Der Shabelle (Somali Shabeelle, in Äthiopien auch Shebele oder Shebeli, amharisch ሸበሌ ወንዝ Šäbälle wänz, italienisch Scebeli; manchmal mit dem Zusatz Uebi, Webi, Wabi oder Wabe versehen) ist ein mindestens 1820 km langer[1] Fluss in Äthiopien und Somalia.

Shabelle
Einzugsgebiet des Jubba

Einzugsgebiet des Jubba

Daten
Lage Athiopien Äthiopien
Somalia Somalia
Flusssystem Juba
Abfluss über Juba → Indischer Ozean
Quellgebiet im Mendebo-Gebirge
Mündung in den JubaKoordinaten: 0° 9′ 47″ N, 42° 45′ 32″ O
0° 9′ 47″ N, 42° 45′ 32″ O

Länge 1820 km[1]
Einzugsgebiet 336.627 km²[2]
Abfluss am Pegel Belet Uen (1878500)[3][4]
AEo: 211.800 km²
NNQ (Min. Monat Ø)
MNQ 1951–1979
MQ 1951–1979
Mq 1951–1979
MHQ 1951–1979
HHQ (1981)
0 l/s
13,5 m³/s
68 m³/s
0,3 l/(s km²)
145 m³/s
474 m³/s
Abfluss am Pegel Afgoi (1878100)[5][4]
AEo: 278.000 km²
NNQ (Min. Monat Ø)
MNQ 1951–1979
MQ 1951–1979
Mq 1951–1979
MHQ 1951–1979
HHQ (1979)
0 l/s
8 m³/s
46 m³/s
0,2 l/(s km²)
86,3 m³/s
113 m³/s
Linke Nebenflüsse Galeti, Erer, Dakatu, Fafen
Rechte Nebenflüsse Ter
Satellitenaufnahme von Überschwemmungen im mittleren Shabelle-Tal in Äthiopien und Südsomalia, 2005

Satellitenaufnahme von Überschwemmungen im mittleren Shabelle-Tal in Äthiopien und Südsomalia, 2005

Shabeel bedeutet auf Somali „Leopard“.

Geographie

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Der Shabelle bei Jowhar

Der Fluss entspringt im Südwesten des Somali-Hochlands im Mendebo-Gebirge nahe Awassa und Yirga Alem. Seine Quelle wird von den Sidama wie von den Arsi-Oromo als heilige Stätte verehrt[6]. Der Shabelle fließt zuerst in östliche und dann in südöstliche Richtung entlang des Audo-Gebirges durch das südöstliche Äthiopien (Somali-Region/Ogaden). Etwa auf der Hälfte seines Laufes passiert er die Grenze nach Somalia. In einem langgestreckten Rechtsbogen steuert sein Wasser in Richtung Süden auf Mogadischu zu, ohne allerdings die Hauptstadt Somalias zu berühren. Vielmehr windet sich der Shabeelle in Südwestrichtung durch das Hinterland der Benadirküste des Indischen Ozeans, die er, auf weiten Strecken in der Trockenzeit versandend, über 400 Kilometer weit im Abstand von etwa 20 bis 30 Kilometer begleitet. Die Mündung in den Juba südlich von Jilib und Kamsuuma in der Region Jubbada Hoose erreicht das Wasser des Shabelle, streckenweise ohne erkennbares Flussbett, nur in besonders ergiebigen Regenzeiten mit starken Regenfällen und Überschwemmungen. Dieses Mündungsgebiet liegt etwa 50 Kilometer nördlich der Stelle, wo der Juba seinerseits in den Indischen Ozean mündet.[7]

Von Norden her fließen mehrere saisonale Nebenflüsse wie Erer, Fafen und Galeti aus dem Harar-Plateau durch die äthiopische Somali-Region in den Shabelle.

Bei Melka Wakena am Oberlauf wird er seit 1989 zur Elektrizitätsgewinnung aufgestaut.

Verwaltung

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Bedeutende Orte am Fluss sind Gode, Kalafo und Mustahil in Äthiopien und Beledweyne, Buulobarde, Jawhar und Afgooye in Somalia. Der Shabelle bildete die nördliche Grenze von Bale in Äthiopien und gab den Verwaltungsregionen Shabeellaha Dhexe (Mittel-Shabelle) und Shabeellaha Hoose (Unter-Shabelle) in Somalia den Namen.

Hydrometrie

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Die Durchflussmenge des Flusses wurde jeweils über 28 Jahre (1951–79) in Belet Uen und in Afgooye in m³/s gemessen. Der Fluss verliert auf den 400 Kilometern auf Grund der Aridität des Klimas und abzweigende Bewässerungskanäle innerhalb Somalias an Durchflussmenge: In Belet Uen beträgt die mittlere jährliche Durchflussmenge noch 68 m³/s[3], in Afgooye dagegen nur noch 46 m³/s.[5]

Hier dargestellt die Werte aus Afgooye in m³/s.

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Einzugsgebiet

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Die Klimabedingungen im Einzugsgebiet des Juba mit dem Shabelle (Mitte rechts)

Das Einzugsgebiet des Shabelle wird mit Werten zwischen 297.000 und 337.000 km² angegeben. Ähnlich dem Juba, erhält er nur im Oberlauf relevante Mengen an Wasser. Bei seinem Weg durch die Somalische Wüste verliert er zunehmend Wasser. Zudem wird er zur Bewässerung genutzt.

Hochwasser

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Im Frühjahr 2005 kam es nach starken Niederschlägen zu schweren Überschwemmungen. 154 Menschen starben und mindestens 100.000 weitere und über 160 Dörfer waren betroffen. Ein Nebeneffekt des Hochwassers war, das der Bewegungsraum für Krokodile und Wasserschlangen größer wurde. So kamen 19 Menschen durch Krokodile ums Leben. Ebenso nahmen Malaria und Durchfallerkrankungen zu.[8]

Siehe auch

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Commons: Shabelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Angaben zur Länge weichen erheblich voneinander ab. Die Angaben reichen von 1100 Kilometern (Zentrale Statistikagentur Äthiopiens, vgl. Climate, 2008 National Statistics (Abstract) (Memento des Originals vom 13. November 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.csa.gov.et, Table A.1.) bis 2488 Kilometer (Caterina Madau, Gavino Mariotti: Vie fluviali, tematismo privilegiato nella cartografia degli esploratori italiani dell'Africa Orientale: tra proposte, polemiche, informazione@1@2Vorlage:Toter Link/www.associazioneitalianacartografia.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., 2004)
  2. Watersheds of the World (Memento des Originals vom 30. November 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/earthtrends.wri.org
  3. a b GRDC-Pegeldaten von Belet Uen
  4. a b FAO Water Resources of Somalia
  5. a b GRDC-Pegeldaten von Afgooye
  6. J. Spencer Trimingham: Islam in Ethiopia, Geoffrey Cumberlege for the University Press, Oxford 1952, S. 260
  7. Entfernungen messen mit google maps
  8. Earth Observatory.nasa - Floods in Ethiopia and Somalia, abgerufen am 20. November 2024