Sietas Typ A

Schiffstyp der Hamburger Sietas-Werft

Der Typ A ist ein Küstenmotorschiffstyp der Sietas-Werft in Hamburg-Neuenfelde, von dem im Jahr 1957 acht Schiffe gebaut wurden.

Sietas Typ A
Die Julius Hauschildt
Die Julius Hauschildt
Schiffsdaten
Schiffsart Küstenmotorschiff
Bauwerft Schiffswerft J.J. Sietas, Hamburg-Neuenfelde
Bauzeitraum Mitte 1957 bis Ende 1957
Gebaute Einheiten 8
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 51,15 (58,85) m (Lüa)
45,00 (52,70) m (Lpp)
Breite 8,90 m
Seitenhöhe 3,80 m
Tiefgang (max.) 3,40 m
Vermessung 424 BRT (499 BRT)
Maschinenanlage
Maschine 1 × KHD-Dieselmotor
Maschinen­leistung 300 PS (221 kW)
Höchst­geschwindigkeit 9,5 kn (18 km/h)
Propeller 1 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 700 (800) tdw
Sonstiges
Klassifizierungen Germanischer Lloyd
Anmerkungen
Daten in Klammern

verlängerte Variante

Geschichte

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Die Astarte im Jahr 1958

Der Küstenmotorschiffstyp wurde von verschiedenen Reedereien geordert. Die Typenbezeichnung leitet sich vom Anfangsbuchstaben der Astarte ab, die als erstes Schiff der Baureihe bestellt worden war. Sie lief am 3. August 1957 vom Stapel und wurde am 10. September 1957 abgeliefert. Die Schiffe des Typs A kamen anfangs vorwiegend in der kleinen und mittleren Fahrt zum Einsatz. Später wurden sie, zumeist im umgebauten Zustand und ohne Ladegeschirr, weltweit in der Küstenfahrt genutzt.

Der Typ A basierte auf dem 1955 gebauten Typ HG. Durch die weitestgehend unverbaute Form der zwei Laderäume mit geringem Unterstau eignete sich der Schiffstyp unter anderem auch für die Zellulose- oder Paketholzfahrt. Er hatte einen Doppelboden mit durchgängig ebener Tankdecke. Serienmäßig besaßen die Schiffe drei Ladebäume mit einer Tragkraft von je zwei Tonnen. Es wurden einfache Lukendeckel aus Holz mit seefester Abdeckung aus Persenning verwendet. Die Schiffe wurden von einem Viertakt-Dieselmotor des Herstellers Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD) angetrieben, der auf einen Festpropeller wirkte. Die Motoren hatten eine Leistung von 500 PS, waren aber zumeist auf 300 PS gedrosselt.

Auf der Sietas-Werft wurden nachträglich die Elfi Breuer (im Jahr 1960), die Jürgen Wehr (1961), die Martha Friesecke (1961), die Astarte (1964) sowie die Bewa (1964) um 7,70 Meter verlängert. Infolgedessen wurden diese Schiffe mit 499 BRT neu vermessen.

Die Schiffe

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Sietas Typ A
Bauname Baunummer IMO-Nummer Stapellauf
Ablieferung
Auftraggeber Umbenennungen und Verbleib
Barbara 405 5036327 24.08.1957
21.09.1957
Gerda Janke, Hamburg 1974 Pattree → 2005 Patri → 2019 Lady Shazeeda, am 25. Dezember 2022 auf der Fahrt von Trinidad nach Guyana vor Pomeroon gesunken[1]
Lisa Eichmann 418 5249388 18.09.1957
20.10.1957
Johann Eichmann, Hamburg 1961 Nereus → 1987 Cavalier Star → 1998 Sea Queen → 2000 Thozina, Anfang 2002 wegen Drogenschmuggels in Miami beschlagnahmt, am 15. Dezember 2002 als künstliches Riff vor Lake Worth versenkt
Astarte 419 5027455 03.08.1957
10.09.1957
Hinrich Lütje, Hamburg 1970 Emmalies Funk, am 18. April 1973 auf der Fahrt von Mönsterås nach Hull in der Nordsee auf Position 54°30'N,01°50'E gesunken
Martha Friesecke 420 5226867 05.09.1957
08.10.1957
Adalbert Friesecke, Hamburg 1976 Stem → 1982 Baltic Winter, am 5. Mai 1987 zur Verschrottung in Hamburg eingetroffen
Bewa 425 5043710 14.11.1957
07.12.1957
Walter Behrens, Estebrügge 1974 Este → 1981 Sea Man → 1983 Haider C, nach Maschinenschaden im Januar 1983 nach Poole geschleppt, im Juli 1984 in London verschrottet
Jürgen Wehr 426 5177664 12.10.1957
14.11.1957
Oskar Wehr, Hamburg 1976 Duvenstedt → 1978 Angelika → 1984 Andromache I, am 11. März 1984 in schwerer See vor Libyen gesunken
Julius Hauschildt 430 5177078 01.10.1957
02.11.1957
H. Hauschildt, Cranz 1969 John Bluhm → 1978 Caro → 1987 Edris → 2000 Anbar 2 → 2000 Hanna-1, 2002 aus dem Lloyd’s Register gelöscht
Elfi Breuer 433 5100972 24.10.1957
24.11.1957
J. H. Breuer, Hamburg 1966 Niedermehnen → 1974 Sea Jewel → 1980 Dana Maria → 1984 Kriti, am 20. Oktober 1985 auf der Fahrt von Nisyros nach Iraklion vor Kreta gesunken
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Commons: Sietas Typ A – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

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  • Detlefsen, Gert Uwe; Abert, Hans Jürgen: Die Chronik der deutschen Küstenmotorschiffe 1945–1995. 1. Auflage. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Segeberg 1995, ISBN 3-928473-24-7 (3 Bände).

Einzelnachweise

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  1. Guyana Department of Public Information: MOPW/MARAD laud successful search and rescue operation by GDF Coast Guard, 28. Dezember 2022, abgerufen am 1. Januar 2023