrn Deschauer und einer Gruppe von 12 bergsportbegeisterten Herren gegründet. Herr Cornelius Deschauer kgl. Subrektor wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt.[3] Am 1. Januar 1892 wurde die Sektion Schwabach als 100. Sektion ein Mitglied des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins.
1945 wurde beim Einmarsch der amerikanischen Besatzungstruppen die Sektion, wie alle deutschen Vereine, verboten. Durch Bemühungen des späteren Landtagsabgeordneten Albrecht Haas, der dann auch den Vorsitz bis 1949 übernahm, und des Bankamtmann Fritz Ziermann konnte die Sektion am 14. Mai 1947 neu gegründet werden.[4]
1968 kam erstmals der Wunsch nach einer vereinseigenen Hütte auf. Nachdem sich die Miete oder der Kauf mehrerer möglicher Objekte als nicht realisierbar erwies, konnte 1979 ein einfaches Holzhaus in der Hersbrucker Schweiz erworben werden. 1980 erhielt die Sektion einen Hinweis auf ein leerstehendes Bahnwärterhaus bei Düsselbach. 1985 konnte dieses Gebäude gekauft werden und in knapp 12.000 Arbeitsstunden Eigenleistung zur heutigen Düsselbacher Hütte renoviert und umgebaut werden.[5]
Durch die wachsende Anzahl der Mitglieder wurde eine Geschäftsstelle notwendig. In der Penzendorfer Straße 13 in Schwabach wurde durch die Auflassung des Kasernenschulhauses das Erdgeschoss in den Jahren 1987/88 angekauft und renoviert. Diese Büro- und Tagungsräume sind der Treffpunkt der Sektion Schwabach.[6]
Zur Sektion Schwabach gehört auch eine Ortsgruppe in Schwanstetten, gegründet 1981.[7] Die Ortsgruppe Georgensgmünd, die seit 1979 der Sektion Schwabach angehörte, wurde 1993 eine eigenständige Sektion des DAV.[8]
Sektionsvorsitzende
BearbeitenEine chronologische Übersicht über alle Präsidenten der Sektion seit Gründung.[9]
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- Anmerkung
Mitglieder
BearbeitenJahr | Mitglieder |
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1891 | 12 |
1900 | 62 |
1930 | 158 |
1950 | 229 |
1960 | 458 |
1970 | 689 |
1980 | 1989 |
1990 | 2780 |
2020 | 3334 |
2021 | 3284 |
Einrichtungen der Sektion
BearbeitenHütte
BearbeitenDie Düsselbacher Hütte ist eine Selbstversorgerhütte auf 359 m ü. NHN mit 6 Betten und 16 Schlafplätzen im Matratzenlager im Pegnitztal nahe Düsselbach in der Hersbrucker Schweiz.[10]
Kletterzentrum
BearbeitenDie Sektion betreibt seit Herbst 2002 eine Kletterhalle in Schwabach. Sie befindet sich in einem Anbau der Sporthalle auf dem bisherigen Kasernengelände, der früher als Rackethalle genutzt wurde.[11] Mit Zuschüssen der Stadt Schwabach sowie des DAV und mit erheblicher Eigenleistung der Klettergruppe der Sektion Schwabach ist die Kletterhalle entstanden.[12]
Das Kletterzentrum in Schwabach veranstaltet für Bergsportler neben Kletterkursen für Einsteiger und Fortgeschrittene, auch Workshops, in denen Fertigkeiten wie Standplatzbau, Kameradenrettung oder allgemein „Erste Hilfe bei Kletterunfällen“ an der Wand trainiert werden.[13]
Chor
BearbeitenEin fester Bestandteil der Sektion ist der 1990 gegründete „Alpenvereinschor Schwabach“. Der Chor verfügt über ein reichhaltiges Repertoire von mehr als zweihundert Berg- und Wanderlieder, nahezu einhundert Advents- und Weihnachtslieder und drei Messen. Die Auftritte der Sänger erfreuen bei Konzerten und verschiedenen Veranstaltungen. Jedes Jahr führt der Chor eine Konzertreise ins Alpenland durch.[14]
Der Chor unterhält freundschaftliche Beziehungen zum Trentiner Alpenchor „Coro Alpino Trentino/Gardolo“, dieser hat schon viele Konzerte in Deutschland veranstaltet und hat auch mehrmals in Schwabach gastiert.[15][16]
Bekannte Mitglieder
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Sektion Schwabach
- Sektionsschriften der Sektion Schwabach (Digitalisate der Bibliothek des DAV)
- Historisches Alpenarchiv Sektion Schwabach: Gründung - Satzung
- 20 Jahre „Alpenvereinschor Schwabach“ in nordbayern.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Festschrift 100 Jahre Sektion Schwabach. (PDF) In: dav-bibliothek.de. S. 25, abgerufen am 1. Dezember 2021 (eingescannte Festschrift in der DAV-Bibliothek/Gründungs-Protokoll vom 26. Oktober 1891).
- ↑ Sektionsdetails in der Übersicht des Deutschen Alpenvereins, Stand 31. Dezember 2023
- ↑ Festschrift 100 Jahre Sektion Schwabach. (PDF) In: dav-bibliothek.de. S. 23, abgerufen am 1. Dezember 2021 (eingescannte Festschrift in der DAV-Bibliothek/Gründungs-Urkunde vom 15. Oktober 1891).
- ↑ Festschrift 100 Jahre Sektion Schwabach. (PDF) In: dav-bibliothek.de. S. 40; 45–47; 49, abgerufen am 29. November 2021 (eingescannte Festschrift in der DAV-Bibliothek).
- ↑ Festschrift 100 Jahre Sektion Schwabach. (PDF) In: dav-bibliothek.de. S. 81–83; 117+18, abgerufen am 29. November 2021 (eingescannte Festschrift in der DAV-Bibliothek).
- ↑ Sektionsschriften: Sektion Schwabach
- ↑ Ortsgruppe Schwanstetten
- ↑ Historie DAV-Sektion Georgensgmünd
- ↑ DAV-Bibliothek.de: Seite 126
- ↑ DAV-Schwabach.de: Düsselbacher Hütte
- ↑ ehemalige O’Brien-Barracks in Schwabach
- ↑ Kletterhalle Schwabach
- ↑ Kletterabteilung Schwabach
- ↑ Alpenvereinschor Schwabach
- ↑ Festschrift 100 Jahre Sektion Schwabach. (PDF) In: dav-bibliothek.de. S. 129, abgerufen am 2. Dezember 2021 (eingescannte Festschrift in der DAV-Bibliothek/Herzlich willkommen Coro Alpino Trentino/Gardolo).
- ↑ Coro Alpino Trentino
- ↑ Festschrift 100 Jahre Sektion Schwabach Nachruf S. 66