Simon Carl Stanley
Simon Carl Stanley, auch Charles Stanley (* 12. Dezember 1703 in Kopenhagen; † 17. Februar 1761 ebenda) war ein dänischer Stuckateur und Bildhauer britischer Abstammung.
Leben
BearbeitenStanley war ein Schüler von J. C. Sturmberg in Kopenhagen. Für seine weitere Ausbildung zog er nach Deutschland und in die Niederlande, wo er Schüler von Ignatius van Logteren in Amsterdam war. 1727 ging er nach London und arbeitete als Gehilfe im Atelier von Peter Scheemakers. Sein erster eigener Auftrag waren Stuckaturen im Landsitz Compton Place in Eastbourne für Spencer Compton, 1. Earl of Wilmington. Weitere Werke waren Grabdenkmäler, darunter das 1746 errichtete in Little Easton für William Maynard, 2. Baron Maynard (1623–1699) sowie Stuckaturen in Kirtlington Park, Oxfordshire.
Spätestens 1747 kehrte Stanley nach Kopenhagen zurück. Ab 1752 lehrte er an der Vorgängereinrichtung der Kopenhagener Akademie und wurde 1754 bei deren Gründung Professor für Bildhauerei. Er war Mitarbeiter der Fayencemanufaktur in Kastrup bei Kopenhagen, für die er verschiedene Figurengruppen entwarf sowie der Porzellanmanufaktur von L. Fournier in Kopenhagen. Er war Mitglied einer Freimaurerloge in Kopenhagen. Simon Carl Stanley wohnte in Overgaden oven Vandet 6 im Stadtteil Christianshavn. Er wurde in einer Krypta unter der von ihm ausgestalteten Christianskirche beigesetzt.
Sein Sohn Carl Frederik Stanley wurde ein führender Bildhauer des frühen Klassizismus in Dänemark.[1]
Ehrungen
Bearbeiten- 1755 Hofbildhauer
Werke
BearbeitenSkulpturen
- Kopenhagen, Statens Museum for Kunst:[2]
- Marmorgruppe Vertumnus, Pomona und Amor (um 1749, nach Laurent Delvaux)
- Ganymed mit dem Adler (1752, Aufnahmestück für die Akademie; alter Abguss nach dem verschollenen Original)
- Palais Christians VII. (Amalienborg)
- Ornamentale Dekoration des Speisesaals (1757)
- Königlich Dänische Kunstakademie:
- Schnitzereien am vergoldeten Stuhl des Vorsitzenden (1755)
- Christianskirche (Kopenhagen):
- Innere Ausschmückung und Inventar, zusammen mit Jacob Fortling (1756/59)
- Holmens Kirke:
- Marmortaufe (1756)
- Eigenes Haus in Christianshavn (jetzt Gemeindehaus):
- Deckenstuckaturen (um 1755; nicht erhalten)
- Schloss Bregentved bei Haslev:
- Springbrunnen für Adam Gottlob von Moltke (1760; verschollen).
- Schloss Fredensborg
- Teilnahme an der Ausschmückung der Repräsentationsräume des Erdgeschosses (1722)
- Schlosspark: Marmorgruppe Venus, Amor und Adonis (um 1750), Diana (1756/57), Ceres (1760)
- Fredriksvern, heute Stavern (Norwegen), Stadtkirche:
- Figuren am Altar (1755)
- Katharinenkirche (Lübeck):
- Marmorsarkophag mit begleitenden Statuen für Claus von Reventlow († 1758)
- Schloss Marienlyst:
- Marmorkamine und Spiegelrahmen
- Nebsager (Amt Vejle), Kirche:
- Epitaph Tycho de Hofman (1754)
- Dom zu Roskilde:
- 2 Engel am Epitaph O. Krabbe (früh).
- Sorterup Sogn, Kirche:
- Epitaph U. Bruun
Übersetzungen
- (Edward Moore): Fabler for det smukke Kjön. 1760, mit 16 Radierungen von Alexia von Lode nach Zeichnungen Stanleys (?)
Kompositionen
- Passionsoratorien (1755, 1759, 1760)
Literatur
Bearbeiten- Philip Weilbach: Simon Carl Stanley. In: John Rosén, Theodor Westrin, Bernhard Meijer (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 1. Auflage. Band 15: Socker–Tengström. Gernandts boktryckeri, Stockholm 1891, Sp. 362 (schwedisch, runeberg.org).
- Ch. A. Been: Stanley, Simon Carl. In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814. 1. Auflage. Band 16: Skarpenberg–Sveistrup. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1902, S. 287–288 (dänisch, runeberg.org).
- P. Johansen: Stanley, Simon Carl. In: Johannes Brøndum-Nielsen, Palle Raunkjær (Hrsg.): Salmonsens Konversationsleksikon. 2. Auflage. Band 22: Spekulation–Søøre. J. H. Schultz Forlag, Kopenhagen 1927, S. 146 (dänisch, runeberg.org).
- Stanley, Simon Carl. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 31: Siemering–Stephens. E. A. Seemann, Leipzig 1937, S. 467–468 (biblos.pk.edu.pl).
Weblinks
Bearbeiten- Eintrag im Kunstindeks Danmark & Weilbachs Kunstnerleksikon
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ch. A. Been: Stanley, Carl Frederik. In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814. 1. Auflage. Band 16: Skarpenberg–Sveistrup. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1902, S. 284–286 (dänisch, runeberg.org).
- ↑ Stanley, Simon Carl. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 31: Siemering–Stephens. E. A. Seemann, Leipzig 1937, S. 467–468 (biblos.pk.edu.pl).
Personendaten | |
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NAME | Stanley, Simon Carl |
ALTERNATIVNAMEN | Stanley, Charles |
KURZBESCHREIBUNG | dänischer Bildhauer britischer Abstammung |
GEBURTSDATUM | 12. Dezember 1703 |
GEBURTSORT | Kopenhagen |
STERBEDATUM | 17. Februar 1761 |
STERBEORT | Kopenhagen |