Stoppelberg
Der Stoppelberg im Wetzlarer Stadtgebiet im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis ist ein erloschener Vulkan mit 401,2 m ü. NHN[1] im Taunus. Der Gipfel der Basaltkuppe ist der höchste Punkt Wetzlars.
Stoppelberg | ||
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Der Stoppelberg mit Aussichts- und Sendeturm | ||
Höhe | 401,2 m ü. NHN [1] | |
Lage | Wetzlar; Lahn-Dill-Kreis, Hessen, Deutschland | |
Gebirge | Taunus | |
Koordinaten | 50° 31′ 47″ N, 8° 31′ 32″ O | |
Topo-Karte | LAGIS Hessen | |
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Typ | Härtling (Schlotstiel) | |
Gestein | Basanit | |
Besonderheiten | Aussichtsturm Stoppelberg, Sendeturm |
Geographie
BearbeitenLage
BearbeitenDer Stoppelberg mit seinem in Richtung Südwesten langgestrecktem Rücken liegt an den nördlichen Ausläufern des Östlichen Hintertaunus. Er befindet sich im äußeren Norden des Naturparks Taunus rund 3,3 km südsüdöstlich der Wetzlarer Altstadt und rund 2,4 km (jeweils Luftlinie) östlich von dessen Ortsteil Nauborn. Westlich vorbei am Berg fließt der Lahn-Zufluss Wetzbach.
Naturräumliche Zuordnung
BearbeitenDer Stoppelberg gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Taunus (Nr. 30) und in der Haupteinheit Östlicher Hintertaunus (302) zur Untereinheit Wetzlarer Hintertaunus (302.0).
Geologie
BearbeitenDer Stoppelberg ist die durch Erosion freigelegte Schlotfüllung eines isolierten Vulkans, eines Ausläufers des Vulkanismus des Vogelsbergs. Das Vulkangebäude selbst wie auch die den ehemaligen Vulkan umgebende alte Landoberfläche sind hier restlos abgetragen worden, wodurch der ehemals im tiefen Untergrund verborgene Schlot sichtbar wurde. Den Gipfel umgeben mächtige herabgewitterte Schuttablagerungen. Der Schlot hat Tonschiefer und Grauwacken des Karbon durchschlagen, die in der Umgebung anstehen.[2] Da diese Gesteine weicher sind, wurde er von der Abtragung herauspräpariert (Härtling). Das Gestein, nach alter Nomenklatur Nephelinbasalt genannt, ist nach neuer Nomenklatur ein Basanit.[3]
Besiedlung
BearbeitenDer Stoppelberg und die Umgegend waren schon früh besiedelt: Ab der Mittelsteinzeit (10.000 bis 4.500 v. Chr.) lebten hier Menschen. Dies ist durch Funde aus unterschiedlichen vorgeschichtlichen Epochen belegt. Aus der Bronzezeit ist rund um den Berg neben Hügelgräbern, auch die Urnenfelderkultur zu finden. Die Wallanlagen auf dem Stoppelberg datieren wohl in die ältere Eisenzeit (Hallstatt D, 650–475 v. Chr.), es könnte sich also um eine befestigte Höhensiedlung, eine sogenannte Burg, handeln.[4]
Etwa 1,4 km (Luftlinie) westlich des Berggipfels befindet sich eines der Wetzlarer Ausflugsziele, das zur Gemarkung von Nauborn gehörende Kirschenwäldchen als kleines, ruhiges Wochenendhausgebiet mit Gastbetrieben und Gartenlokalen.
Aussichtsturm
BearbeitenAuf dem Stoppelberg steht der jüngste Aussichtsturm Wetzlars. Er wurde 1929 von der Firma Hollmann als Ersatz für den baufällig gewordenen hölzernen Vorgänger erbaut.
Sendestation
Bearbeiten2004 begann man mit dem Bau eines 48 m hohen, als Stahlfachwerkkonstruktion ausgeführten Sendeturms.
Frequenzen und Programme
BearbeitenAnaloges Radio (UKW)
BearbeitenBeim Antennendiagramm sind im Falle gerichteter Strahlung die Hauptstrahlrichtungen in Grad angegeben.
Frequenz (MHz) |
Programm | RDS PS | RDS PI | Regionalisierung | ERP (kW) |
Antennendiagramm rund (ND)/gerichtet (D) |
Polarisation horizontal (H)/vertikal (V) |
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90,5 | hr4 | hr4Mitte, __hr4___ 1) |
D764 (regional), D364 |
Mittelhessen | 0,32 | D (300°-80°) | H |
- 1)Manchmal dynamisch mit Sendungsinformationen, Musiktitelinformationen oder Webadressen
Weitere Funkdienste
BearbeitenSendername | Region | Frequenz/Wellenlänge | ERP |
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Leitstelle Lahn-Dill – BOS | LDK süd | 4 m | 20 W |
Reportage-Sender | keine | 653 MHz | k. A. |
E.ON | keine | 77,99 MHz | k. A. |
E-Plus | Wetzlar süd | 1800 MHz | k. A. |
Vodafone | Richtfunkstrecke | GHz | k. A. |
BOS-Digitalfunk | Rettungsdienst/Feuerwehr/Polizei | 350 MHz | k. A. |
Verkehr und Wandern
BearbeitenNördlich vorbei am Stoppelberg führt durch Wetzlarer Gemarkungsteile die Landesstraße 354, von der die Kreisstraße 352 (nach Weidenhausen) und von dieser, kurz darauf, die K 988 (nach Nauborn-Kirschenwäldchen) abzweigt. Zum Beispiel an diesen Straßen beginnend kann man den Berg auf zumeist Waldwegen und -pfaden erwandern.
Siehe auch
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ Geologische Spezialkarte von Preussen und benachbarten Deutschen Ländern. Blatt 5417 Wetzlar-Großen Linden. Berlin: Frick & Michlbauer Kartographisches Institut, 1928.
- ↑ Haase, K. M., Goldschmidt, B., & Garbe-Schönberg, C. D. (2004). Petrogenesis of Tertiary continental intra-plate lavas from the Westerwald region, Germany. Journal of Petrology, 45 (5): 883-905. doi:10.1093/petrology/egg115
- ↑ R. Gensen: Die eisenzeitlichen Befestigungen in Hessen – mit Ausnahme des Glaubergs bei Büdingen. In: A. Jocknhövel (Hrsg.), Ältereisenzeitliches Befestigungswesen zwischen Maas/Mosel und Elbe (Münster 1999), S. 81–98