Damme ist eine Stadt in Westflandern, Belgien mit 11.044 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022). Sie zieht mit dem gemütlichen Ortskern viele Touristen beim Besuch von Brügge oder der belgischen Nordseeküste als Ausflugsziel an.
Damme | ||
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Staat: | Belgien | |
Region: | Flandern | |
Provinz: | Westflandern | |
Bezirk: | Brügge | |
Koordinaten: | 51° 15′ N, 3° 17′ O | |
Fläche: | 89,52 km² | |
Einwohner: | 11.044 (1. Jan. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 123 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 8340 | |
Vorwahl: | 050 | |
Bürgermeister: | Joachim Coens(CD&V) | |
Adresse der Kommunal- verwaltung: |
Vissersstraat 2a 8340 Moerkerke (Damme) | |
Website: | www.damme.be |
Struktur
BearbeitenTeilgemeinden von Damme sind: Damme selbst, Hoeke, Lapscheure, Moerkerke, Oostkerke und Sijsele (Sijsele und zugehörige Gemarkung Rostune (Rostuyne) gehören zu den ältesten Lehen der Grafschaft Flandern).
Geschichte
BearbeitenAb der Mitte des 11. Jahrhunderts versandete das Wattenmeer vor Brügge zunehmend und der Ort verlor somit den direkten Zugang zum Meer. Nach einer Überschwemmung Anfang des 12. Jahrhunderts wurde eine Deichanlage gebaut. Hinter dem Dwarsdam entstand der Ort, der 1169 mit Stadtrechten versehen wurde. Im Mittelalter war Damme zeitweise der Vorhafen von Brügge.[1] Am 3. Juli 1468 heirateten in Damme der Herzog von Burgund, Karl der Kühne, und Margareta von York. Wie Brügge verlor Damme durch die Versandung der Meeresbucht Zwin gegen Ende des Mittelalters an Bedeutung. Der Schriftsteller Charles de Coster ließ im 19. Jahrhundert La Légende de Thyl Ulenspiegel (siehe auch Till Eulenspiegel) in Damme spielen, was die Grundlage dafür war, dass sich Damme heute als „Bücherdorf“ präsentiert. Neben Restaurants und Hotels gibt es zahlreiche Buchläden und einen regelmäßigen Büchermarkt.
Städtepartnerschaften
Bearbeiten- Damme (Deutschland), seit 1986
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Den Mittelpunkt des Ortes bildet das gotische Rathaus aus dem Jahr 1468. Vorher war es Lager- und Markthalle.
- Auf dem Vorplatz steht ein Denkmal für den Dichter Jacob van Maerlant.
- Aus dem Jahr 1225 stammt die große, im Stil der Scheldegotik erbaute Onze-Lieve-Vrouwekerk.[2]
- Mit seinen acht Antiquariaten lockt Damme bibliophile Besucher an.
- Sint-Quintinuskerk im Ortsteil Oostkerke mit einem monumentalen Westturm
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Kirche Onze-Lieve-Vrouwkerk
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Gotisches Rathaus
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Damme: Panorama der Stadt
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Windmühle: „de Schellemolen“
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Sijsele, Kirche: de Sint Martinuskerk
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Vivenkapelle: Het Paard (das Pferd)
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Leo Bittremieux (1880–1946), belgischer Scheut-Missionar
Literatur
Bearbeiten- Martin Zeiller: Damm (Flandern). In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Circuli Burgundici (= Topographia Germaniae. Band 16). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1654, S. 168 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
BearbeitenFußnoten
Bearbeiten- ↑ Wim De Clercq, Roland Dreesen, Jan Dumolyn, Ward Leloup, Jan Trachet: Ballasting the Hanse: Baltoscandian Erratic Cobbles in the Later Medieval Port Landscape of Bruges. In: European Journal of Archaeology. Jg. 20, 2017, S. 710–736, hier S. 710–711.
- ↑ Wilfried Koch: Baustilkunde. Europäische Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart. Mosaik-Verlag, München 1982, ISBN 3-570-06234-1, S. 178.