Siglo XX (Ort)

Ort im Departamento Potosí, Bolivien

Siglo XX (deutsch: 20. Jahrhundert, ausgesprochen: „Siglo Veinte“) ist eine Bergarbeiterstadt im Departamento Potosí im südamerikanischen Anden-Hochland von Bolivien.

Siglo XX
Die Mine Siglo XX in den 1940ern
Die Mine Siglo XX in den 1940ern
Basisdaten
Einwohner (Stand) 5834 Einw. (Volkszählung 2012)
Rang Rang 77
Höhe 3898 m
Postleitzahl 05-0203-0100-7001
Telefonvorwahl (+591)
Koordinaten 18° 25′ S, 66° 35′ WKoordinaten: 18° 25′ S, 66° 35′ W
Siglo XX (Bolivien)
Siglo XX (Bolivien)
Siglo XX
Politik
Departamento Potosí
Provinz Provinz Rafael Bustillo
Klima

Klimadiagramm Uncía

Lage im Nahraum

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Die Stadt Siglo XX ist zweitgrößte Ortschaft des Municipios Llallagua in der Provinz Rafael Bustillo. Die Stadt liegt auf einer Höhe von 3898 m unmittelbar angrenzend an die Nachbarstadt Llallagua, acht Kilometer nördlich der Provinzhauptstadt Uncía. Siglo XX ist eine reine Bergbausiedlung, die aus einfachen Reihenhäusern für die Bergleute des Bergwerks Siglo XX besteht.

Geographie

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Siglo XX liegt am Übergang des Hochlandes von Oruro in das Gebirge von Potosí. Die Stadt ist im Norden und Westen von Hochgebirgszügen der Cordillera Central begrenzt. Die Vegetation ist die der Puna, das Klima ein typisches Tageszeitenklima, bei dem die täglichen Temperaturschwankungen größer sind als die monatlichen Schwankungen.

Die mittlere Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 9 °C, die Monatsdurchschnittswerte schwanken zwischen knapp 5 °C im Juni/Juli und 11 °C von November bis März (siehe Klimadiagramm Uncía). Der Jahresniederschlag beträgt 370 mm und fällt vor allem in den Sommermonaten, die aride Zeit mit Monatswerten von maximal 10 mm dauert von April bis Oktober.

Verkehrsnetz

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Siglo XX liegt in einer Entfernung von 100 Kilometern südöstlich von Oruro, der Hauptstadt des gleichnamigen Departamentos.

Von Oruro führt die asphaltierte Nationalstraße Ruta 1 in südlicher Richtung 22 Kilometer über Vinto nach Machacamarquita, acht Kilometer nördlich von Machacamarca gelegen. In Machacamarquita zweigt die Ruta 6 in südöstlicher Richtung ab und erreicht über Huanuni und über Passhöhen von mehr als 4.500 m nach 79 Kilometern die Städte Llallagua und Siglo XX. Von dort führt die Ruta 6 weitere 98 Kilometer über Uncía nach Macha. In Macha zweigt eine unbefestigte Landstraße in südwestlicher Richtung ab und führt nach 33 Kilometern bei Ventilla wieder zurück auf die Ruta 1. Von hier aus bis zur Departamento-Hauptstadt Potosí sind es noch einmal 109 Kilometer.

Wirtschaft

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Die Zinnbergwerke bei Llallagua gehörten zu den größten und reichsten Erzlagerstätten der Welt, hier gründete der Zinnbaron Simón I. Patiño sein Weltimperium, hier befand sich das größte Bergwerk Lateinamerikas. Nach dem Zusammenbruch des Zinnmarktes in den 1980er Jahren wurden die bolivianischen Bergwerke reprivatisiert und viele nach und nach geschlossen, auch Siglo XX. Heute leben in Siglo XX noch viele Mineros, die auf eigene Faust oder in kleinen Kooperativen in den alten Bergwerksstollen unter miserablen Sicherheitsbedingungen arbeiten oder den Schutt der riesigen Abraumhalden nach Zinnresten durchsuchen.

Bevölkerung

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Die Einwohnerzahl der Stadt war seit dem Rückgang der Zinnproduktion rückläufig, hat sich inzwischen jedoch wieder stabilisiert:

Jahr Einwohner Quelle
1992 8169 Volkszählung[1]
2001 7202 Volkszählung[2]
2012 5834 Volkszählung[3]
2024 Volkszählung

Die Region weist einen hohen Anteil an Quechua-Bevölkerung auf, im Municipio Llallagua sprechen 66,9 Prozent der Bevölkerung Quechua.[4] Die Lebenserwartung im Municipio Llallagua beträgt 58,2 Jahre, die Alphabetisierungsquote bei den über 15-Jährigen liegt bei 83 Prozent.

In Siglo XX geboren

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Einzelnachweise

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  1. INE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia 1992
  2. INE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia: Censo Nacional de Población y Vivienda 2001. Abgerufen am 22. Oktober 2021 (spanisch).
  3. INE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia: Censo Nacional de Población y Vivienda 2012. Abgerufen am 24. Oktober 2021 (spanisch).
  4. INE-Sozialdaten (PDF; 4,4 MB)
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