Der Sernf ist ein rund 19 Kilometer langer rechter Nebenfluss der Linth im Schweizer Kanton Glarus.

Sernf
Sernft
Der Sernf in Schwanden direkt vor der Mündung

Der Sernf in Schwanden direkt vor der Mündung

Daten
Gewässerkennzahl CH: 345
Lage Glarner Alpen

Schweiz Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Linth → Limmat → Aare → Rhein → Nordsee
Ursprung Zusammenfluss von Jetzbach und Wichlenbach oberhalb von Elm
46° 53′ 42″ N, 9° 7′ 54″ O
Quellhöhe 1199 m ü. M.[1]
Mündung bei Schwanden in die LinthKoordinaten: 46° 59′ 41″ N, 9° 4′ 44″ O; CH1903: 724758 / 206160
46° 59′ 41″ N, 9° 4′ 44″ O
Mündungshöhe 518 m ü. M.[1]
Höhenunterschied 681 m
Sohlgefälle 36 ‰
Länge 18,9 km[1]
Einzugsgebiet 210,14 km²[2]
Abfluss an der Mündung[2]
AEo: 210,14 km²
MQ
Mq
10,4 m³/s
49,5 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse Wichlenbach, Niderenbach
Rechte Nebenflüsse Jetzbach, Untertalbach, Chrauchbach, Mühlebach
Gemeinden Glarus Süd
Sernf (Glarner Alpen)
Sernf (Glarner Alpen)
Quelle
Mündung
Glarner Alpen:
Quelle und Mündung des Sernfs

Etymologie

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Die Sernf wurde im 15. Jahrhundert erstmals schriftlich erwähnt (1411 Serif, ca. 1450 sernff). Der wohl ursprüngliche vorgermanische Name dürfte *Sarniuos gelautet haben, was mit dem indogermanischen Verbaladjektiv *səro- „tobend, wütend“ in Verbindung stehen könnte.[3]

Geographie

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Quellbäche

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Die Quellen des Sernf liegen am Gross Chärpf auf ca. 2700 m ü. M. und am Vorabgletscher beim Bündner und beim Glarner Vorab auf ca. 2900 m ü. M.

Wichlenbach

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Der Wichlenbach ist der etwa 5,5 km lange linke Quellbach des Sernfs. Er ist länger, hat mit 15,20 km² ein grösseres Einzugsgebiet und ist mit einem Abfluss (MQ) von 850 l/s wasserreicher als der rechte Quellbach.

Jetzbach

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Der Jetzbach ist der etwa 4,1 km lange rechte Quellbach des Sernfs. Er ist kürzer, hat mit 12,06 km² ein kleineres Einzugsgebiet und mit 680 l/s einen geringeren Abfluss (MQ) als der linke Quellbach.

Weiterer Verlauf

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Nach der Vereinigung seiner Quellbäche fliesst der Sernf zunächst etwa 4 km in nordöstlicher Richtung durch ein enges Tal zu dem zur Gemeinde Glarus Süd gehörenden Dorf Elm. Er nimmt dort von rechts den Untertalbach auf und passiert das Dorf. Er läuft dann knapp 4 km in Richtung Norden und erreicht das ebenfalls zu Glarus Süd gehörende Dorf Matt, wo ihm auf seiner rechten Seite der Chrauchbach zufliesst. Der Sernf schlägt nun einen saften Bogen nach links und wird dann bei Engi wiederum auf der rechten Seite vom Mühlebach gespeist. Bei Sool fliesst ihm von links noch der Niederenbach zu.

Der Sernf mündet schliesslich in Schwanden auf einer Höhe von 518 m ü. M. von rechts in die aus dem Südsüdwesten heranziehende Linth.

Einzugsgebiet

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Das 210,14 km² grosse Einzugsgebiet des Sernfs liegt in den Glarner Alpen und wird durch ihn über die Linth, die Limmat, die Aare und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Es besteht zu 29,3 % aus bestockter Fläche, zu 34,6 % aus Landwirtschaftsflächen, zu 1,0 % aus Siedlungsflächen und zu 35,1 % aus unproduktiven Flächen.[4]

Flächenverteilung

Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 1778,9 m ü. M., die minimale liegt bei 521 m ü. M. und die maximale bei 3132 m ü. M.

Zuflüsse

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Zuflüsse des Sernfs grösser 4 km²
Name GKZ Lage Länge
in km
EZG
in km²
MQ
in m³/s
Mündung
Koordinaten
Mündungs­höhe
in m


Wichlenbach 2495 linker Quellbach 005,5000 0015,2000 0000,8500 westlich der Jetzalp () 1199,200000
Jetzbach 2494 rechter Quellbach 004,1000 0012,0600 0000,6800 westlich der Jetzalp 1199,200000
Untertalbach 8884 rechts 007,5000 0030,6400 0001,7000 in Elm () 958,600000
Chrauchbach 352 rechts 011,8000 0029,8100 0001,4500 in Matt () 832,600000
Mühlebach 353 rechts 009,7000 0023,3800 0001,2000 bei Engi () 775,000000
Niederenbach 287 links0 009,0000 0023,3800 0001,1600 bei Schwanden () 532,400000
Sernf [Z 1] 345 018,9000 0210,1400 0010,4000 bei Schwanden 518,000000

Anmerkungen zur Tabelle

  1. Die Daten des Sernfs zum Vergleich

Hydrologie

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Bei der Mündung des Sernfs in die Linth beträgt seine modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 10,4 m³/s. Sein Abflussregimetyp ist nival alpin[5] und seine Abflussvariabilität[6] beträgt 18.

Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) des Sernfs in m³/s[7]

Brücken

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Schützenswerte Doppelbogenbrücke bei Engi

Auf seinem Weg wird er von 24 Brücken überquert.

Kurioses

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Der Sernf hat es in Internet-Diskussionsgruppen (z. B. im Usenet), die sich der deutschen Sprache widmen, sowie durch die Kolumne Zwiebelfisch als "fünftes deutsches Wort" mit der Endung -nf (neben fünf, Genf, Hanf, Senf) zu einer gewissen Bekanntheit gebracht und Eingang in verschiedene FAQs gefunden. Seit der 21. Auflage ist der Name des schweizerischen Flusses auch im Duden verzeichnet.

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Commons: Sernf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Sernf – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. a b c Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. a b Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km². Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2017; abgerufen am 24. September 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/api3.geo.admin.ch
  3. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 495 f., „Sernf“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
  4. Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Sernf
  5. Martin Pfaundler, Rolf Weingartner, Robert Diezig: „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes. In: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung (HyWa). Jg. 50, Heft 3, 2006, S. 116–123, hier Tabelle auf S. 119 (Download [PDF; 3,2 MB; abgerufen am 31. August 2020]). Abrufbar unter Gesamtes HyWa Heft 3, 2006..
  6. Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.
  7. Mittlere Abflüsse und Abflussregimetyp für das Gewässernetz der Schweiz: Sernf