Silbercyanat
Silbercyanat ist das Cyanatsalz des Silbers mit der Formel AgOCN; es ist mit Silberfulminat (AgONC), dem Salz der Knallsäure, isomer. An diesen beiden Verbindungen entdeckten Justus Liebig und Friedrich Wöhler in den 1820er Jahren die Isomerie.
Strukturformel | ||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Silbercyanat | |||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | AgOCN | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
beige bis graues Pulver[1] | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 149,88 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||
Dichte |
4,0 g·cm−3 (25 °C)[1] | |||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Gewinnung und Darstellung
BearbeitenSilbercyanat kann durch Reaktion von Kaliumcyanat oder Harnstoff mit Silbernitrat gewonnen werden.[2]
Die zweite Reaktionsgleichung entspricht der Umkehrreaktion der ersten Synthese von Harnstoff im Jahre 1828 durch Friedrich Wöhler.
Eigenschaften
BearbeitenSilbercyanat ist ein beiges bis graues Pulver. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P21/m (Raumgruppen-Nr. 11) mit den Gitterparametern a = 547,3 pm, b = 637,2 pm, c = 341,6 pm und β = 91°. In der Elementarzelle befinden sich zwei Formeleinheiten.[3] Laut dieser Kristallstruktur überbrücken die Stickstoffatome des Cyanatanions zwei Silberatome, so dass sich eine zick-zack Kette mit linear koordinierten Silberatomen ergibt. Der Ag-N Abstand beträgt 211,5 pm. Die Sauerstoffatome koordinieren nur schwach mit Silberatomen der nächsten zick-zack Kette. Entsprechend lang ist mit 299,6 pm der Ag-O Abstand. Zum Vergleich: der Ag-O Abstand in Silber(I)-oxid beläuft sich auf 205 pm.[4]
Silbercyanat wird durch Säureeinwirkung zersetzt, wobei Kohlendioxid und das entsprechende Ammoniumsalz entstehen:[5]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Datenblatt Silver cyanate, 99 % bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 13. Dezember 2011 (PDF).
- ↑ Willy Kühne: Lehrbuch der physiologischen Chemie. 1868 (Seite 470 in der Google-Buchsuche).
- ↑ D. Britton, J. D. Dunitz: The crystal structure of silver cyanate, Acta Cryst. (1965). 18, 424–428, doi:10.1107/S0365110X65000944
- ↑ L. E. Sutton: Interatomic Distances. London: The Chemical Society (1958).
- ↑ J. Milbauer: Bestimmung und Trennung der Cyanate, Cyanide, Rhodanide und Sulfide in Fresenius’ Journal of Analytical Chemistry 42 (1903) 77–95, doi:10.1007/BF01302741.