Selekta

Schulklasse an Gelehrtenschulen zur Vorbereitung auf das Studium an der Universität

Selekta (auch: Selecta, von selecta classis, lat., auserlesene Klasse), an Gelehrtenschulen eine Schulklasse, in welcher die ausgezeichnetsten Schüler der obersten Stufe saßen und auf das Studium an der Universität vorbereitet wurden; die Schüler einer solchen Klasse hießen Selektaner.

Während die Selekta an den deutschen Gymnasien bereits Mitte des 19. Jahrhunderts nicht mehr üblich waren, bestand für die Preußische Hauptkadettenanstalt eine solche Klasse, deren Zöglinge den Vorteil genossen, nicht als Fähnriche, sondern sofort als Offiziere ins Heer einzutreten, noch bis zum Ersten Weltkrieg.[1]

Im sächsischen Kadettenkorps existierte seit 1814 eine Selekta, die sich aus den hervorragendsten Absolventen der Prima ergänzte. Anstelle der Selekta wurde 1875/76 erstmals eine bald wieder aufgelöste Oberprima eingerichtet. 1901 entfiel die Selekta endgültig, um durch eine Unterprima (1901) und Oberprima (1902) ersetzt zu werden. Letztere führte, entsprechend einem Realgymnasium, zum Abitur.[2]

Einzelnachweise

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  1. Gesellschaft für Deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte (Hrsg.): Monumenta Germaniae Paedagogica, Berlin: A. Hofmann & Co, [etc.], 1896, S. 335.
  2. Heinrich Meschwitz: Geschichte des Königlich Sächsischen Kadetten- und Pagen-Korps von dessen Begründung bis zur Gegenwart, C. Höckners Militär-Buchhandlung, Dresden 1907, S. 196-199, 320, 375