Simon Petrus (Obernissa)
Die evangelische Dorfkirche Simon Petrus befindet sich im Ortsteil Obernissa der Gemeinde Grammetal im Landkreis Weimarer Land in Thüringen. Die Gemeinde gehört zum Kirchengemeindeverband Klettbach im Kirchenkreis Weimar der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Lage
BearbeitenDie Kirche liegt am nordöstlichen Teil des Ortes. Die Freifläche um die Kirche war früher der Friedhof und das Pfarrhaus. Südwestlich neben dem Gebäude steht die bewohnte ehemalige Schule. Der Friedhof liegt jetzt am östlichen Dorfrand am Rande der Feldmark.
Geschichte
BearbeitenDie Gründungsurkunde ist für die Chorturmkirche nicht erhalten. Über die Gründe des Verlustes ist nichts bekannt. Es wird angenommen, dass Simon Petrus der Schutzpatron war. Die ältesten nachweisbaren Denkmale sind die gotischen Tabernakel (Sakramentshaus) und die steinerne Mensa (Altartisch), die in das 14. Jahrhundert eingestuft werden können. 1719 erhielt die Kirche die heutige Gestalt. Der Kirchturm ist quadratisch und das Glockengestühl mit Holz verkleidet. Im Turm läuten eine 1802 von den Gebrüdern Ulrich (Apolda) und eine 1998 von Petit & Gebr. Edelbrock (Gescher in Westfalen) gegossene Bronzeglocke.[1]
Die Orgel wurde 1899 von Adam Eifert (Stadtilm) als sein op. 102 gebaut. Sie wurde 2014 nach einer Generalsanierung durch die Firma Orgelbau Schönefeld (Stadtilm) mit einem Rundfunkgottesdienst wieder geweiht.[2]
Die Kirche wurde im 18. Jahrhundert zweimal umgebaut. Die Doppelempore erhielt Szenenbilder aus dem Neuen Testament.
Besonderheiten
BearbeitenIn den erhaltenen Kirchenbüchern sind ab 1677 alle Taufen und Trauungen eingetragen. Ab 1693 wurden alle Beerdigungen registriert. An der südlichen Mauer der Einfriedung des Kirchhofes steht angeblendet das Denkmal für die in den Weltkriegen gefallenen Väter und Söhne des Dorfes.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Viola-Bianka Kießling: Himmlische Instrumente. Ein Glocken-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. vom Landratsamt Weimarer Land in Kooperation mit dem Kirchenkreis Apolda-Buttstädt, Weimar/Apolda 2012, OCLC 914357542.
- Viola-Bianka Kießling: Königin der Instrumente. Ein Orgel-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. Landratsamt Weimarer Land, Fagott-Orgelverlag, Friedrichshafen 2007, ISBN 978-3-00-021071-6.
Weblinks
Bearbeiten- Informationen zur Kirche auf der Website der Kirchengemeinde. Abgerufen am 11. Februar 2020.
- Informationen zur Kirche auf kirchenkreis-weimar.de. Abgerufen am 11. Februar 2020.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Viola-Bianka Kießling: Himmlische Instrumente. Ein Glocken-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. vom Landratsamt Weimarer Land in Kooperation mit dem Kirchenkreis Apolda-Buttstädt, Weimar/Apolda 2012, OCLC 914357542.
- ↑ Viola-Bianka Kießling: Königin der Instrumente. Ein Orgel-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. Landratsamt Weimarer Land, Fagott-Orgelverlag, Friedrichshafen 2007, ISBN 978-3-00-021071-6.
Koordinaten: 50° 57′ 8,6″ N, 11° 8′ 52,1″ O