Sibillinische Berge

Gebirgszug im Apennin, Italien

Die Sibillinischen Berge (italienisch Monti Sibillini) sind eine Gebirgsgruppe im Nordteil des Zentralapennin; der größere Teil der Gebirgsgruppe liegt in der Region Marken, der kleinere Teil in Umbrien. Kernbereiche der Sibillinischen Berge sind als Nationalpark Monti Sibillini geschützt, welcher ebenfalls Teile beider Regionen umfasst. Die höchste Erhebung der Sibillinischen Berge ist mit 2478 m der Monte Vettore.[1]

Sibillinische Berge

Die Sibillinischen Berge, gesehen von Fermo aus
Die Sibillinischen Berge, gesehen von Fermo aus

Die Sibillinischen Berge, gesehen von Fermo aus

Höchster Gipfel Monte Vettore (2478 m s.l.m.)
Lage Marken und Umbrien in Italien
Teil des Apennin
Sibillinische Berge (Italien)
Sibillinische Berge (Italien)
Koordinaten 42° 49′ N, 13° 17′ OKoordinaten: 42° 49′ N, 13° 17′ O

Geographie

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Landschaftsbild der nördlichen Sibillinischen Berge

Die Gebirgsgruppe liegt zwischen den Städten Camerino (im Norden), Norcia (im Westen) und Ascoli Piceno (im Osten). Sie erstreckt sich in Nordnordwest-Südsüdost-Richtung[2] über eine Länge von etwa 35 km, bei einer Breite von etwa 20 km. Als benachbarte Gebirgsgruppe schließen nach Südosten die geringfügig niedrigeren Monti della Laga an.[3] Im zentralen Teil der Sibillinischen Berge erreichen 17 Gipfel mehr als 2000 msm[4]; neben dem Monte Vettore (2478 m) sind die nächstniedrigeren Gipfel die Cima del Redentore (2449 m), der Pizzo Regina (2334 m), der Pizzo Berro (2259 m), der Monte Quarto di S. Lorenzo (2250 m) und der Monte Porche (2235 m). Weitere geographische Besonderheiten sind der Lago di Pilato, ein Hochgebirgssee unterhalb des Monte Vettore auf 1940 msm, sowie der Piano Grande di Castelluccio, eine Hochebene von etwa 15 Quadratkilometern[5] auf 1273 msm.

Die geologischen Verhältnisse werden im Zentrum der Sibillinischen Berge durch mesozoische Gesteine bestimmt; es handelt sich um Kalkgesteine in verschiedenen Ausprägungen. In den Randbereichen sind tertiäre Schichten bestimmend.[6] Für die Oberflächenformen spielen Karstphänomene eine große Rolle,[7][8] in den höheren Lagen auch frühere Vergletscherung.[9]

Flora und Vegetation

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Die natürliche Vegetation der Sibillinischen Berge wird in Höhenlagen bis etwa 1000 m auf kalkreichen Standorten von Mischwäldern mit Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia) und Manna-Esche (Fraxinus ornus) gebildet; auf basenarmen oder sandigen Standorten herrschen Flaum-Eiche (Quercus pubescens), Zerr-Eiche (Quercus cerris) oder Edelkastanie (Castanea sativa). Über 1000 m schließt die Stufe der Rotbuchen-Wälder an.[10] Die potenzielle natürliche Waldgrenze würde bei 1800 m liegen; neben der Rotbuche (Fagus sylvatica) war früher auch die heute in den Sibillinischen Bergen fast verschwundene Weiß-Tanne (Abies alba) an der Waldgrenze vertreten. Durch den wirtschaftenden Menschen wurde die Waldgrenze deutlich nach unten verschoben, in ihrer Höhenlage finden sich heute meist beweidete Grasländer; eine ehemals vorhandene subalpine Krummholzzone ist verschwunden.[11]

Die Flora des Nationalparks umfasst etwa 1800 verschiedene Arten von bedecktsamigen Pflanzen[12]; hinzu kommen Vertretern der übrigen Gruppen (Moose, Farne, Gymnospermen).

Literatur

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  • Lippi-Boncambi, Cesare: I Monti Sibillini. 77 pp. (Ricerche sulla Morfologia e Idrografia Carsica X.) 1948.
  • Marchesoni, Vittorio: Studio floristico e fitogeografico dei Monti Sibillini (Appennin Umbro-Marchigiano). In: Braun-Blanquetia 38: 11–23. 2005.
  • Pedrotti, Franco: Flora, vegetazione e paesaggio vegetale del Parco Nazionale dei Monti Sibillini. 47 pp. (Quaderni scientifico-divulgativi No. 3.) 2002.
  • James Richards, Luca Pierdominici (trad.), The Sbyl of the Apennines / La Sibilla Appenninica – Two texts by Andrea da Barberino and Antoine de La Sale, Macerata, Edizioni Simple, 2014.
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Commons: Monti Sibillini – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Lippi-Boncambi 1948, S. 11
  2. Marchesoni 2005, S. 12
  3. Marchesoni 2005, S. 13 mit Karte der Gebirgsgruppen des Zentralapennin
  4. Marchesoni 2005, S. 14
  5. Lippi-Boncambi 1948, S. 11
  6. Carta Geologica d’Italia – Norcia. Foglio 132 della Carta al 100.000 dell’Istituto geografico militare. (1941) (digitalisierte Ausgabe: Norcia. Foglio 132 della Carta d'Italia, III.); sowie Carta Geologica d’Italia – Macerata. Foglio 124 della Carta 1 : 100.000 dell’I.G.M. (II Ediz. 1967) (digitalisierte Ausgabe: Foglio 124: Macerata / A. Moretti . Vol.124)
  7. Scarsella, Franco: Sulla geomorfologia dei Piani di Castelluccio e sul carsismo nei Monti Sibillini. In: Bollettino della Società Geologica Italiana 66 (1): 28–36. 1948.
  8. Belloni, S., Martinis, B. & Orombelli, G.: Karst of Italy. In: Herak, M. & Stringfield, V.T. (eds.): Karst. Important karst regions of the northern Hemisphere: 85–128. Amsterdam (Elsevier), 1972.
  9. Jaja, G.: Escursioni nei Sibillini (Appennino centrale). In: Bollettino della Società Geografica Italiana 42 (6): 444–464. 1905. Vgl. S. 457f.
  10. Pedrotti 2002, S. 11
  11. Pedrotti 2002, S. 14
  12. Pedrotti 2002, S. 25