Die Shajing-Kultur (chinesisch 沙井文化, Pinyin Shājǐng wénhuà, W.-G. Sha-ching wen-hua, englisch Shajing Culture) war eine Kultur im letzten Stadium der Bronzezeit in China. Die namensgebende Stätte wurde zuerst 1923 von dem schwedischen Geologen Johan Gunnar Andersson im Dorf Shajing 沙井, Minqin in der Provinz Gansu entdeckt. Sie erstreckte sich über das Gebiet der Orte Minqin, Yongchang und Gulang im Hexi-Korridor (Gansu-Korridor).[1] Bei der Keramik steht an erster Stelle der rote jiashatao-Typ, an Gefäßformen gibt es den Einhenkelkrug (dān’ěrhuàn 单耳罐), Zweihenkelkrug (shuāng’ěrhuàn 双耳罐), zylindrischen Becher (tǒngxíngbēi 筒形杯) und das Li-Gefäß (lì 鬲, ein dreifüßige Kochtopf), einige dekoriert mit Schnurmustern oder bunten Streifen, Dreiecks- oder Vogelmustern.[2] An Artefakten gibt es außerdem neben aus Stein gefertigten Messern, Äxten und Pfeilspitzen noch bronzene Messer und bronzene dreikantige Pfeilspitzen (sānléngzú 三棱镞); außerdem wurden goldene Ohrringe, Türkis- und Muschel-Schmuck entdeckt. In der späteren Zeit haben die Wohnorte bereits ausgedehnte Mauern im Wesentlichen denen der Zeit der Östlichen Zhou-Dynastie im Zhongyuan-Gebiet ähnlich.[3] Die Shajing-Kultur wird auf 1300–789 v. Chr. datiert,[4] d. h., sie fällt in das späte Stadium der Shang-Dynastie (Yin-Dynastie) oder den Beginn der Westlichen Zhou-Dynastie bis in die Frühlings- und Herbstperiode. Aus ihrem Alter und Verbreitungsgebiet kann erschlossen werden, dass die Shajing-Kultur zum alten Volk der Yuezhi (月氏) gehörte.[5]
Literatur
Bearbeiten- Pu Chaofu: Gansu Yongdeng Yushugou de Shajing muzang. In: Kaogu yu wenwu. 4, 1981, ISSN 1000-7830, S. 34–36 + Tafeln 5–6, (Gräber der Shajing-Kultur in Yushugou, Yongdeng, Gansu).
- Pu Chaofu, Zhao Jianlong: Gansu Yongchang Sanjiaocheng Shajing wenhua yizhi diaocha. In: Kaogu yu wenwu. 7, 1984, S. 598–601, (Untersuchung einer Stätte der Shajing-Kultur in Sanjiaocheng in Yongchang, Gansu).
Nachschlagewerke
Bearbeiten- Cihai. Shanghai cishu chubanshe, Shanghai 2002, ISBN 7-5326-0906-5.
- Nai Xia (Hrsg.): Zhongguo da baike quanshu. Kaoguxue. Zhongguo da baike quanshu chubanshe, Beijing u. a. 1986, ISBN 7-5000-0062-6, Online-Text, (Große chinesische Enzyklopädie. Band: Archäologie.).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Cihai. 2002, S. 1447. Nach diesem Werk und Hudong-Baike (web)-Artikeln (abgerufen am 15. April 2009) ist die folgende Darstellung überwiegend ausgerichtet.
- ↑ Cihai. 2002, S. 1447.
- ↑ Cihai. 2002, S. 1447.
- ↑ http://ci.nii.ac.jp/naid/110004627439/
- ↑ http://ci.nii.ac.jp/naid/110004627439/