Sibylle Wagner
Sibylle Wagner, verheiratete Wagner-Quinte, (* 1952 in Stuttgart) ist eine deutsche Malerin, Performance- und Installations-Künstlerin.
Leben
BearbeitenSibylle Wagner studierte Kunst und Deutsche Literatur in Stuttgart und Karlsruhe. 1981 ließ sie sich als freischaffende Künstlerin in Karlsruhe nieder. Im selben Jahr gründete sie die 1. Karlsruher Produzentengalerie, die sie bis 1987 begleitete. Von 1984 bis 1986 arbeitete sie in einer Ateliergemeinschaft in Ettlingen, die sie mitbegründet hatte. Indes machte sie die Bekanntschaft mit dem Maler Lothar Quinte, den sie 1987 heiratete. 1990 wurde die gemeinsame Tochter Norina geboren.[1]
Von 1985 bis 1994 arbeitete Wagner jährlich gemeinsam mit Quinte für drei Monate in Indien. Ab 1987 legte das Paar seine Ateliers im Elsässischen Wintzenbach zusammen. Auch nach dem Tod von Lothar Quinte im Jahr 2000 blieb das Atelier in Wintzenbach bestehen.[2] Ein zweites Atelier eröffnete sie 2003 in Berlin-Mitte.[3][4]
Werk
BearbeitenSibylle Wagner hat mit Video- und Performance-Kunst gearbeitet. Ihre meist nicht-figurativen Malereien auf Papier oder Holz, die sie mit Plexiglas und feinen Schichten von Acryl überarbeitet, erzeugen durch ihre Transparenz ein „Gefühl von Räumen von fast unendlicher Tiefe.“[5]
2000 gestaltete Sibylle Wagner zusammen mit Lothar Quinte drei Kirchenfenster in der sanierten Kapelle von Champenay im Elsass. Die künstlerisch gestalteten Buntglasfenster, die als Darstellung der Dreifaltigkeit gelesen werden können, waren das erste Werk der Straße der zeitgenössischen Kunst zwischen Frankreich und Italien, das in einer Kultstätte realisiert wurde.[6][7]
2014 nahm Sibylle Wagner an der Ausstellung Hauptsache Grau #04 Konstruiertes Grau im Mies van der Rohe Haus in Berlin teil. Ihre Arbeit mit dem Titel Rikyugrau widmete sie dem Grau des japanischen Teemeisters Sen no Rikyu (1522–1591). Es ist eine Installation aus einem auf die Wand gemalten grauen Kreis und einer beweglich davor aufgehängten optischen Linse. „Mit ihrem östlichen und auf die Zen-Kultur gerichteten Blick bildet die Arbeit Rikyugrau von Sibylle Wagner einen Eckpunkt der Ausstellung. Das Rikyugrau hat seit 500 Jahren einen festen Platz in der japanischen Kultur und wird noch heute in Liedern besungen.“ (Wita Noack[8])
Ausstellungen, Installationen, Performances (Auswahl)
Bearbeiten- 1990: Galerie am Stadtmuseum Düsseldorf
- 1997: Städtische Galerie Fruchthalle Rastatt, zusammen mit Lothar Quinte[9]
- 1999: Badischer Kunstverein, Karlsruhe
- 2000: Einstein-Kulturzentrum, München
- 2000: „zwielicht“, Videoinstallation, Museum Schloss Ettlingen
- 2002: „c’est si simple“, Licht-Performance und Video, CEAAC (Centre Européene d’Action d’Art Contemporaine), Straßburg
- 2000: Trois Vitraux (Drei Kirchenfenster) in der Kapelle von Champenay, zusammen mit Lothar Quinte
- 2007: Von der Zeichnung zur Installation: Hanna Nagel und die Hanna-Nagel-Preisträgerinnen, Städtische Galerie Karlsruhe[10]
- 2007: Lichtbilder, Lichtobjekte (Einzelausstellung), Kunstverein Kunsthaus Potsdam[11]
- 2010: zwei für eins, Altarbild für die St.-Matthäus-Kirche (Berlin-Tiergarten)[12]
- 2014: HAUPTSACHE GRAU #04 Konstruiertes Grau, Mies van der Rohe Haus, Berlin[13]
Auszeichnungen
Bearbeiten- 1999: Hanna-Nagel-Preis[14]
- 2002: Publikumspreis der Museumsgesellschaft Ettlingen
- 2008: Kunstpreis der EnBW Energie Baden-Württemberg[3]
Literatur
Bearbeiten- Claude Rossignol: Drei Fenster von Lothar Quinte und Sibylle Wagner für die Kapelle von Champenay. Mit Illustrationen von Sibylle Wagner. Centre européen d’actions artistiques contemporaines, Strasbourg 2002, ISBN 978-2-910036-25-6.
- Ausstellungskataloge
- Ursula Frohne: Sibylle Wagner: Hanna-Nagel-Preis 1999. Hrsg. Badischer Kunstverein Karlsruhe 1999, ISBN 3-88190-243-0.
- Matthias Bleyl, Michael Fehr, Wita Noack: Hauptsache Grau. Herausgegeben vom Mies van der Rohe Haus. Verlag form + zweck, Berlin 2014, ISBN 978-3-935053-75-4.
- Bildband
- Sibylle Wagner, Andrea Gnam: Performances (1984–94), Engelhardt und Bauer, Karlsruhe 1996, ISBN 3-925521-23-2
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ http://www.lothar-quinte.de/bio.html
- ↑ http://www.lothar-quinte.de/bio.html
- ↑ a b Sibylle Wagner, Künstlerbund Baden-Württemberg
- ↑ http://www.lothar-quinte.de/bio.html
- ↑ Paul Guérin über Sibylle Wagner, Centre européen d’actions artistiques
- ↑ Sibylle Wagner, Lothar Quinte, Trois Vitraux (Drei Kirchenfenster), CEAAC (Centre Européen d’Actions Artistiques Contemporaines)
- ↑ Claude Rossignol: Drei Fenster von Lothar Quinte und Sibylle Wagner für die Kapelle von Champenay. Centre européen d’actions artistiques contemporaines, Strasbourg 2002, ISBN 978-2-910036-25-6 (mit Illustrationen von Sibylle Wagner)
- ↑ Wita Noack: Konstruiertes Grau, Einführung zur Ausstellung (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Website des Mies van der Rohe-Hauses (siehe auch den Ausstellungskatalog)
- ↑ art – Das Kunstmagazin, Ausgabe: 12/1997
- ↑ Von der Zeichnung zur Installation, Städtische Galerie Karlsruhe, 12. Mai bis 5. August 2007
- ↑ Kunstverein Kunsthaus Potsdam, Ausstellungen
- ↑ Artverwandt. Das andere Altarbild: Sibylle Wagner – zwei für eins. ( des vom 13. April 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Kunst Magazin, 23. März 2010.
- ↑ Ausstellung von Sibylle Wagner, Kunstaspekte
- ↑ Hanna-Nagel-Preisträgerinnen
Personendaten | |
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NAME | Wagner, Sibylle |
ALTERNATIVNAMEN | Wagner-Quinte, Sibylle |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Malerin, Performance- und Installations-Künstlerin |
GEBURTSDATUM | 1952 |
GEBURTSORT | Stuttgart |