Senchas Már
Senchas Már [Sammlung von Rechtstexten in altirischer Sprache. Vermutlich in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts wurde sie in der Provinz Ulaidh (Nordirland) aufgezeichnet.[1]
] („Große Überlieferung“) ist der Name der bedeutendstenAufbau der Texte
BearbeitenIn der Senchas Már sind (je nach Version) in 30 bis 47 Kapiteln verschiedene Rechtsbereiche in jeweils drei Schritten erläutert, der keltischen Vorliebe zur Triadenbildung entsprechend. Viele dieser Verse beginnen mit den Worten ara-chan fénechus („Das Iren-Recht singt“), was auf die ursprüngliche mündliche Weitergabe hinweist. Die lapidare Kürze der Textsprache machte bereits in altirischer Zeit den Rechtsgelehrten Probleme bei der Auslegung, so dass meist eine ausführlich kommentierende Glossierung beigefügt wurde. Die im Gegensatz zum Römischen Recht vorhandene Ungleichbehandlung je nach dem sozialen Stand der Beteiligten ist besonders im dritten Teil der Senchas Már, Bretha Crólige, deutlich zu erkennen. Ein Beispiel sowohl für Triade als auch für lapidare Prägnanz ist dieser Vers:[2]
lugu selb sétaib |
„Land ist geringer als [sonstiger] Besitz. |
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur (= Kröners Taschenausgabe. Band 466). Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-46601-5.
- Wolfgang Meid: Die Kelten. Reclams Universal-Bibliothek, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-15-017053-3.
- Senchas Mar: facsimile of the oldest fragments. Stationery Office, 1931, Bibliothek des Trinity College, Dublin (MS.H2.I5).
- Zeitschrift für deutsches Alterthum und deutsche Literatur. Band 35. Wiedmann'sche Buchhandlung, 1891 (Online in der Google-Buchsuche).