Siméon-François Berneux
Siméon-François Berneux (* 14. Mai 1814 in Château-du-Loir im Département Sarthe; † 8. März 1866 in Saenamteo, Seoul) war ein französischer Missionar in Asien und Mitglied der Pariser Mission. Er ist ein Heiliger der katholischen Kirche. Er wurde in Seoul hingerichtet. Sein Tod war Ursache für eine französische Strafexpedition im selben Jahr.
Siméon-François Berneux | |
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Gemälde von 1870 | |
Geboren | 14. Mai 1814 (Château-du-Loir im Département Sarthe) |
Gestorben | 8. März 1866 (Seoul) |
Seligsprechung | 6. Oktober 1968 durch Papst Paul VI. |
Heiligsprechung | 6. Mai 1984 durch Papst Johannes Paul II. |
Festtag | 7. März und 20. September zusammen mit den 103 koreanischen Märtyrern |
Siméon-François Berneux | |
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Koreanisches Alphabet: | 장경일 |
Hanja: | 張敬一 |
Revidierte Romanisierung: | Jang Gyeong-il |
McCune-Reischauer: | Chang Kyŏngil |
Leben
BearbeitenSiméon-François Berneux trat mit 17 Jahren in die Pariser Mission und ab 1843 besuchte er das Seminar von Le Mans zur Vervollständigung seines Studiums. Am 20. Mai 1837 empfing er die Priesterweihe für die Französische Mission und wurde im Oktober 1838 zum Professor für Theologie am Seminar der Mission ernannt.
Berneux verließ Le Havre am 12. Februar 1840 und erreichte Anyer auf Java am 31. Mai. Er verbrachte den Sommer in Manila und segelte dann nach Macau. Im Januar 1841 segelte er weiter nach Tonkin. In Vietnam wurde er verhaftet und zur Verhandlung nach Huế gebracht. Dort kam er am 28. Mai an. 1842 wurde er wegen Proselytismus zum Tode verurteilt. Die Strafe wurde aber auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Am 12. März 1843 wurde er entlassen und reiste nach Frankreich zurück. Auf der Insel Bourbon, heute Réunion, erhielt er die Erlaubnis nach Macau zurückkehren. Er erhielt den Auftrag eine Mission in der Mandschurei aufzubauen und kam am 15. März 1844 auf der Liaodong-Halbinsel an.
Papst Pius IX. ernannte Berneux am 15. Juli 1854 zum Titularbischof von Capsus[1] und Apostolischen Vikar von Korea. Emmanuel-Jean-François Verrolles MEP weihte ihn am 27. Dezember 1874 mit Assistenz von Florent Daguin CM zum Bischof.[2] Sein Vorgänger in beiden Ämtern Jean-Joseph-Jean-Baptiste Ferréol wurde am 31. Dezember 1843 geweiht und verwaltete das Apostolische Vikariat von 1845 bis zu seinem Tod 1853. Berneux segelte im Januar 1856 mit einem chinesischen Schiff von Shanghai nach Korea. Er erreichte Korea am 15. März und landete in der Nähe von Seoul. Zu Fuß kamen sie nach Berneux in das Haus von Marie-Nicolas-Antoine Daveluy, ein französischer Priester, der mit Bischof Ferréol nach Korea kam. Berneux errichtete in Seoul eine Residenz, in der er heimlich lebte und arbeitete.
1866 begannen die antikatholischen Verfolgungen von Byeong-in. Berneux wurde wegen seines illegalen Aufenthaltes und verbotener missionarischer Arbeit verhaftet und vor Gericht gestellt. Im Februar 1866 wurde er unter Folter mehrmals verhört und zum Tode verurteilt. Am 8. März 1866 erfolgte die Hinrichtung durch Enthauptung. Daveluy folge ihm als Apostolischer Vikar nach, wurde aber am 30. März 1866 ebenfalls hingerichtet. Nach dem Tod von Berneux und der anderen katholischen Missionare wurde eine französische Strafexpedition nach Korea entsandt, welche Korea in seiner Isolationspolitik eher noch bestärkte.
Heiligsprechung
BearbeitenPapst Paul VI. sprach Berneux am 6. Oktober 1968 selig. Am 6. Mai 1984 folgte die Heiligsprechung durch Papst Johannes Paul II.[3] Sein Festtag ist der 7. März und gemeinsam mit den 103 koreanischen Märtyrern am 20. September.[4]
Seine Reliquien sind seit 2001 im Institut St. Philipp Neri in Berlin.
Ehrungen
BearbeitenNach Berneux ist eine Pflanzengattung Berneuxia aus der Familie der Diapensiaceae benannt.[5]
Literatur
Bearbeiten- The Lives of the 103 Martyr Saints of Korea 37: Saint Siméon François Berneux, Bishop (1814–1866), Catholic Bishops’ Conference of Korea Newsletter No. 51 (Sommer 2005).
- Frédéric Pichon (1872). The Life of Monseigneur Berneux, Bishop of Capse, Vicar-Apostolic of Corea. Burns, Oates, and Company, London.
- George Heber Jones: Siméon-François Berneux, Bishop and Martyr. In: The Korean Repository. 5. Jahrgang, Nr. 3, März 1898, S. 81 (google.com [abgerufen am 14. August 2015]).
- LECLEIR, Stefaan, Siméon-François Berneux (1814–1866), Missionsbischof und Märtyrer in Korea, Böhlau, Köln, 2000.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Keith Pratt, Richard Rutt: Korea: A Historical and Cultural Dictionary. Routledge, 2013, ISBN 978-1-136-79400-1, S. 35 (google.com [abgerufen am 17. August 2015]).
- ↑ David M. Cheney: Bishop St. Siméon-François Berneux (Catholic-Hierarchy). Abgerufen am 11. Februar 2018.
- ↑ Saint Siméon-François Berneux. In: CatholicSaints.Info. Abgerufen am 18. August 2015.
- ↑ Roman Martyrology. The Vatican (italienisch).
- ↑ Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
Weblinks
BearbeitenVorgänger | Amt | Nachfolger |
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Jean Ferréol MEP | Apostolischer Vikar von Korea 1854–1866 | Heiliger Antoine Daveluy MEP |
Personendaten | |
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NAME | Berneux, Siméon-François |
ALTERNATIVNAMEN | Berneux, Siméon |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Missionar in Asien und Mitglied der Pariser Mission |
GEBURTSDATUM | 14. Mai 1814 |
GEBURTSORT | Château-du-Loir, Département Sarthe |
STERBEDATUM | 8. März 1866 |
STERBEORT | Saenamteo, Seoul |